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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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wird sie nicht mehr aufwachen. Keine Funkverbindung mit Raumschiff ORION. Ich versuche es nach dieser Durchsage noch einmal. Commander McLane meldet sich nicht. Ende.«
    Er schaltete das Bordbuch aus und betätigte den Funkschalter.
    »Hallo ... ORION VIII ... hier ist Atan in der LANCET ... wir sind am Ende ... hallo ORION ...«
    Dann ließen seine klammen Finger den Knopf los, der in seine Ausgangslage zurücksprang.
     
    *
     
    Der Radarschirm der ORION VIII drehte sich. Das Schiff war elftausend Kilometer von Larsens Planet entfernt aus dem Hyperraum gekommen und jagte jetzt in unterlichtschneller Fahrt auf einer langgestreckten Bahn in den Planetenschatten hinein.
    »Die werden vielleicht Augen machen«, sagte Mario de Monti und vergrößerte das Bild eines Meßsatelliten, das auf seinem Schirm erschienen war. »Wenn wir ihnen erzählen, was wir in den wenigen Stunden erlebt haben.«
    »Wenn du es erzählst«, sagte Hasso Sigbjörnson von seinem Schirm her, »dann halten sie es sicher für ein Märchen.«
    »Ich wette auch, sie glauben es uns nicht«, sagte McLane und suchte nach einem Impuls der LANCET. Tamara Jagellovsk saß am Funkgerät und sprach leise und ganz dicht an dem Drahtnetz ins Mikrophon.
    »Achtung LANCET ... wir rufen LANCET ... hier ORION!«
    Das Beiboot meldete sich nicht.
    »Ich habe es«, sagte McLane ruhig und vergrößerte den Impuls von den Radarschirmen und legte das große Bild auf seinen runden Sichtschirm um. Langsam kam Mario herüber und blieb hinter McLanes Sessel stehen.
    Er deutete auf die Platte.
    »Sie haben kein Licht eingeschaltet«, stellte er trocken fest.
    »Sie werden knapp mit Energie sein«, erwiderte McLane. »Der Laurin steht nicht mehr.«
    »Wenn ich Leutnant Legrelle richtig beurteile«, sagte Tamara und drehte sich zu Cliff und Mario um, »dann hält sie ohnehin alles für ausgekochten Schwindel, nur weil ich dabei bin.«
    Sie lachte unsicher.
    Mario stieß Cliff an und meinte:
    »Unsere Damen sind einfach umwerfend reizend zu einander, nicht wahr?«
    »Gut, daß wir normalerweise nur eine Dame in der Crew haben«, brummte Cliff und steuerte das Schiff in gerader Linie mit der Manuellsteuerung dem Beiboot entgegen. Tamara zuckte die Schultern, schwang den Sessel herum und wiederholte ihren Funkruf.
    »Wenn unsere Mädchen so tüchtig bleiben wie bisher, dann soll es mir recht sein«, fuhr Cliff fort und bremste, nach zwei Signalen zum Schirm hinauf, das Schiff ab. »Übrigens: Ich weiß nicht, wie ich ohne Ihre Hilfe aus dem Magazin herausgekommen wäre!«
    Tamara bekam einen feuerroten Kopf und fragte ganz leise und schüchtern:
    »Commander ... ist das jetzt ein Lob?«
    McLane drosselte die Geschwindigkeit weiterhin und hielt das große Schiff unterhalb der stumm und unbeleuchtet dahinschwebenden LANCET an.
    »Atan wird warten«, sagte er. »Mario – gehst du bitte in die Abschußkammer!«
    »Natürlich!«
    Mario de Monti verließ die Kommandozentrale und ging hinunter, dichtete die Kammer ab und öffnete dann die Schleuse des Landeschachtes. Langsam, mit der Sicherheit des langjährigen Schiffskommandanten, der jeden Griff und jeden Schalter kannte, hob Cliff das Schiff Meter um Meter an, bis ihm seine Peileinrichtung zeigte, daß die Magnetklammern bereits den Rumpf der LANCET berührten.
    »Sie ist fest, Cliff«, meldete sich Mario.
    »Okay. Schleuse zu.«
    Die Hydraulik bremste den Fall des Beibootes durch den Landeschacht ab. Der Deckel der Luftschleuse schob sich über die Öffnung, und die mächtigen Pumpen bliesen Sauerstoffgemisch in den Raum. Mario sah mit einem Blick, was an Bord des Beibootes vorgefallen war.
    »Cliff!«
    »Hier?« meldete sich der Kommandant.
    »Alle sofort in den Startschacht. Helga und Atan scheinen bewußtlos, vielleicht leben sie nicht mehr!«
    »Um Gottes willen«, sagte Cliff tonlos, winkte Tamara und war mit zwei Sätzen im Lift. Tamara riß die Tür hinter sich zu und fuhr mit nach unten. Vier Meter Korridor voller Röhren und Beleuchtungskörper, dann waren sie in dem kleinen Vorraum, der einen bequemen Ausstieg aus der LANCET-Schleuse ermöglichte. Hasso stand schon auf der Leiter und drehte den Handverschluß der Schleuse auf. Mit einigen Schritten waren Mario, Hasso und Cliff im Innern der LANCET.
    »Los! Helme lösen!«
    Es dauerte nur einige Sekunden, dann hatten die geübten Hände der Männer die Raumhelme heruntergerissen. Die Metallteile waren empfindlich kalt; nicht mehr als zwei oder drei Grad über dem Nullpunkt

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