Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition)

Titel: Die Hüter der Unterwelt - Die Seele der Schlange (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shea A`Taria
Vom Netzwerk:
Knöpfe und wand sich ihm schwungvoll zu. Ihre Augen glichen tiefblauen, lodernden Flammen und ihr Lächeln war von ausgelassener Wildheit. 
    “Ich habe dutzende Dämonen mit meinen Klauen zerfetzt. Ich erkannte rotgoldene Schwingen als Teile meines Körpers an. Ich bin über die Wälder geflogen und habe mich mit dem Freudenschrei eines Raubvogels in die Quellen gestürzt.” Sie strich sich die nassen, schimmernden Haarsträhnen aus der Stirn und Viper erahnte ungläubig das Lachen, das in ihrer Kehle saß.
    “Was bin ich?”
    “Eine Sirene, Liebes. Die Erbin Liliths”, begann er ruhig und ließ sich neben Catharina in die Hocke sinken.
    Das Feuer ihrer Augen hätte einen Sterblichen zu versenken vermocht, doch er genoss ihren Rausch. “Dein Vater muss dir von deinem Selbst erzählt haben. Nachdem du erkanntest, dass die Zeichen keine Kindheitsspielereien waren.”
    “Ja … und nein”, erwiderte sie andächtig.  “Das Wort ´Sirene´ war in meinem Leben so selbstverständlich und natürlich. Ebenso wie die Tatsache, dass ich meines Vaters Tochter bin, eine Jägerin, rothaarig und blauäugig. Doch niemals hätte ich zu träumen gewagt, was … heute geschehen ist.”
    “Einzigartigerweise beherrscht deine Seele den Körper und nicht dein Körper die Seele, kleine Sünde. Nox Leid erweckte die Dämonin, im zornigen Drang ihn zu beschützen. Obgleich das noch nicht einmal Luhiells Absicht war.”
    Beim Namen des Raben bleckte Catharina unwillkürlich die Zähne, aber ihre Blicke begegneten Viper verdunkelt und nachdenklich. Er wusste, dass sie sich seiner Erinnerung entsann. Und er spürte das Echo ihres feurigen Bedauerns unter Verachtung und Zorn.
    “Hätte ich ihn vor Liliths Tod gekannt …”, flüsterte sie und sprang ruhelos auf die Beine. “Bei Gott, ich hätte ihn gemocht.”
    "Oh ja, Meus Animus … Vor Liliths Tod wärest du Luzifers Licht gewesen, die Tochter eines eigensinnigen Rebellen. Meine Brüder hätten dich behütet, um dich geworben, mit dir gestritten und mit dir gelacht. Du wärest an Liliths Seite über das Meer geflogen, bei Sturm und Nacht. Wir hätten in prachtvollen Festhallen getanzt oder auf vom Eis glitzernden Klippen … Und vielleicht hättest du zu dieser Zeit das für mich empfinden können, was ich für dich empfinde."
    Der Gedanke stach einer heißen, bittersüßen Klinge gleich in seine Seele.
    Er beobachtete wie Catharina zu den Quellen tänzelte, das feuchte Haar züngelte in dunkelroten Kaskaden über ihren Rücken, sprach von ihrer Ungeduld und hitzigem Übermut.
    Sie verlagerte ihr Gewicht auf die Ballen und sprang flink an der kantigen Felswand hinauf. Mondweiße Hände glitten spielerisch durch die Rinnsale. Aber nur einen Herzschlag später huschte die Sirene bereits über nasse Vorsprünge, mehrere Mannslängen vom Boden entfernt.
    Vipers Augen vermochten ihren Sprüngen zu folgen, doch für jeden Sterblichen musste es erscheinen, als trüge der Wind eine feengleiche Silhouette. 
    Schließlich verharrte sie, wirbelte um die eigene Achse und schien mit ihrem hellen Kichern einen Tanz beginnen zu wollen.
    “Bei Gott, die Geschichten von Opium, süßem Wein und Räucherkraut nehmen stets ein merkwürdiges Ende! Doch ich kann mich nicht erinnern, heute mit dergleichen in Kontakt getreten zu sein … Es fühlt sich an, als würde der Himmel brennen und der Wind für mich singen! Werde ich verrückt, Viper?”
    Katzenhaft ließ sie sich in die Hocke fallen, neigte den Kopf und suchte mit funkensprühenden Augen seinen Blick.
    “Das ist der Rausch des Fliegens, Liebes.” Er spürte wie ein belustigtes Grinsen seine Lippen umspielte. “Aber sei unbesorgt! Noch verrückter kann dein Charisma nur schwerlich werden.”
    “Wie charmant, Erster Höllenfürst!”, trällerte Catharina vergnügt. “Stiegen die Frauen für solche Bemerkungen in dein Bett oder verlangte es ihnen nicht eher danach, dich zu verdreschen?”
    “Ersteres. Obgleich sich so manche nicht recht entscheiden konnte.” Provozierend hielt Viper ihren Blick gefangen und schenkte ihr das Aufblitzen eines vielsagenden Raubtierlächelns.   
    “Darauf werde ich nicht eingehen”, knurrte sie, die Anspielung zauberte ein tödliches Funkeln in ihre Raubvogelaugen.
    Er versuchte noch nicht einmal, sich das Lachen zu verbeißen. “Und worauf willst du stattdessen eingehen, mein kleines, berauschtes Mädchen?”
    Nachdenklich wiegte sie sich vor und zurück, den Blick für einige Atemzüge lang in

Weitere Kostenlose Bücher