Die Hüterin des Hauses (Romantic-Thriller, Unheimlich) (German Edition)
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"Zumindest Mistreß Pike müßte doch da sein."
"Sie wird sich von dem Streß der letzten Tage erholen und sich im Garten aufgehalten haben", erwiderte Roman. Er lächelte ihr zu. "Du machst dir völlig umsonst Sorgen, Darling. Sarah ist ein sehr selbständiges Kind. Außerdem wollte sie doch Mister Alclair besuchen." Er bog von der Hauptstraße nach Greensted ab. "J a nice, ich wollte ohnehin mit dir über Mister Alclair sprechen."
"Wieso das?" Janice sah ihn erschrocken an. Sollte Roman g e merkt haben, daß ihr Colin nicht völlig gleichgültig war?
"Es gefällt mir nicht, daß sich Sarah so oft bei ihm herumtreibt. Ich möchte ihm wirklich nichts unterstellen, aber es ist nicht gut. Sarah ist bereits neun und bildhübsch. Sie ..."
Janice lachte wider Willen auf. "Befürchtest du, er könnte sich an Sarah vergreifen?" Sie schüttelte den Kopf. "Sei unbesorgt, Roman, Mister Alclair gehört nicht zu der Sorte Männer, die sich an Kinder heranmachen. Er ist ganz einfach nur nett zu ihr."
"Ich dachte nur, ich spreche einmal mit dir darüber. "Roman berührte ihr Knie. "Ich freue mich auf einen gemütlichen Abend vor dem Kamin." Er wies zum Himmel. "Sieht aus, als würde es bald wieder regnen, also kann ein Kaminfeuer gewiß nichts sch a den. Wein haben wir auch noch genügend im Haus. Und eine Überraschung habe ich auch noch für dich."
"Was für eine Überraschung?" fragte Janice. Die junge Frau war froh, daß Roman sie von ihren Sorgen um Sarah ablenkte. Sie wußte selbst nicht recht, warum sie sich um ihre Schwester sorgte. Was sollte Sarah auf Maryflower passieren? Aber seit sie in der vergangenen Nacht das Gefühl gehabt hatte, etwas Kaltes hätte sie berührt, spürte sie eine unerklärliche Unruhe in sich. Am liebsten hätte sie Sarah am Vormittag doch nach London mitgenommen, aber ihre Schwester hatte heftig dagegen protestiert, als sie ihr beim Frühstück di e sen Vorschlag gemacht hatte.
"Ich muß dir etwas Wichtiges erzählen", hatte ihr Sarah zug e wispert, als sie im Nachthemd nach unten gekommen war, um mit ihr zu frühstücken. In diesem Moment hatte Ramon das Frü h stückszimmer betreten und Sarah hatte nur noch gesagt: "Sprechen wir heute abend darüber, wenn du wieder zu Hause bist."
"So, jetzt sind wir gleich da", bemerkte Roman, als sie Gree n sted verließen. "Wir ..." Nanu, was soll denn dieses Polizeiaufg e bot!" Er wies auf die beiden Polizeifahrzeuge, die aus Richtung von Maryflower kamen. "Ich ..."
"Da muß etwas passiert sein!" stieß Janice angstvoll hervor. "Ich ahnte es doch. Fahr schneller, Roman." Janice preßte eine Hand auf ihre Brust. Ihr Hals war wie zug e schnürt.
Wortlos trat Roman das Gaspedal durch. Sein Wagen schoß r e gelrecht über die Straße. Keine zehn Minuten später bogen sie in die Auffahrt von Maryflower ein.
Vor dem Haus standen mehrere Fahrzeuge, darunter auch C o lins Porsche. Er trat gerade mit einem älteren Mann aus dem Po r tal, als Roman Partridge seinen Wagen etwas abseits zum Stehen brachte. Der Grafiker straffte die Schultern und ging zu ihnen hinüber.
"Bleib sitzen, Darling, ich will erst einmal sehen, was passiert ist", sagte Roman und wollte aussteigen.
"Du glaubst doch nicht, daß ich ruhig sitzenbleibe!" Janice ha t te bereits ihren Gurt gelöst. Sie riß den Wagenschlag auf. "Was ist passiert, Mister Alclair?" rief sie ihrem Nachbarn entgegen. "E t was mit Sarah?"
Colin Alclair holte tief Luft. "Es tut mir leid, Miss Corbett", erwiderte er mit belegter Stimme. "Sarah hatte einen Unfall."
"Einen Unfall?" wiederholte Janice atemlos vor Entsetzen. "Wo ist sie? Wie geht es ihr?"
"Was für ein Unfall?" fragte Roman Partridge. Er packte Colin beim Arm. "Sagen Sie schon, was haben Sie mit ihr gemacht?"
Colin schüttelte seine Hand ab. "Sarah war heute morgen bei mir", berichtete er. "Wir haben uns unterhalten. Ich habe sie ski z ziert, weil sie es unbedingt wollte. Dann sagte sie mir, Mistreß Pike würde sie zum Essen erwarten. "Er sah Roman an. "Schei n bar haben Sie Mistreß Pike angewiesen, darauf zu achten, daß Sarah ihren Lunch zu Hause ei n nimmt."
"Ja, das stimmt", gab Janice` Verlobter zu. "Es geht nicht an, daß das Kind immer woanders ißt."
"Sie wollte am Nachmittag wiederkommen", fuhr Colin fort. "Eine Stunde, nachdem sie fortgegangen war, rief mich Mistreß Pike an und bat mich, Sarah nach Hause zu schicken. Ich sagte ihr, daß Sarah längst bei ihr sein müßte. Wir machten uns beide noch keine zu großen
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