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Die Hüter der Nacht

Titel: Die Hüter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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haben mich nicht gefragt, was in der vergangenen Nacht hier passiert ist«, sagte sie.
    »Ich werde die Zuständigkeit an die Jerusalemer Polizei abtreten.«
    »Nicht an den Shin Bet?«
    Danielle spürte, dass Baruch sich zwingen musste, nicht zu lächeln. »Sie waren zum Zeitpunkt des Angriffs offiziell suspendiert und folglich keine Staatsbeamtin mehr. Der Shin Bet wird nicht interessiert sein.«
    »Es ist Ihnen gleichgültig, dass jemand versucht hat, mich zu ermorden.«
    »Da es nichts mit Ihrer Arbeit für mich zu tun hat, ist es mir tatsächlich gleichgültig, Miss Barnea«, erwiderte Baruch und genoss es, sie nicht mehr mit ›Pakad‹ anreden zu müssen.
    »Haben Sie von Ellie gehört?«
    Bei der Erwähnung des Namens ruckten Baruchs buschige Augenbrauen hoch, doch er schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe nichts von ihr gehört.«
    »Eine Meuchelmörderin, die ursprünglich vom Mossad ausgebildet wurde. Eine wie Ellie würde man niemals auf eine gewöhnliche Mission schicken. Also bin ich hier irgendetwas Bedeutsamem auf der Spur.«
    »Geht es um diese Kinder, die ermordet wurden, wie Sie behaupten?«
    »Nein.«
    »Was dann? Ah, Sie haben hinter meinem Rücken an einem anderen Fall gearbeitet! Hat es etwas mit dem Tod von Captain Bain zu tun?«
    »Wenn es so wäre, würde es Ihnen etwas ausmachen, Commander?«
    »Warum haben Sie mit Bain Kontakt aufgenommen?«
    »Er hat Kontakt mit mir aufgenommen. Wegen der Ermordung seines Chefs, General Janush. Wenn Sie tiefer forschen, werden Sie wohl herausfinden, dass Janush von Ellie ermordet wurde.«
    »Warum sollte eine Frau, die Ihrer Behauptung nach eine Meuchelmörderin des Mossad ist, den stellvertretenden Stabschef der Armee ermorden?«
    »Es hat etwas mit Holocaust-Überlebenden zu tun. General Janush war nicht das einzige Mordopfer. Zwei andere ältere Männer wurden am selben Tag ermordet.«
    »Und Bain kam zu Ihnen, weil …«
    »Die Verbindung zu Paul Hessler. Bain dachte, ich hätte vielleicht etwas herausgefunden.«
    »Was natürlich nicht der Fall war.«
    »Stimmt«, gab Danielle zu.
    »Also ermordet irgendjemand Holocaust-Überlebende … und noch jemand tötet Schüler«, sagte Baruch melodramatisch.
    »Es macht es nicht weniger wirklich, wenn Sie es bagatellisieren.«
    Baruchs Miene veränderte sich nicht. Er blickte zur Tür, sichtlich begierig darauf, zu gehen. »Sind Sie fertig, Miss Barnea?«
    »Offensichtlich, Commander.«

45.
    »Das hätte besser laufen können«, sagte Ben, als Moshe Baruch fort war.
    »Es gab keinen anderen Weg für mich.«
    »Das hört sich an, als hättest du dich damit abgefunden, dass deine Karriere bei der Polizei beendet ist.«
    »Im Moment ist meine Karriere mir gleichgültig«, erwiderte Danielle mit einem Schulterzucken. »Ich weiß, dass jemand mich immer noch töten will.«
    »Wegen dieser ermordeten Holocaust-Überlebenden.«
    »Du hast gut zugehört.«
    Ben tippte an sein rechtes Ohr. »Ich habe an der Tür gelauscht, als Baruch sie hinter mir geschlossen hatte.«
    »Dann weißt du, dass ich meine eigenen Probleme habe, um die ich mir Sorgen machen muss.«
    »Du meinst deinen eigenen Fall. Drei Überlebende des Holocaust, die ermordet wurden.«
    »Wir wissen von drei Opfern«, erwiderte Danielle, ließ jedoch aus, dass der ermordete Captain Bain ihren Vater erwähnt hatte. »Es könnten aber mehr sein.«
    »Ich nehme an, dann muss ich allein nach Tel Aviv fahren.«
    »Ohne Genehmigung? Du wirst in einem israelischen Gefängnis landen, bis dein Freund Colonel al-Asi dich herausholen kann.«
    »Welche Wahl habe ich denn?«
    »Ich werde mitkommen.« Danielle warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, die auf dem Nachttisch lag. »Es ist fast acht. Wir sollten uns gleich auf den Weg machen, wenn wir bei all dem Verkehr in der Firma Abasca Machines sein wollen.«
    »Danke, Pakad.«
    »Ich bringe gerne zu Ende, was ich anfange, Inspector.« Sie blickte ihn scharf an. »Was mehr ist, als ich von dir behaupten kann.«
    »Wovon redest du?«
    »Warum hat du mir nicht erzählt, dass du nach Amerika zurückkehrst?«
    Ben verspürte ein flaues Gefühl im Magen. »Das tue ich doch gar nicht.«
    »Aber man hat dir einen Sicherheitsjob in Detroit angeboten.«
    »Das hat Colonel al-Asi dir erzählt, nicht wahr?«
    »Er hat erfahren, dass ich im Krankenhaus bin, und gestern Abend angerufen, um sich zu erkundigen, wie es mir geht.«
    »Ich hatte das Telefon abschalten lassen.«
    »Es klingelte trotzdem. Zufällig kam bei dem

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