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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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Euren Kadaver.«
    »Seid doch vernünftig, Mann. Wenn Ihr sie mir nicht gebt, schickt er morgen eine Armee.«
    Raymond ruckte das Kinn Richtung Bergfried. »Darüber werde ich mir morgen den Kopf zerbrechen. Und jetzt packt Euch, Söhnchen.«
    Wie einst seinen Bruder, entnervte auch Arthur Scrope Raymonds Gelassenheit. Er zögerte nur noch einen Moment. Dann nickte er seinen geschundenen Begleitern zu, und sie trollten sich.
    John wartete, bis sie hinter dem Gebäude verschwunden waren, dann nahm er Kates Gesicht in beide Hände und begutachteteden Bluterguss auf ihrem Jochbein. »Jesus … Es tut mir Leid, Kate.« Er wünschte, Raymond hätte Scrope nicht so einfach gehen lassen.
    Kate befreite ihren Kopf höflich, aber energisch. »Es ist nichts, Vater.« Sie ging zu den drei Tudor-Jungen zurück, kniete sich vor ihnen ins Gras und lenkte die Aufmerksamkeit der Kinder wieder auf den Sauerampfer, damit sie ihren Schrecken vergaßen.
    John schaute versonnen zu ihnen hinüber. »Wir müssen die Jungen in Sicherheit bringen, Raymond«, sagte er leise. »Der weite Weg nach Wales ist jetzt zu gefährlich.«
    Der Earl nickte. »Aber wohin?«
    Simon Neville trat zu ihnen. »Kann ich irgendwie behilflich sein?«
    Die Waringham-Brüder betrachteten ihn nachdenklich. Beide zögerten. Raymond, weil er Neville nicht gut kannte, John, weil er seinen zukünftigen Schwiegersohn nicht in Konflikt mit seinem Gewissen bringen wollte.
    »Seid beruhigt, Gentlemen«, sagte Simon. »Ich kann mir schon denken, wer sie sind. Alle drei haben Tudors Augen.«
    »Aber du kämst in deinen wildesten Albträumen nicht darauf, wer ihre Mutter war«, entgegnete John bissig. Hatte er nicht von Anfang an gewusst, dass diese Geschichte ihn noch in Schwierigkeiten bringen würde? Hatte er es Tudor nicht gleich gesagt?
    »Doch, Captain, ich denke schon.« Simon hob kurz die Schultern. »Ich bin am Tag vor der Krönung über Tudor und die Königin gestolpert. Im Tower. Sie …« Er räusperte sich diskret. »Na ja, wie auch immer. Was ich sah, ließ nicht viele Fragen offen, und ein paar Wochen später verschwanden beide vom Hof.«
    »Er hat mir nie ein Wort davon gesagt, dass du es wusstest«, erwiderte John verblüfft.
    »Sie haben mich nicht bemerkt. Sie …«
    »… waren beschäftigt«, beendete John den Satz seufzend.
    Simon Neville nickte. »Ich habe den Mund gehalten, weilich mir dachte, je weniger darüber gesprochen wird, desto besser für alle.«
    John legte ihm dankbar die Hand auf den Arm. »Das sieht dir ähnlich. Aber nun ist es offenbar doch herausgekommen, und ich fürchte um das Leben dieser Jungen. Wir müssen sie irgendwohin bringen, wo sie vor Gloucester sicher sind. Jetzt, in dieser Stunde.«
    »Kirchenasyl«, schlug Raymond vor. »Das zu missachten wird nicht einmal Gloucester wagen.«
    John nickte. »Ein Kloster wäre der beste Ort für sie. Damit sie zur Ruhe kommen können. Wie wär’s mit Havering?« Und an Simon gewandt fügte er erklärend hinzu: »Die Äbtissin ist unsere Schwester.«
    »Aber weder auf dich noch auf mich gut zu sprechen«, gab Raymond zu bedenken. »Außerdem ist sie eine frömmelnde Ziege und wird ihre bigotte Nase über diese armen Knäblein rümpfen.«
    »Raymond …«, mahnte John seufzend.
    Simon musste sich ein Grinsen verkneifen. »Vielleicht Barking? Es ist ein schönes, komfortables Kloster, und die Äbtissin ist Catherine de la Pole, Suffolks Schwester. Ich kenne sie, sie ist großartig. Sie wird sich ihrer annehmen, egal, wer sie sind. Und sie hat keine Angst vor Gloucester.«
    Raymond und John verständigten sich mit einem Blick, dann nickten beide.
    »Wer bringt sie hin?«, fragte Raymond.
    »Das machst du, Simon«, beschied John.
    Der nickte bereitwillig.
    »Ich könnte Euch begleiten«, schlug Kate eifrig vor, die unbemerkt hinzugetreten war. »Damit die Kleinen sich in der neuen Umgebung nicht so einsam fühlen«, fügte sie hastig hinzu, aber ihr Vater erkannte ohne Mühe, dass sie an der Seite ihres Bräutigams sein wollte.
    »Das ist kein dummer Gedanke, Captain«, befand auch dieser.
    John durchschaute ihn ebenso mühelos. Doch er war erleichtert,wie schnell das junge Paar offenbar Sympathie füreinander entwickelt hatte.
    »Sie bekommen eine Eskorte und Aimhursts Töchterchen als Anstandsdame«, bot Raymond an.
    »Einverstanden«, sagte John. Und an Kate und Simon gewandt fuhr er fort: »Ihr müsst in einer Stunde aufbrechen. Liefere sie sicher in Barking ab und dann komm zurück nach

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