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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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Waringham nicht besonders förmlich zuging und jedermann gewillt schien, ihr mit offenen Armen zu begegnen. Zumindest bis sie den ersten unverzeihlichen Fehler machte …
     
    Als John sie endlich in sein neues Gemach führte – Stunden später, so kam es ihm vor –, glühten ihre Wangen vom heißen Würzwein, und die großen braunen Augen leuchteten ob all der Freundlichkeit, die man ihr gezollt hatte.
    »Oh, Bücher!«, rief sie aus und lief zu den beiden Regalen an der Wand hinüber. »Wie herrlich, John.«
    Er lehnte mit verschränkten Armen an der Tür und betrachtete sie lächelnd. »Komm her«, sagte er leise. »Zum Lesen ist jetzt nicht der geeignete Moment.«
    »Hm?« Sie schaute zerstreut von dem dicken Folianten hoch, der aufgeschlagen auf dem Tisch lag. »Oh, natürlich«, sagte sie dann, trat zu ihm und blieb mit ineinander verknoteten Fingern vor ihm stehen. »Entschuldige.« Sie lächelte nervös. »Da bin ich. Was nun?«
    Er streckte die Linke aus, ergriff eine Strähne der offenen, blonden Pracht zwischen Zeige- und Mittelfinger und befühltesie. »Hat irgendwer dir erklärt, was in einer Hochzeitsnacht vor sich geht?«
    Sie nickte. »So ungefähr. Meine Mutter. Ich muss gestehen, ich habe es nicht ganz verstanden. Und nicht gewagt, genauer nachzufragen. Es klang so … absonderlich. Weißt du, wie es geht?«
    Er musste lachen. Dabei war er in Wahrheit selbst nervös.
    Er wollte nicht, aber er musste an die letzte Hure denken, bei der er gewesen war. Weil er sich bestenfalls die ganz billigen leisten konnte, hatte er eine ganze Reihe schauderhafter Erfahrungen gemacht. Doch diese letzte stellte alles in den Schatten. Die Frau war nicht einmal so alt oder so hässlich gewesen wie manch andere zuvor. Aber während er sich auf ihr abmühte, hatte er einmal die Augen geöffnet und sie dabei ertappt, wie sie mit ihren schmutzigen Fingernägeln Speisereste aus den Zwischenräumen ihrer faulen Zähne pulte. Wütend hatte er die Hand weggeschlagen, und sie hatte gezetert und ihn beschimpft wie ein Fischweib. Aber so sehr er sich auch ekelte, hatte er dennoch weitergemacht, bis es ihm endlich gelungen war, sich Erleichterung zu verschaffen. Sie hatte ihm mit ihren widerlichen Nägeln die Wange aufgekratzt und ihm gesagt, er solle nicht wiederkommen …
    Nein, er hatte wirklich nicht die geringste Ahnung, wie man mit einem anständigen Mädchen umging. Geschweige denn mit einer Braut. Aber das sollte Juliana nicht merken, denn er wollte nicht, dass sie sich fürchtete.
    »Ja, ich denke, ich weiß, wie es geht. Ist es dir lieber, wenn wir das Licht löschen?«
    »Auf keinen Fall«, protestierte sie entrüstet. »Ich will sehen, was du machst.«
    Wieder musste John gegen Heiterkeit ankämpfen, aber er rang sie nieder und schaute seiner Braut einen Moment tief in die Augen, um die grässliche Erinnerung abzuschütteln, die er hier jetzt wirklich nicht gebrauchen konnte.
    Er nahm Juliana bei der Hand und führte sie zum Bett. Seine Schwester Joanna hatte in diesem Bett ihre Unschuldverloren, ging ihm auf. Und wie glücklich war sie mit ihrem Ed seither gewesen. Der Gedanke machte ihm Mut. Er hob die Hände und begann, Julianas Kleid aufzuschnüren. Sie schaute ihm aufmerksam zu, lächelte über seine großen, ungeschickten Hände, die mit den Haken und Schleifen kämpften, und half ihm. Als sie schließlich nackt vor ihm stand, bestaunte er sein Werk, legte zögernd die Hände auf ihre Schultern, ließ sie zu ihren Brüsten hinabgleiten. Nicht so kleine Mädchenbrüste, wie er gedacht hatte. Rund und fest, und als er mit den Daumen über die Spitzen rieb, richteten sie sich auf. Was für ein Wunder der Natur, dachte er fasziniert.
    Juliana bestaunte ihrerseits diese völlig neuen Empfindungen, mit denen sie hier Bekanntschaft machte. Seine rauen, zögernden Hände auf ihrer Haut verursachten ihr ein herrliches, beinah schmerzhaftes Ziehen im Bauch, so seltsam, dass sie verwundert blinzelte.
    Dann legte John plötzlich einen Arm um ihre Taille und presste sie an sich. Sie wusste, was die Härte zu bedeuten hatte, die sie an seinem Schritt spürte, und ohne jeden bewussten Entschluss rieb sie sich daran.
    John gab ein leises Stöhnen von sich, und sie fuhr erschrocken zurück. »Hab ich dir wehgetan?«
    Er war zu atemlos, um sie darauf hinzuweisen, dass diese Frage eigentlich seinem Part vorbehalten war. Er schüttelte lediglich den Kopf, drängte sie rückwärts zum Bett und bedeutete ihr mit einer Geste, sich

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