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Die Hueterin der Geheimnisse

Die Hueterin der Geheimnisse

Titel: Die Hueterin der Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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selbst mit den Dämonen der Tiefe auf einen Kampf einzulassen.
    »Ja«, sagte er zu Bramble. »Das sollte ich wohl. Ich glaube, ich weiß auch … Kann ich ein Pferd haben?«
    Bramble nickte. »Ja, aber du kannst ja nicht …«, fing sie an.
    »Möchtest du, dass ich mitkomme?«, fragte Martine.
    Ash zögerte, schüttelte dann jedoch widerwillig den Kopf.
    Im gleichen Moment schaltete sich Safred ein. »Martine kommt mit uns.«
    »Ach, tatsächlich?« Martines Stimme klang gefährlich ruhig. Ganz offensichtlich gefiel ihr dies nicht. Sie presste die Lippen zusammen.
    Als Zeichen der Besänftigung hielt Safred ihre geöffneten Handflächen nach oben. »Das war nicht meine Idee«, sagte sie hastig. Alle schwiegen. An die Vorstellung, dass die Götter ihrer aller Leben lenkten, musste man sich erst gewöhnen. »Dein Schicksal erfüllt sich hier«, sagte Safred leise.
    Dann setzte sie sich auf und wandte sich mit neuer Zuversicht Ash zu. »Nachdem Bramble die Stelle, an der Acton gestorben ist, ausfindig gemacht hat, könnt ihr beide euch daranmachen, die Knochen zu suchen.«
    »Haben dir die Götter das auch gesagt?«
    »Nein, aber es liegt doch auf der Hand!« Safred wurde
allmählich ungehalten. Sie war es nicht gewohnt, dass man ihre Anweisungen hinterfragte.
    Ash schüttelte den Kopf. »Nein. Zuerst muss ich noch woanders hin.«
    »Wohin?«
    Er starrte sie nur an. »Einen Treffpunkt ausmachen«, sagte er. »Ich komme dann später zu euch.«
    »Du musst am See sein, um Bramble zur rechten Zeit die Brosche zu geben!«, beharrte Safred.
    Ash fragte sich, warum Safred die Brosche nicht einfach vom Tisch nahm.
    Safred errötete. »Um richtig eingesetzt zu werden, muss die Brosche von ihrem rechtmäßigen Besitzer zur rechten Zeit und am rechten Ort an die wiedergeborene Jagdbeute übergehen«, beharrte sie.
    Ash nickte, nahm die Brosche und wog sie einen Moment in der Hand. Dann reichte er sie Martine. Ihre Lippen zuckten, doch sie nahm sie mit großem Respekt entgegen.
    »Ich übergebe dir diese Brosche«, sagte Ash. »Nun bist du die rechtmäßige Besitzerin.
    Martine nickte und ließ die Brosche in ihrer Tasche verschwinden. Safred zog die Stirn in Falten. Sie machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch Ash kam ihr zuvor, als sei alles geregelt.
    »Wenn ich allein reise … Ich weiß nicht wirklich, wie ein Pferd gepflegt werden muss«, sagte er zu Bramble.
    »Nimm Flax oder Zel mit«, sagte sie. »Sie kennen sich besser aus als ich. Sie sind Gorhams Kinder.«
    Ash hatte zwar keine Ahnung, wer Gorham war, doch in diesem Moment machte sich das dunkelhaarige Mädchen bemerkbar.
    »Flax bleibt bei mir«, sagte sie. »Wir begleiten dich.«
    Das war eine eindeutige Entscheidung, hart wie Stein. Sie
ließ keinen Raum für Diskussionen offen. Aber Ash blieb eisern. Das musste er.
    »Nein. Ihr könnt nicht mitkommen. Ich gehe allein.«
    Safred schaute Ash seltsam an. Ihre Augen blickten ziellos. Ash vermutete, dass sie den Göttern lauschte. Falls dem so war, dann sagten sie ihr nichts, was sie gerne hörte. Ihr Gesichtsausdruck war angespannt.
    Doch sie legte ihre Hand auf Zels.
    »Wir brauchen Flax. Er soll mit Ash gehen.«
    »Ich passe auf ihn auf.« Zels Stimme klang beinahe flehentlich.
    »Ja«, sagte Safred. »Vielleicht ist es Zeit, dieses Vorrecht mit jemandem zu teilen.«
    Der innere Aufruhr verdunkelte Zels Blick. Safred tätschelte ihr sanft die Hand.
    »Du hast genug getan.« Wieder lag diesen Worten eine Bedeutung zu Grunde, die Zel scheinbar verstand.
    »Ich bin eine ausgebildete Schutzwache«, brachte Ash ihnen in Erinnerung. »Er kann auf die Pferde aufpassen, und ich passe auf ihn auf.«
    Zel starrte ihn konzentriert an, bemüht, in seiner Seele zu lesen. »Versprichst du, auf ihn aufzupassen? Als wäre es dein eigener Bruder?«
    Ash nickte. »Ich verspreche es.«
    Zel atmete tief aus. »Also gut. Er kann gehen.«
    »Hat irgendjemand vor, Flax nach seiner Meinung zu fragen?«, stellte Ash in den Raum.
    Safred wirkte überrascht, und das war ihm eine Genugtuung. Ash hatte Menschen satt, die das Leben anderer arrangierten, als wären sie selbst Götter.
    Doch Zel lachte bitter. »Oh, er will bestimmt gehen«, sagte sie.
    So war es. Flax’ Augen leuchteten. Keine Überraschung,
dachte Ash. Welcher Junge würde nicht lieber mit einem anderen jungen Mann reisen als mit seiner Schwester?
    »Wir müssen festlegen, wo wir uns treffen«, sagte Safred. »Aber ich glaube, nicht jetzt, sondern morgen Früh, am Altar

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