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Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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Minoo gerade. "Er ist viel leiser geworden, weißt du? Er bleibt oft allein und konzentriert sich mehr auf seine Aufgaben. Er spricht auch mit niemandem darüber, außer mit Battoo glaube ich." "Er wird erwachsen." meinte Pinaa. "Ich hoffe, das gelingt mir auch." Minoo lächelte und legte den Arm um sie. "Ich glaube, du bist auf einem guten Weg." bestätigte er. "Du hast einiges erlebt. Vielleicht war es gut, dass das alles so passiert ist." Pinaa nickte. "Ich weiß nicht, wie ich jetzt reagieren würde." sagte sie nachdenklich. "Damals hatte ich kaum Zeit zum Nachdenken. Ich hatte nur Angst. Und ich konnte einfach nicht glauben, dass die Wölfin das getan hat." Minoo schwieg einen Moment. Dann sah er sie an und sagte: "Ich konnte es auch nicht glauben. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich es immer noch nicht." "Was denkst du, wie es passiert ist?" fragte Pinaa ihn. "Ich weiß es nicht." antwortete Minoo. "Aber Anatoo und Battoo sind nicht so unschuldig wie sie tun. Es gibt zu viele Ungereimtheiten." Pinaa war ganz seiner Meinung. "Sehen wir uns die Gegend an, wo das passiert sein soll?" schlug Pinaa vor. "Ich war noch nie dort." "Ja, gut." sagte Minoo. "Vielleicht fällt uns ja etwas auf." Als sie aus der Höhle kamen, hüpfte der Rabe auf Minoo zu und rief mit seiner Stimme: "Nuss!" Pinaa lachte. "Was?" "Er will, dass ich ihn mit Nüssen füttere." erklärte Minoo. "Er hat einiges gelernt. Er kann sie auch alleine öffnen. Dieser Vogel ist echt schlau." "Nuss!" rief der Rabe erneut und Minoo streichelte ihn. "Ja, schon gut, einen Moment, ich hole Nüsse." sagte er. "Nuss!" erklärte der Rabe kategorisch auf diese Ansprache. Minoo holte einige Nüsse aus den Vorräten in der Höhle und gab sie dem Raben. "Und wie sagt man da?" fragte Pinaa den Raben. "Nuss!" meinte dieser, schnappte sich selbige, hüpfte auf den nächst höheren Felsen und flatterte so hoch er konnte. Das war nicht sehr hoch, aber als er die Nuss auf den steinigen Boden fallen ließ, platzte sie dennoch auf. Pinaa staunte. Der Rabe machte sich gierig über den Inhalt der Nuss her, während Minoo und Pinaa Richtung Schlucht verschwanden.
    Die Wölfin wusste nicht, was sie tun sollte. Sie fühlte sich der Einsamen verpflichtet. Sie hatte das Rudel aufgenommen und versorgt. Sie hatte es geführt, wenn es notwendig war. Und nun brauchte sie die Wölfin. Sie waren weiterhin ein Rudel. Aber gleichzeitig wollte sie ihr altes Menschenrudel weiter beschützen und ihr kleines Weibchen. Sie wurde immer nervöser und heulte oft aus lauter Frustration den Himmel an. Die Einsame schien ihren Konflikt zu spüren und versuchte, sie zu beruhigen, aber es wurde jeden Tag schwerer. Eines Abends schließlich, nachdem sie draußen zusammen gegessen und dabei den Sonnenuntergang genossen hatten, stieg das Menschenweibchen als erstes in ihre Behausung. Sie hatte der Wölfin nicht hineingeholfen und schaute sie nun durch den Eingang traurig an. Dann machte sie eine Handbewegung Richtung Wald. Sie gab der Wölfin zu verstehen, dass sie zum Rudel zurück kehren sollte. Die Wölfin kam kurz heran und rieb ihren Kopf am Kopf des Menschenweibchens. Dann drehte sie sich um und trabte davon. Der Mensch würde nun wieder die Einsame sein. Die Wölfin lief die ganze Nacht und den nächsten Tag, dann ruhte sie etwas. Sie spürte bereits die Nähe ihres Menschenrudels.
    Minoo und Pinaa hatten bei ihrer Tatort-Erkundung nichts Verdächtiges feststellen können. Merkwürdig fanden sie lediglich, dass Anatoo und Battoo nicht den Weg durch die Höhle gewählt hatten, sondern die Seite der Schlucht, die schon nach einem kurzen Stück von einem Abbruch versperrt war. Gut, vielleicht hatten sie Lust auf Kletterpartien gehabt, aber warum hatten sie dann die Wölfin mitgenommen, die sicherlich nicht so gerne den Steinhaufen überwunden hätte?
    Sie mussten das Thema allerdings vertagen, da Kittoo den Aufbruch zum See am nächsten Tag festgesetzt hatte und sie noch einiges vorbereiten sollten.
    Als die Sippe bei ihrem Anstieg loszog, beschien die Sonne ihr Vorhaben. Am ersten Tag bewältigten sie die Strecke durch den dichten Wald und am Ende des zweiten Tages erreichten sie das bereits grünende Flachland.
    Einige Frauen und Mädchen gingen noch in den Wald, um Essbares zu suchen und die Schönheit der beginnenden Blütezeit zu genießen. Pinaa war mit Ilaa und Renaa unterwegs. Sie sprachen über die Männer und welche neuen Verbindungen wohl am See der Federn entstehen würden. Ilaa wollte von

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