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Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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hatte er beobachtet, wie Corneus den W ein verteilte und schließlich den T rinkspruch ausbrachte, um mit den Magiern anzustoßen. Irgendwie hatte Rik erwartet, dass Corneus die Magier vergiften würde, aber keiner von ihnen war tot zusammengebrochen und nicht einer von ihnen wirkte krank. Dennoch schien der W ein etwas verändert zu haben, das Corneus sehr erfreute.
    Ich habe es geahnt, dachte Rik. Er gibt sich nicht damit zufrieden, dass es einen Neunten Hüterzirkel gibt.
    Rik überlegte fieberhaft. W as konnte er jetzt tun? Corneus’ W orten nach zu urteilen, war Elaries der Einzige, der noch von seinem W irken verschont geblieben war. A ber Elaries hatte sich zurückgezogen und schlief sicher schon. Rik wagte nicht, ihn zu wecken. W as hatte er denn schon in der Hand außer vagen V ermutungen, für die es keine Beweise gab.
    Morgen bei Sonnenaufgang, wenn er arglos seine Ziegenmilch trinkt …Corneus’ W orte kamen Rik wieder in den Sinn – und plötzlich wusste er, was er zu tun hatte.
    »Jordi! Jordi, wach auf!« Rik rüttelte Jordi an der Schulter. Es war unglaublich, welche A uswirkungen ein paar Gläser W ein für jemanden haben konnten, der den Genuss nicht gewohnt war. Rik hatte sich noch nie etwas aus W ein gemacht. Er seufzte und versuchte noch einmal, Jordi aufzuwecken: »Jordi! Hörst du mich? W ach auf, es wird bald hell.«
    »Hmmm …« Jordi lächelte im Schlaf und drehte sich auf die andere Seite.
    »Jordi!« Rik drehte Jordi wieder um und rüttelte ihn erneut. »Bei den Göttern, du musst mir helfen. Jetzt wach endlich auf!«
    Aber alles Rütteln blieb vergebens. Rik spürte Panik in sich aufsteigen. Gleich nachdem er sein V ersteck im Festsaal verlassen hatte, hatte er versucht, Jordi zu wecken, aber der hatte sich nicht einmal bewegt. So war Rik nichts anderes übrig geblieben, als für den Rest der Nacht in dem Zimmer auf und ab zu laufen und wach zu bleiben, in der Hoffnung, dass er am Morgen mehr Glück haben würde. A lles hing davon ab, dass er vor Sonnenaufgang bei Elaries war, um ihn zu warnen, aber er kannte sich in der Feste nicht aus und brauchte Jordis Hilfe, um den W eg dorthin zu finden.
    Nun zog im Osten die Dämmerung herauf und ihm lief die Zeit davon. Rik fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. W enn er zu spät kam, war alles verloren. Kurzentschlossen erhob er sich und holte die silberne Karaffe von dem W aschtisch. V or dem schlafenden Jordi hielt er kurz inne, warf einen prüfenden Blick zum Fenster und sagte: »Tut mir leid, aber es geht nicht anders!« Dann goss er Jordi das kalte W asser in einem Schwall über den Kopf.
    Mit einem A ufschrei fuhr Jordi in die Höhe, wischte sich das W asser aus dem Gesicht und schaute sich verwirrt um. A ls er Rik entdeckte, schnappte er empört nach Luft. »Was soll das? Bist du verrückt geworden?«
    »Nein.« Rik reichte Jordi ein leinenes Handtuch, damit er sich abtrocknen konnte. »Aber ich brauche deine Hilfe und du verträgst den W ein nicht.«
    »Meine … Hilfe?« Jordi prustete, während er sich die roten Locken trocken rubbelte. »Hat das nicht Zeit, bis ich ausgeschlafen habe?«
    »Nein!« Rik schnappte sich Jordis Kleidung, die rings um das Bett am Boden verstreut lag und warf sie neben Jordi auf das Bett. »Wir müssen los. Sofort. Sonst ist es zu spät. Zieh dich an. Und beeil dich.«
    »Zu spät? W ofür?«, fragte Jordi während er sich anzog. »Wo willst du hin?«
    »Ich muss zu Elaries!«, gab Rik knapp A uskunft. »Aber ich weiß nicht, wo seine Räume liegen.«
    »Wenn das alles ist …« Jordi streifte sich sein Gewand über den Kopf. »Das haben wir gleich.« Er schlüpfte in Schuhe und Hose und ging zur T ür. »Komm, ich zeige dir den W eg.«
    Gerade so schnell, dass es keine A ufmerksamkeit erregte, eilten die beiden durch die Gänge der Feste. So früh am Morgen nach einer langen Feier waren nur wenige Bedienstete unterwegs. Die meisten waren mit Lebensmitteln auf dem W eg zur Küche, andere säuberten die Gänge. Nur einer trug ein T ablett mit der Morgenmahlzeit zu den Räumen der Magier. Ein Umstand, der Rik nervös machte. »Ist es noch weit?«, fragte er Jordi.
    »Nein.« Jordi schüttelte den Kopf und deutete voraus. »Nur noch da hinten um die Biegung. Dann im zweiten Gang links die dritte T ür rechts.«
    Rik wäre am liebsten losgelaufen, aber sie waren nicht allein. Sie hatten gerade die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als Rik einen Pagen bemerkte, der mit einem T ablett in der Hand vor

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