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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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meine Frau Wert darauf legt, Sir.«
    »Na, dann vielleicht ein andermal. Wenn ich es recht bedenke, begleite ich Euch doch lieber zu den Gemächern desKönigs. Schließlich bin ich ja jetzt für seine Sicherheit zuständig.«
    »Nun, Ihr könnt gehen, wohin es Euch gefällt«, entgegnete John kühl, nickte Tudor einen Gruß zu und ging mit langen Schritten davon.
    Arthur Scrope folgte ihm so dicht, dass er ihm fast in die Hacken trat, und vor der Tür zu Henrys Gemach befahl er der Wache: »Nehmt ihm die Waffen ab und untersucht ihn auf Messer im Stiefel und dergleichen.«
    Simon Neville und Cedric of Harley tauschten einen ungläubigen Blick, brachen dann in Gelächter aus und schlossen John nacheinander in die Arme.
    »Gut, dich zu sehen, Captain«, sagte Simon.
    John war gerührt. »Danke.«
    »Neville, ich sagte, Ihr sollt ihm die Waffen abnehmen.« Scropes Stimme klang gefährlich.
    »Und ich sage, ich werde es nicht tun«, entgegnete der junge Edelmann. Er gab sich keinerlei Mühe, seinen Abscheu vor dem neuen Kommandanten der Leibgarde zu verhehlen.
    Scrope trat einen Schritt auf ihn zu. »Ich weiß, Ihr meint, Ihr habt es nicht nötig, mir zu gehorchen, weil Ihr ein Neville seid und auf die Stellung in der Wache keineswegs angewiesen.«
    »Da habt Ihr verdammt Recht. Um des Königs willen bin ich geblieben, aber meine Duldsamkeit hat Grenzen.«
    »Wenn Ihr meine Befehle verweigert, werde ich Euch einsperren lassen, Söhnchen«, knurrte Scrope.
    Simon machte eine einladende Geste. »Nur zu. Womöglich gehen dem König die Augen auf, wenn treue Lancastrianer in seinen Verliesen vermodern, während windige Schurken …«
    »Schon gut, Simon«, unterbrach John. Er hatte diese kleine Meuterei, die ja nur ein Treuebeweis an ihn war, in vollen Zügen genossen, aber sie war nicht wert, dass die Wachen sich mit unbedachten Worten in Schwierigkeiten brachten. Er löste den Schwertgürtel und reichte ihn Cedric mitsamt seinem Dolch. »Gib gut darauf Acht.«
    »Verlass dich drauf, Captain.«
    Arthur Scrope klopfte an die Tür, trat ein und verkündete: »Waringham, Sire.«
    »Danke, Sir Arthur. Lasst ihn eintreten, und dann seid so gut und lasst uns allein.«
    »Mylord, denkt Ihr nicht, es wäre besser …«
    John hielt es nicht länger aus. Er trat über die Schwelle, fauchte: »Du hast ihn doch gehört!«, in Scropes Richtung und ließ sich vor Henry auf ein Knie sinken. Dort verharrte er, bis die Tür sich schloss. Dann stand er unaufgefordert auf. »Wie war die Jagd, Sire?«
    »Aufregend und einträglich. Ich habe noch nie einen solchen Vogel besessen. Mein Onkel Gloucester hat ihn mir geschenkt.«
    »Er ist ein großzügiger Mann. Das hat er mit Eurem Vater gemeinsam. Und mit Euch«, fügte John nach einem Augenblick lächelnd hinzu.
    Henry setzte sich in den ausladenden Sessel, der neben einem aufgeräumten Tisch stand. Drei dicke Bücher lagen ordentlich übereinander gestapelt darauf, ein viertes, in dem der Junge offenbar gelesen hatte, lag aufgeschlagen auf der frisch gescheuerten Eichenplatte. Mit einer Geste wies Henry John den Fenstersitz. »Aber Ihr denkt, dass Gloucester mich mit seiner Großzügigkeit nur bestechen will, nicht wahr?« Es klang abweisend. »Mich auf seine Seite bringen will, gegen den Kardinal. Und gegen Euch.«
    John setzte sich ihm gegenüber auf die Fensterbank und schlug die langen Beine übereinander. »Es fällt mir immer noch schwer, mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass es innerhalb Eurer Familie gegnerische Seiten geben soll.«
    »Und doch wisst Ihr genau, dass es so ist. Wollen wir nicht endlich einmal die Wahrheit sagen, Sir? Und sei es nur zur Abwechslung?«
    »Wann hätte ich Euch je die Unwahrheit gesagt, mein König?«, entgegnete John eine Spur kühl.
    Henry legte die Hände um die reich geschnitzten Armlehnenseines Sessels und neigte sich leicht vor. »Wenn das Verschweigen von Wahrheiten dem Aussprechen von Lügen gleichzusetzen ist, dann oft. Seit meine beiden Onkel, Gloucester und der Kardinal, sich verfeindet haben, seid Ihr immer bemüht gewesen, mich zu Gunsten des Kardinals zu beeinflussen.«
    »Das ist nicht wahr«, protestierte John. »Ich habe nur versucht, Euch die Fakten vor Augen zu führen. Nichts sonst.«
    »Ja, aber nicht alle, wie ich sagte. Ihr habt mir ausführlich von Gloucesters fragwürdiger Ehe mit Jaqueline von Hainault und seinem unverantwortlichen Feldzug gegen den Herzog von Burgund erzählt, aber Ihr habt versäumt, mir zu erklären, welch

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