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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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sounglücklich ist in Frankreich, könnte ich ihm vielleicht helfen. Und Kate würde ihm gut tun. Er hat sie immer gern gehabt.«
    »Es geht nicht. Nicht jetzt. Glaub mir, es wäre weder für dich noch für Kate gut.«
    Juliana wollte widersprechen, aber John drückte sie behutsam in die Kissen und schob eine Hand zwischen ihre Beine, um sie abzulenken.
    Sie verschränkte die Arme im Nacken und runzelte die Stirn. »Auf einmal so stürmisch? Was ist aus deinen ehrbaren Keuschheitsabsichten geworden?«
    Er lachte leise und glitt zwischen ihre einladend geöffneten Schenkel. »Jetzt kommt es irgendwie nicht mehr drauf an, oder?«

Rouen, März 1431
    J ohn! Oh Gott, bin ich froh, dass du zurück bist, Bruder. Dieser Ort ist die Hölle geworden, ich sag’s dir. Die Hölle.«
    John betrachtete Raymond einen Augenblick. Der Ältere hatte Schatten unter den Augen, welche tiefer als gewöhnlich in den Höhlen zu liegen schienen. Mit einem Mal wirkte Raymond alt.
    John nahm den Mantel ab, denn es war ein warmer Frühlingstag, hängte ihn sich über den Arm und schlenderte mit seinem Bruder und dessen Bastard zum Hauptgebäude der Burg hinüber. »Du sprichst von dem Prozess, nehme ich an?«
    »Prozess …« Raymond spie das Wort aus wie ein Stück fauliges Fleisch.
    John schaute fragend zu Daniel.
    Der schüttelte ratlos den Kopf. »Vor zwei Wochen hat es angefangen. Aber es ist kein gewöhnliches Inquisitionsgericht. Jedenfalls habe ich von so etwas hier noch nie gehört. Es werden keine Zeugen befragt, sondern immer nur die Gefangene. Allein steht sie da vor wenigstens einem halben DutzendAnklägern, und wenn Cauchon müde wird, übernimmt einer seiner Beisitzer – das sind die gelehrten Magister von der Universität in Paris – die Befragung. Die Schreiber notieren nur diejenigen ihrer Antworten, die gegen sie sprechen. Und das tun sie so, dass es ihr nicht verborgen bleibt und …«
    »Sie gönnen dem Mädchen keine Atempause«, fiel Raymond ihm aufgebracht ins Wort. »Und wenn du sehen würdest, wie sie sich hält! Es ist unglaublich, John. Sie ist ungebildet und von schlichtem Gemüt, trotzdem gibt sie Cauchon manchmal Antworten, die ihn regelrecht sprachlos machen.«
    »Aber langsam wird sie mürbe«, setzte Daniel den Bericht fort. »Sie verweigern ihr die Sakramente. Gestern hat sie Cauchon weinend angefleht, sie beichten und die Kommunion nehmen zu lassen. Aber er sagt, er erlaubt es erst, wenn sie Reue und Gehorsam gegenüber der heiligen Mutter Kirche zeigt.«
    John hob kurz die Hände. »Ich schätze, wenn ihr wirklich so viel daran läge, würde sie es tun, nicht wahr?«
    Raymond schüttelte den Kopf. »Du müsstest sie sehen, John. Dann würdest du anders denken.«
    »Ich habe sie gesehen«, entgegnete der Jüngere kühl. »Aber im Gegensatz zu dir habe ich keine Probleme damit, zu entscheiden, wo meine Loyalität liegt. Und jetzt musst du mich entschuldigen«, kam er dem entrüsteten Einwand seines Bruders zuvor. »Ich habe den König noch nicht begrüßt und würde das gern nachholen. Wir sehen uns in der Halle.«
    »Oh, fahr zur Hölle, du selbstgerechter Pharisäer«, knurrte Raymond ihm nach, aber John tat, als hätte er es nicht gehört.
     
    Der König strahlte, als John sein geräumiges Gemach betrat und vor ihm auf ein Knie niedersank. »John! Endlich seid Ihr wieder da.« Er vollführte eine elegante Geste. »Erhebt Euch. Und setzt Euch zu uns.«
    »Danke, Sire. Ich bedaure, wenn ich Eure Unterredung gestört habe.«
    Der Kardinal hatte sich einen Schemel in einen Fleck ausSonnenschein gerückt, der durchs Fenster fiel, ließ sich den ewig schmerzenden Rücken wärmen und strich Henrys bevorzugtem Jagdhund, der das Quartier des jungen Königs teilen durfte, abwesend über die spitzen Ohren. Der Hund hatte den Kopf in Beauforts Schoß gelegt und schnaufte glücklich. »Ich erklärte dem König gerade, dass der Papst wieder einmal beschlossen hat, einen Frieden zwischen uns und dem Dauphin zu vermitteln«, bemerkte der Kardinal.
    John nickte, wartete, bis der König Platz genommen hatte, und setzte sich ihm dann gegenüber.
    »Und wieso gefällt Euch das nicht, Onkel?«, fragte Henry. »Ich war der Meinung, dass auch Euch an einem Frieden mit Frankreich gelegen ist.«
    »Das ist wahr, Sire. Aber solange Ihr noch nicht mündig seid, gibt es niemanden in England, der einen verbindlichen Frieden schließen könnte. Das weiß auch der Dauphin. Er hat der Initiative des Papstes nur zugestimmt, um

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