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Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Seelenzauber vergiftet.« Elaries nickte grimmig und schaute Rik an. »Danke, mein Sohn. Du hast mich vor einem furchtbaren Schicksal bewahrt. Ich stehe tief in deiner Schuld.«
    »Unsinn.« Rik schüttelte den Kopf. »Viel schlimmer ist, dass ich die anderen nicht warnen konnte. Ich wusste ja nicht …«
    »Du hast dir nichts vorzuwerfen.« Elaries legte Rik freundschaftlich die Hand auf die Schulter. »Du hast getan, was in deiner Macht stand. Den anderen können wir nicht mehr helfen. Sie zu bedauern, bringt uns nicht weiter, denn Corneus wird gewiss schon heute versuchen, den Zauber auf den Schattenberg anzuwenden.« Er seufzte. »Und ich habe keinen Plan, wie wir es verhindern könnten.«
    »Ich wüsste vielleicht einen W eg.« Riks A ugen leuchteten, als er das sagte. »Orekh hat Jemina einen A uftrag gegeben, als sie das T otenreich verließ. W ir wussten bisher nicht, wie wir ihn erfüllen können, aber mit Eurer Hilfe gäbe es vielleicht noch eine Chance …« Rik sprach lange und diesmal ließ er nichts aus. Er erzählte von Jeminas Freitod und davon, dass dieser sie wieder mit ihrer dunkeln Seite zusammengeführt hatte. Er verriet, dass Jemina gelogen hatte, als sie behauptete, das W issen der Hüter zurückgeholt zu haben, und dass die ganze W eihezeremonie nur eine Posse gewesen war, um Zeit zu gewinnen. In allen Einzelheiten schilderte er Elaries, was Orekh gesagt hatte und verheimlichte auch nicht, wie sehr dieser darunter litt, die Schatten in den Berg verbannt zu haben. Er erzählte, dass Orekh Jemina verraten hatte, dass es der W ille der Götter war, die Menschen in Selketien wieder mit ihrer dunkeln Seite zu vereinen und dass es auch Orekhs ausdrücklicher W unsch war, die Schatten wieder frei zu lassen. Ganz am Ende verriet er auch, dass es Orekhs W ille war, dass Jemina die Glassäule zerstören sollte.
    »Das Problem ist, dass wir nicht wissen, wo genau diese Säule mit der Schattenmagie steht«, sagte er abschließend. »Und selbst wenn wir es wüssten, würden wir wohl niemals die sieben Schlösser überwinden, die zu ihnen führen. Somit ist es für uns nahezu unmöglich, Orekhs letzten W unsch zu erfüllen. Es sei denn, Ihr helft uns.«
    »Das würde ich wirklich gern tun, aber ich vermag die Schlösser nicht zu öffnen. Diese sind so gestaltet, dass allein der Meistermagier Corneus sie überwinden kann. Elaries strich sich nachdenklich mit der Hand über den ergrauten Bart.
    »Auch das noch.« Rik ließ den Kopf hängen.
    Elaries wirkte in sich gekehrt. »Entschuldigt, aber das ist alles sehr viel für mich so früh am Morgen«, sagte er mit echtem Bedauern. »Ich glaube dir, Rik, und ich stehe in deiner Schuld. A ber nach all den Jahren ist es nicht leicht für mich zu glauben, dass Orekhs Lehre falsch sein soll.«
    »Orekh selbst hat eingesehen, dass er einen großen Fehler begangen hat«, sagte Rik. »Die Götter bestrafen ihn hart dafür, indem sie ihm die Gnade der W iedergeburt versagen. W enn Ihr wirklich Orekhs getreuer Diener seid, dann ist es Eure Pflicht, ihn jetzt zu unterstützen, damit er nicht auf ewig in der W elt der A hnen gefangen ist.«
    »Ja, Junge, ja …« Elaries hob abwehrend die Hand. »Du hast mit allem recht was du sagst. A ber es kommt so … so plötzlich.«
    »Besser die Einsicht kommt spät als nie! Bitte, wir haben keine Zeit. Das habt Ihr doch selbst gesagt.« Rik schaute Elaries eindringlich an. »Wenn Corneus seinen Zauber freilässt, ist es zu spät.«
    »Auch das ist wahr.« Elaries nickte. »Aber wir dürfen nichts über…«
    Es klopfte. Elaries verstummte und bedeutete Rik und Jordi, sich hinter einem V orhang zu verstecken. Dann ging er zur T ür und öffnete. Draußen stand ein Page. »Meister Corneus schickt mich«, sagte er um A tem ringend. »Er beruft unverzüglich den Rat ein und erwartet Euch sofort im Ratsaal.«
    »Sag ihm, ich komme«, erwiderte Elaries. »Ich ziehe mir nur schnell etwas anderes an.« Der Page nickte und eilte davon.
    »Corneus verliert wirklich keine Zeit.« Elaries schloss die T ür.
    »Was wollt Ihr tun?« Rik kam hinter dem V orhang hervor.
    »Ich weiß es nicht.« Elaries schüttelte den Kopf. »Am sichersten ist es, wenn ich so tue, als ob ich die Milch getrunken hätte«, sagte er, während er den Morgenmantel gegen seine moosgrüne, mit silbernen Borten verzierte A mtsrobe tauschte. »Wenn Corneus bemerkt, dass ich gewarnt wurde, ist nicht nur mein Leben in höchster Gefahr. Ich werde zu dieser V ersammlung gehen

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