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Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Titel: Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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selbst,Victoria?«
    »Sie macht sich auch nie die Mühe, mich anzurufen«, erwiderte Victoria in einem weinerlichen Tonfall, der sie plötzlich viel jünger wirken ließ. Es war nicht schwer festzustellen, dass unter den Geschwistern eine beträchtliche Rivalität bestand.Würde ich jetzt dort mitten hineingeraten? »Immer wenn ich ihr Informationen über das Geschäft schicke, ruft einer von Grants Buchhaltern mich zurück.«

    »Megan hat noch nie etwas von Geld verstanden oder sich auch nur darum gekümmert«, sagte meine Großmutter.
    »Ich frage mich, woher sie das hat«, murmelte Victoria.
    »Das reicht«, fauchte meine Großmutter. »Rain hat noch reichlich Gelegenheit, unsere schmutzige Wäsche zu betrachten. Es ist nicht nötig, dass du direkt am ersten Abend vor ihrer Nase damit herumwedelst.«
    »Oh, entschuldige bitte, Rain«, sagte Victoria, lächelte und senkte den Kopf, wobei sie das Gesicht zu einer Grimasse geheuchelten Schuldgefühls verzog. »Ich wollte dich nicht aus der Fassung bringen.« Sie wandte sich an meine Großmutter. »Wo schläft sie?«
    »In Megans altem Zimmer.«
    »Tatsächlich? Nicht in einem der Gästezimmer? Das ist eine Überraschung«, kommentierte sie.
    Einen Augenblick lang sah meine Großmutter aus, als käme sie ins Stottern, aber sie riss sich schnell zusammen und schüttelte den Kopf.
    »Es spielt doch wirklich keine Rolle, wo sie schläft, und in Megans Zimmer steht alles für sie bereit.«
    »Bringst du da nicht normalerweise Alison unter? Wird deine Enkelin nicht außer sich sein?«
    »Wann hat Alison denn das letzte Mal hier übernachtet, Victoria? Ich glaube, sie erinnert sich nicht einmal daran, wo sie geschlafen hat«, sagte meine Großmutter.
    »Du schickst sie nach Dogwood?«, fragte meine Tante Victoria und schaute mich verächtlich an.
    »Das ist korrekt.«
    Sie fuhr auf ihrem Platz herum, damit sie meiner Großmutter direkt ins Gesicht schauen konnte.
    »Weißt du, was diese Schule kostet? Zufälligerweise weiß
ich, dass die Kosten beträchtlich gestiegen sind, seit Megan und ich sie besuchten und …«
    »Warum überlassen wir diese Sorge nicht meinem Buchhalter, der reichlich dafür bezahlt wird, sich Sorgen zu machen«, sagte meine Großmutter.
    »Ich sehe einfach nicht ein, warum sie nicht die öffentliche Schule besuchen kann. Du zahlst doch genug Steuern. Du könntest sie ohne Schwierigkeiten dorthin schicken, und es würde dich keinen Pfennig kosten.«
    »Ja, also, diese Entscheidung hast nicht du zu treffen, Victoria.«
    Tante Victoria starrte mich an, als hätte ich meine Großmutter gezwungen, mich auf die Privatschule zu schicken.
    »Ich verstehe das alles nicht«, gestand sie kopfschüttelnd. Einen Moment lang herrschte tiefes Schweigen. Großmutter Hudson schaute mich an, und ich sah sie an, dann senkte ich schnell den Blick.
    »Aber«, meinte TanteVictoria, »ich verstehe die Hälfte der Dinge, die Megan tut, und drei Viertel der Dinge, die du tust, nicht, Mutter.«
    »Ist das kein Unglück?«, meinte meine Großmutter im gleichen Ton trockenen Understatements, den Victoria zuvor benutzt hatte.
    Victoria schüttelte den Kopf, seufzte und rutschte auf ihrem Platz nach vorne. Dabei wandte sie sich von mir ab und wieder meiner Großmutter zu.
    »Ich habe ein paar geschäftliche Themen, die ich mit dir besprechen möchte, Mutter«, teilte sie ihr mit. »Können wir Rain entschuldigen oder gehen wir ins Arbeitszimmer?«
    »Kann das nicht warten, Victoria? Heute bin ich erschöpft.«

    »Bist du diese Woche beim Arzt gewesen?«, hakte Tante Victoria schnell nach.
    »Nein. Ich renne nicht jeden zweiten Tag zum Arzt. Es gibt nicht viel, was er mir erzählen könnte und ich nicht schon weiß.«
    Was stimmte nicht mit ihr, fragte ich mich.
    »Trotzdem finde ich …«
    »Tatsächlich habe ich nicht erwartet, dass du heute Abend überhaupt herkommst,Victoria. Und ich hatte vor, mit einem Buch und einer Beruhigungstablette ins Bett zu gehen. Ruf mich morgen an, und wir werden einen Termin ausmachen für ein geschäftliches Treffen. Ich werde meinen Buchhalter anrufen.«
    »Ich wünschte, du würdest ihn nicht bei jedem Treffen dabeihaben wollen, Mutter. Ich finde, mittlerweile habe ich doch bewiesen, dass ich durchaus in der Lage bin, die Dinge in die Hand zu nehmen. Ich glaube nicht, dass Daddy mir so viel Verantwortung übertragen hätte, wenn er nicht geglaubt hätte, ich könnte damit fertig werden.«
    »Ja, also, ich kann damit nicht fertig werden«,

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