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Die Hüter der Nacht

Titel: Die Hüter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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umgeben, sodass sie von der Straße aus kaum sichtbar waren. Danielle sah die Stopplichter des voranfahrenden Autos aufleuchten und spürte, wie der Wagen, in dem sie saß, bei einer Villa langsamer wurde, deren Grundstück nicht von einem eisernen Zaun, sondern von einer Steinmauer umgeben war.
    Die Wagen hatten kaum angehalten, als sich ein elektronisch gesichertes Tor öffnete; der Wagen rollte über einen gewundenen Zufahrtsweg, der bei einem riesigen Haus endete, das weit von der Straße stand. Das Herrenhaus war aus rehbraunen Steinen erbaut, die im Licht der Scheinwerfer glänzten, die den kreisförmigen Zufahrtsweg beleuchteten.
    Trotz der Wärme der Nacht waren die Fenster des Hauses geschlossen, und zwei Männer standen oben auf der Treppe, die zum Eingang führte.
    Danielle beobachtete, wie ihre Bewacher aus dem Wagen stiegen. Einer packte sie so hart am Arm, dass es wehtat. Zornig versuchte sie, sich loszureißen, doch der Griff des Mannes war zu hart, und so gab sie nach und ließ sich aus dem Wagen ziehen und die Treppe hinaufführen.
    Die zweiflügelige Tür war bereits geöffnet worden, als sie den oberen Treppenabsatz erreichten, und Danielle betrat das Haus. Wer diese Männer auch waren, sie mussten von irgendjemandem offiziell zum Pflegeheim gerufen worden sein. Und genauso offensichtlich war, dass Günther Weiss ein Mann sein musste, den sie im Auge behielten.
    Ein gebrechlicher alter Mann, der sich Zeichentrickfilme anschaute, wurde überwacht … Was immer Weiss nicht hatte erzählen können, musste sehr wichtig sein. Danielle dachte wieder an ihren Vater, dessen Name auf der Liste der alten Männer stand, die den Holocaust überlebt hatten.
    Was werde ich am Ende dieses Weges finden?
    Vier der Männer, die Danielle auf der Fahrt begleitet hatten, führten sie jetzt durch ein marmornes Foyer über einen Orientläufer zu einer Tür zur Rechten, die offen stand. Sie drängten sie, einzutreten, und folgten ihr in eine große Bibliothek, an deren Wänden dunkel gebeizte Regale standen, die mit in Leder gebundenen Büchern gefüllt waren. Die Regale und die Täfelung verliehen dem Raum eine düstere Atmosphäre, woran auch die gleichmäßige Beleuchtung nicht viel ändern konnte. Die Quelle der Beleuchtung war nicht zu sehen. Das Licht drang aus den Ecken und Winkeln der Decke.
    Jetzt erinnerte sich Danielle, dass die Eingangshalle ebenfalls dunkel gewesen war, voller Schatten, als würde der Bewohner der Villa sie dem Licht vorziehen.
    Danielle verharrte in der Mitte des Zimmers auf einem dicken Teppich, der zur Pracht der Bibliothek beitrug. Sie bemerkte, dass ihre vier Begleiter Positionen einnahmen, an die sie gewöhnt sein mussten – ein Anzeichen darauf, dass sie, Danielle, nicht die erste Person war, die gegen ihren Willen in diese Villa gebracht wurde.
    Danielle hörte Absätze im Foyer klacken, und kurz darauf betrat eine Frau die Bibliothek. Sie war groß, sogar noch größer als Danielle, mindestens einsachtzig. Sie trug ein eng anliegendes schwarzes Kleid. Das Haar der Frau war ebenfalls schwarz und ziemlich kurz zu einer sportlichen Frisur geschnitten; ihr Gesicht war länglich und hager. Ihre Augen konnte Danielle nicht sehen, weil sie sich im Schatten hielt und es sorgfältig vermied, in die Lichtflecke zu treten.
    »Lassen Sie uns allein«, befahl die Frau den vier Männern, die auf Posten standen.
    Die Männer zögerten, als wären sie es nicht gewöhnt, einen solchen Befehl zu erhalten.
    »Auf der Stelle!«, sagte die Frau mit Nachdruck.
    Widerstrebend gehorchten die Männer. Der Letzte schloss die Tür hinter sich.
    »Chief Inspector Danielle Barnea von der israelischen Nationalpolizei«, sagte die Frau, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war. Sie war am Rand des Teppichs stehen geblieben, auf dem Danielle stand. »Derzeit vom Dienst suspendiert wegen Gehorsamsverweigerung. Keine Rückkehr in den Polizeidienst zu erwarten. Ein Jammer angesichts Ihrer einzigartigen Karriere und Ihrer Vorgeschichte.«
    »Ich nehme an, ich sollte mich für das Kompliment bedanken.«
    »Wissen Sie, wer ich bin, Chief Inspector?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Das enttäuscht mich. Ich dachte, Sie hätten es bei Ihrer Unterhaltung mit Günther Weiss erfahren.«
    »Leider nicht.«
    »Haben Sie jemals von den ›Wächtern des Tores‹ gehört, Chief Inspector?«
    Danielle zögerte und fröstelte plötzlich. »Ja.«
    »Meine Frage überrascht Sie?«
    »Weil die Wächter des Tores nicht mehr

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