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Die Hueterin der Krone

Die Hueterin der Krone

Titel: Die Hueterin der Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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Anjou, der Teufel in Menschengestalt, in das Lager, um über einen Waffenstillstand zu verhandeln, und das Spiel nahm eine neue Wende.

25
    Argentan, Juni 1137
    Vor rastloser Energie vibrierend schritt Geoffrey mit einem Becher Wein in der Hand in Matildas Kammer in Argentan auf und ab. Matilda musterte ihn argwöhnisch, denn er schien äußerst zufrieden mit sich zu sein, und sie traute ihm nicht. Er war vor einiger Zeit eingetroffen und hatte bislang noch nicht mit ihr gesprochen, sondern es vorgezogen, seine Söhne zu begrüßen und sich häuslich einzurichten.
    »Was hast du getan?«, fragte sie.
    Er blieb stehen und drehte sich um. Aufgrund der Speerwunde am Fuß, die er sich in Le Sap zugezogen hatte, hinkte er immer noch leicht. »Von meiner liebenden Frau kann ich vermutlich keine andere Begrüßung erwarten.«
    »Vielleicht weil ich davon ausgegangen bin, dass du noch im Feld stehst. Es sei denn, du bist hier, um mir mitzuteilen, dass du einen großen Sieg über Stephen errungen und ihn bis Wissant zurückgetrieben hast?«
    Geoffrey zuckte die Achseln. »In gewisser Weise habe ich das auch.«
    Ein Diener erschien mit weichen weißen Tüchern und einer mit dampfendem Wasser und Rosenblättern gefüllten Schüssel. Nachdem er beides abgestellt hatte, verbeugte er sich auf ein Fingerschnippen Matildas hin und ging hinaus. Geoffrey ließ sich auf einem gepolsterten Stuhl in der Nähe des Feuers nieder und streckte seine Beine aus.
    »Wie meinst du das?« Matilda zog ihm die Stiefel aus. Das geschmeidige Kalbsleder war gut gewachst und die Stiche so fein, dass sie kaum zu sehen waren. Es war die Pflicht einer Frau, ihrem Mann die Füße zu waschen, wenn er von einem Feldzug oder nach einem Tag auf dem Schlachtfeld zurückkehrte, aber sie hasste es, Geoffrey diesen Dienst zu erweisen, zumal er sich an ihrem Unbehagen offen weidete. »Wenn das der Fall wäre, hättest du einen Boten geschickt.«
    »Warum, wenn ich nach Argentan kommen, dich und meine Söhne besuchen und es dir selbst sagen kann? Das heißt, drei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, und genau das habe ich auch mit Stephen gemacht.« Seine Stimme wurde schärfer, als sie den Stiefel von seinem verletzten Fuß streifte. »Pass doch auf!«
    »Stell dich nicht so an.« Der Blick, mit dem sie ihn bedachte, wirkte kalt, aber darunter loderte das Feuer. Es war lange her, dass sie das Bett geteilt hatten, und Geoffrey übte immer noch eine starke Anziehungskraft auf sie aus. Sie wollte ihm mit den Nägeln den Rücken zerkratzen und sehen, wie rote Tropfen wie Rubine auf seinen Schulterblättern glitzerten. In seinem Gesicht spiegelten sich ähnliche Gefühle wider. Hastig konzentrierte sie sich darauf, ihm die Strümpfe auszuziehen und seine Füße in das Wasser zu tauchen. Auf der Sohle des linken Fußes prangte eine rote Narbe, und er war leicht geschwollen, weil er im Steigbügel gesteckt hatte. Der rechte Fuß, blass wie Alabaster und mit hohem Spann, glich dem eines Engels.
    »Stephen ist abgezogen«, sagte er. »Hat seine Truppen nach Hause geschickt und ist nach England zurückgekehrt. Sein Feldzug ist vorerst oder vielleicht sogar endgültig beendet.«
    Matilda hielt mit ihrer Tätigkeit inne und blickte stirnrunzelnd zu ihm auf. »Warum hast du nicht die Verfolgung aufgenommen?«
    Er lächelte zufrieden. »Weil er mir die nächsten drei Jahre lang jährlich zweitausend Mark zahlt, damit ich das nicht tue.«
    Heiße Wut flammte in ihr auf. »Du hast ohne meine Einwilligung einen dreijährigen Waffenstillstand vereinbart?«
    Geoffrey warf ihr einen bösen Blick zu. »Sprich nicht in diesem Ton mit mir, Frau. Ich weiß, was ich tue.«
    »Darum geht es nicht. Du hast einfach nicht nach meiner Meinung gefragt!«
    Er verdrehte entnervt die Augen. »Dazu war keine Zeit, und du bist störrisch wie ein Maulesel und hast keinerlei Verhandlungsgeschick, selbst wenn diese Verhandlungen deinem eigenen Vorteil dienen.«
    Sie drückte ihm das Handtuch in die Hand, um klarzustellen, dass sie es satthatte, ihn zu bedienen, Pflicht hin, Pflicht her. »Trotzdem kannst du mich nicht einfach ausschließen«, fauchte sie. »Was wirst du denn jetzt tun, mein tapferer Gemahl? Mich endlich an deiner Weisheit teilhaben lassen?«
    »Verdammt noch mal, bei deinem Blick wird die Milch ja sauer! Wenn du deinen Hochmut ablegst und die Ohren aufmachst, werde ich es dir erzählen.«
    Sie nahm nicht wieder das Handtuch, sodass er sich selbst die Füße abtrocknen musste.
    »Ich

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