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Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Titel: Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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sagte meine Großmutter und erhob sich. »Deshalb brauche ich jemanden wie Philip Glassman.« Sie wandte sich an mich. »Halte dich um sieben Uhr dreißig bereit, nach Dogwood gefahren zu werden«, sagte sie. »Mein Fahrer wird draußen warten. Merilyn weiß bereits, dass sie das Frühstück für dich um sechs Uhr dreißig zubereitet haben muss. Das sollte dir ausreichend Zeit geben.«
    Sie schickte sich an, aus dem Zimmer zu gehen.
    »Du gehst jetzt nach oben ins Bett, Mutter?«, fragte Victoria erstaunt.
    »Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt,Victoria.«

    »Aber …«
    »Ich würde dir raten, nicht zu lange aufzubleiben, Rain«, sagte sie mir, ließ ihren Blick zu Tante Victoria schweifen und dann rasch wieder zurück zu mir. »Du musst so frisch und ausgeruht wie möglich sein für die Herausforderungen, die vor dir liegen.« Sie warf Victoria erneut einen Blick zu und ließ mich dann mit ihr allein.
    Mein Herz setzte aus und fing dann heftig an zu klopfen. Tante Victoria starrte mich einen Augenblick an und lehnte sich dann mit einem gequälten Lächeln auf den Lippen zurück.
    »Was genau erwartest du von meiner Mutter?«, fragte sie.
    »Wie bitte?«
    »Oh, bitte«, sagte sie und starrte mich mit ihren kalten scharfen Augen wütend an. »Du bist nicht die Erste, die einfach herkommt und hofft, von meiner Mutter irgendetwas ergaunern zu können. Ich weiß nicht, was Megan dir versprochen hat.«
    »Erstens bin ich nicht einfach hergekommen, wie Sie es ausdrücken, ich wurde gebeten hierher zu kommen, und zweitens habe ich nicht die Absicht, von Ihrer Mutter irgendetwas zu nehmen, was sie mir nicht selbst geben will. Ich bin keine Diebin. Ich werde keinen Kopfkissenbezug mit den Familienjuwelen füllen und bei Nacht und Nebel verschwinden, falls es das ist, wovor Sie Angst haben, und Mrs Randolph hat mir gar nichts versprochen.«
    Sie starrte mich einen Augenblick schweigend an und lehnte sich dann zurück.
    »Wie haben Sie Megan kennen gelernt?«
    »Ich weiß nicht, warum ich hier sitzen und mich ins Kreuzverhör nehmen lassen muss wie eine gewöhnliche
Kriminelle«, sagte ich. »Ich möchte nicht respektlos oder unhöflich sein, aber wenn Sie irgendwelche Fragen über mich haben, sollten Sie tun, was Mrs Hudson vorgeschlagen hat.« Ich stand auf. »Rufen Sie Ihre Schwester an und fragen Sie sie. Ich bin auch müde. Bitte entschuldigen Sie mich«, schloss ich, drehte mich um und verließ mit einem so laut klopfenden Herzen, dass sie es bestimmt hören konnte, das Speisezimmer.
    Geschockt stellte ich fest, dass meine Großmutter draußen vor der Tür wartete. Sie hatte das Gespräch angehört. Sie starrte mich mit einem seltsamen, verkniffenen Lächeln an und sagte kein Wort. Dann drehte sie sich um und ging zur Treppe. Ich beobachtete, wie sie hinaufging. Als ich zur Treppe ging, tauchte Tante Victoria auf, starrte wütend in meine Richtung und ging ins Wohnzimmer, um das Telefon zu benutzen.
    In meinem Zimmer auf dem Schreibtisch stand auch ein Telefon. Ich überlegte einen Augenblick, griff zum Hörer und wählte Mamas Nummer.
    Das Telefon klingelte nur einmal. Dann ertönte ein leises Klingelgeräusch und eine mechanische Stimme verkündete, dass kein Anschluss unter dieser Nummer sei. Mich verließ der Mut. Ich hatte gehofft, wenigstens mit Roy sprechen zu können. Wo waren sie? Sie hatte nicht lange gebraucht, um zu packen und abzureisen. Roy musste auch weg sein. Ich stellte mir vor, keiner von ihnen wollte da sein, wenn Ken wiederkam, besonders wenn er herausfand, was Mama mit mir getan hatte und dass für ihn dort kein Geld zu holen war.
    Aber wann würden sie mich anrufen? Wann würde ich wieder von ihnen hören? Ich vermisste Mama bereits so
sehr, dass es mir das Herz brach, und ich musste ihre Stimme dringender denn je hören.
    Vielleicht war es ein Luxus in meinem armen Zuhause, einander zu lieben und sich um den anderen zu kümmern, aber es war ein Luxus, den wir miteinander teilten. Diese Leute waren reich, aber sie waren nur dem Namen nach eine Familie. Ich habe einmal gehört, dass Menschen einander lieben können, ohne sich zu mögen. Es war so, als ob Liebe inbegriffen war, wenn man in eine Familie hineingeboren wurde. Es wurde erwartet, war Teil dessen, wer und was du warst. Mütter und Töchter,Väter und Söhne, von jedem wurde erwartet, jeden zu lieben, aber wenn es wirklich darauf ankam, waren die Persönlichkeiten so unterschiedlich, gab es so viele Ressentiments, dass es

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