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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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der Celsiusskala.
    Die Gesichter von Helga und Atan waren ebenfalls kalt und wie leblos.
    »In die Krankenstation. Sauerstoffdusche und belebende Injektionen!« schrie Cliff und nahm Helgas Körper in die Arme. Er schleppte das Mädchen hinunter über die Leiter, rannte einen Korridor entlang und stieß die Tür der Station auf. Helga wurde auf eine Liege gebettet.
    Die Sauerstoffmaske preßte sich auf ihr Gesicht.
    Cliff drehte den Regler bis zum jenseitigen Anschlag auf und wartete, bis Hasso und Mario Atan herbeigetragen hatten. Tamara füllte eine Hochdruckinjektionsspritze mit einem kreislaufstärkenden Mittel und drückte die Düse zuerst gegen die Halsschlagader Helgas, dann gegen die Shubashis.
    Zweimal zischte Preßluft auf.
    Dann kehrte die Farbe langsam in die Gesichter zurück. Cliff unterdrückte ein Lachen der Erleichterung und stellte die Sauerstoffanlage ab. Atan öffnete zuerst die Augen und zwinkerte verwirrt.
    »Ich hätte nicht gedacht«, krächzte Atan leise, »daß ich dich, Cliff, ausgerechnet hier im Raumfahrerhimmel wiedertreffen würde.«
    Jetzt lachte Cliff.
    »Das war verdammt knapp«, sagte Atan. »Kommt eigentlich niemand auf den Einfall, daß Alkohol in solchen Fällen Wunder wirkt?«
    Tamara ging hinaus und kam nach einer Minute mit Gläsern und einer graugrünen Packung zurück. Sie füllte die Gläser, insgesamt fünf Stück, halbhoch mit Wasser und leerte dann in jedes Glas eine der Ampullen hinein. Der Geruch synthetischen Whiskys durchzog den kleinen Raum.
    Helga erwachte jetzt.
    »Ihr seid also doch noch rechtzeitig gekommen«, stellte sie fest und gähnte herzhaft.
    »Ja. Wir erzählen euch später, was uns aufgehalten hat.«
    Tamara stützte den Oberkörper des Mädchens hoch und reichte ihr das volle Glas.
    »Geht es wieder?« fragte sie, während Helga den künstlichen Whisky leerte.
    »Einigermaßen«, sagte die Funkerin und schluckte. »Danke.«
    »War es schlimm?« fragte Tamara weiter.
    Helga erinnerte sich jetzt, wie nahe sie an der Schwelle des Todes gestanden hatte.
    »Ich habe nichts mehr gespürt«, sagte sie leise und sah sich um. Die Station war hell, und die Augen der Männer sahen das Mädchen an. »Schlimm war es nur vorher, als Atan so stur war und diesen verdammten Laurin nicht abschalten wollte.«
    Atan grinste und richtete sich auf.
    »Ein Glück«, sagte er laut und räusperte sich mehrmals »daß ich nicht auf dich gehört habe. Das Schiff wäre sonst von den Suchstrahlen entdeckt worden. Beziehungsweise sein Fehlen.«
    McLane mischte, ohne seinen Blick von Atan und Helga zu lassen, zwei neue Gläser mit synthetischem Whisky. Dann gab er Helga eines, und das andere bekam Shubashi.
    »Ihr werdet doch hoffentlich nicht weiterstreiten wollen«, sagte er und schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. »Ich gebe zu, daß es etwas knapp war.«
    »Verdammt knapp, Cliff«, sagte Atan.
    »Aber immerhin hat es gerade noch geklappt.«
    »Wodurch wir endlich Zeit haben, einen kleinen Ausflug zu zeta Aurigae machen zu können«, warf Mario ein. »Ich möchte ganz einfach zeta Aurigae photographieren!«
    »Werden Sie nicht originell, de Monti«, sagte Tamara. »Sie wissen genau, daß dies unmöglich ist. Außerdem ... was ist an einer Bedeckungsveränderlichen denn so interessant?«
    »Das«, sagte Mario und breitete resignierend beide Arme aus, »werden Sie niemals begreifen. Es ist der Anblick der Sterne; das Lebenselixier aller Raumleute. Nicht wahr, Atan?«
    »Richtig«, sagte Atan. »Und außerdem darf ich meinem hochgeschätzten Commander noch versichern, daß die Bänder aller sechzehn Meßsonden an Bord der LANCET liegen.«
    Helga stellte mit einem entschlossenen Ruck die Beine auf den Boden und fuhr weiter fort:
    »Weil uns nämlich die Zeit zu lang wurde, haben wir sämtliche Sonden ausgeleert. Ich möchte jetzt etwas Ruhe haben.«
    »Genehmigt«, sagte McLane. »Wir treffen uns alle in genau sechzig Minuten oben in der Kommandokanzel. Es wird Kaffee geben und weiteren Alkohol aus den Bordbeständen. Einverstanden, Leutnant Jagellovsk?«
    Tamara nickte zögernd.
    »Bei der außergewöhnlichen Situation der Besatzung, hervorgerufen durch gewisse nervliche Anspannungen, halte ich diese eine Ausnahme für gerechtfertigt und mit meinem Auftrag vereinbar.«
    Atan ließ sich wieder zurückfallen.
    Hasso, Tamara und Cliff, gefolgt von Mario, verließen den kleinen Raum und schlossen leise das Druckschott hinter sich. Draußen wandte sich McLane an seine Leute.
    »Hasso«,

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