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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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das wissen wir aus unserer Ausbildung.
    Haben wir den Robot, müssen wir seinen Kopfteil öffnen.
    Dann nehmen wir die Brücke zwischen Hirn und Motorik heraus und stellen sie durch Hasso Sigbjörnsons einfachen Trick um. Haben Sie eigentlich einen Kybernetiker hier unten, Hall?«
    »Wir hatten einen«, sagte Hall traurig. »Er hieß Foerster.«
    »Verdammt!« entfuhr es McLane.
    »Das war ja eine Meisterleistung an Vorarbeit!« stellte Mario de Monti fest. Unter seinem vorwurfsvollen Blick schien Nigel Hall kleiner zu werden.
    »Es hätte auch nichts genutzt, wenn Foerster noch am Leben wäre. Die Robots lassen niemanden an sich heran.«
    »Natürlich«, sagte Tamara verständnisvoll. »Die Umkehrung ihrer Reaktionen.«
    »Wann kommen die Robots eigentlich hier herunter, Hall?« fragte McLane und biß nachdenklich auf die Knöchel seiner linken Hand.
    »In unregelmäßigen Abständen. Sie kommen oft jede Stunde, dann lassen sie sich tagelang nicht blicken.«
    »Wir könnten uns die Umkehrung zunutze machen«, sagte McLane.
    »Wie?« fragte Hall in neuerwachender Hoffnung.
    »Wenn wir die Maschinen abstellen, kommen die Robots herunter und sehen nach. Das ist, nach allem, was sie bisher getan haben, völlig klar.«
    Hall antwortete sofort.
    »Das kann getan werden. Wir klemmen einfach die Energie ab.«
    »Gut. Dann steigern wir die Bedrohung für den Mond noch weiter.« McLanes Plan nahm langsam greifbare Umrisse an.
    »Wie wollen Sie das machen?« fragte der Chefarbeiter.
    »Gibt es hier in der Nähe einen engen Stollen, in dem sich zwei der Maschinen festkeilen können?«
    Hall wies nach links.
    »Hier, der Stollen mit den gestapelten Bausteinen.«
    Cliff lachte auf.
    »Phantastisch!« sagte er. »Wir verstecken uns an einem Punkt, der von diesem Stollen weit entfernt ist. Dann beleuchten wir den Stollen, stellen vor dem Hauptstollen eine Barriere auf und zwingen die Robots, den Quergang zu benutzen. Und dann ...«
    »Was wollen Sie mit den Robots im Querstollen?« fragte Hall, der noch nicht verstanden hatte.
    »Wir sprengen den Stollen. Die Robots werden verschüttet, und wir können uns ihnen nähern.«
    Hall drehte sich um und schrie:
    »He, Joyce!«
    Ein Mann löste sich aus der Gruppe der Arbeitenden und rannte auf Hall zu.
    »Er ist der Sprengmeister«, sagte Hall und deutete auf Joyce. »Reden Sie mit ihm.«
    »Können Sie die Sprengung so dosieren«, fragte der Commander den Sprengmeister, »daß die Decke des Stollens herunterbricht und die Robots verschüttet? Wir brauchen sie unzerstört, aber bewegungsunfähig. Außerdem muß die Detonation den Mond erschüttern – die Robots sollen Angst bekommen.«
    Joyce blickte die Decke des runden Stollens an und erwiderte:
    »Ich kann die Sprengung etwa so ausführen, wie Sie es wünschen, McLane.«
    »Gut. Und die Erschütterung?«
    »Wozu das?« fragte Hall.
    »Die Robots müssen glauben, der Mond sei in Gefahr auseinanderzubrechen oder Spalten zu bekommen, durch die die Luft entweicht. Das beschleunigt unser Vorgehen.«
    »Ich verstehe.«
    »Dann öffnen wir die Kopfteile und schalten die Relaisblöcke um. Die beiden Robots müßten dann unseren Befehlen wieder sinngemäß gehorchen.«
    »Haben Sie eine halbe Stunde Zeit?« fragte der Sprengmeister.
    »Ja. Aber nicht mehr!«
    Hall wandte sich an seinen Mitarbeiter.
    »Joyce«, sagte er, »die Leute sollen sich bis auf einige Elektriker verstecken. Sie dürfen durch die Explosionen nicht verletzt werden. Dann, wenn ich das Zeichen gebe, legen wir die Maschinen still. Und ... ziehen Sie die Kabel nicht so, daß die Worker darüber stolpern und sie zerstören!«
    »Geht schon in Ordnung, Chef!« versicherte der Sprengmeister.
    Die Männer gingen an die Arbeit, während McLane und seine Leute noch einmal die einzelnen Phasen des Vorgehens absprachen. Hasso blickte wieder auf die Uhr und stellte fest, daß seit dem Start der ORION fast sechs Stunden vergangen waren.
    »Cliff?« fragte er leise.
    »Was gibt es, Hasso?«
    »Wir haben nur noch elf Stunden ... oh, verdammt!«
    Hasso wurde bleich und griff an seine Stirn.
    »Wir haben etwas übersehen«, sagte er langsam.
    Augenblicklich begriff der Commander. Er kniff die Augen zusammen und betrachtete den Sekundenzeiger seiner Uhr.
    »Ich weiß«, sagte er. »Die Energiereserven der LANCET!«
    »Ja. Sie wissen, daß wir sie in spätestens sechs Stunden abholen wollten. Bis dahin hätten wir noch rund zwei Stunden. Aber die Projektion des Laurin kostet Energie. Ich

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