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Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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ihnen um die Biegung eilte. »Oh Schatten!« Rik ballte die Fäuste. A ls sie die Biegung hinter sich hatten, sah er den Pagen im zweiten Gang links verschwinden.
    »Schneller Jordi!« Rik begann zu laufen. W enn Elaries auch nur einen Schluck von der Ziegenmilch trank, war alles verloren. A ls er in den Gang einbog, sah er gerade noch, wie der Page das T ablett an der dritten T ür auf der rechten Seite an jemanden übergab, den er nicht sehen konnte, weil der T ürrahmen ihm die Sicht versperrte. Der Page verneigte sich und ging fort, während sich die T ür hinter ihm schloss.
    »Verdammt!« Rik stürmte zur T ür und klopfte energisch. »Meister Elaries?«, rief er so laut, dass es drinnen zu hören sein musste. »Meister Elaries, macht auf! Es ist wichtig!«
    Endlose A ugenblicke geschah nichts. Erst als Rik wieder die Hand hob, um erneut anzuklopfen, wurde die T ür geöffnet.
    Rik hielt mitten in der Bewegung inne.
    »Rik?« Elaries zog erstaunt eine A ugenbraue in die Höhe und musterte Riks erhobene Faust. Er sah ungekämmt aus und trug noch seinen Morgenmantel. »Nun, junger Mann, was gibt es Dringendes, dass du mich so früh stören musst?«
    »Bitte, lasst uns ein.« Rik schaute gehetzt von rechts nach links. »Es ist wichtig!«
    »Nun, wenn es so wichtig ist.« Elaries trat einen Schritt zur Seite und machte eine einladende Handbewegung. Rik trat als Erster ein und Jordi folgte ihm. W ährend Elaries die T ür sorgfältig wieder schloss, ging Rik zu dem kleinen T isch, auf dem das T ablett mit der Morgenmahlzeit stand, hob das Glas mit Ziegenmilch in die Höhe und betrachtete es eingehend.
    »Das ist eigentlich meine Milch.« Elaries T onfall ließ nicht erkennen, ob er ärgerlich, verwundert oder belustigt war.
    »Habt Ihr schon davon getrunken?« Rik ging nicht auf die Bemerkung des Magiers ein.
    »Ich wollte gerade, aber dann hast du geklopft.«
    »Den Göttern sei Dank.« Rik atmete auf. »Ihr dürft auf keinen Fall davon trinken.«
    »Ich trinke seit mehr als siebzig Sommern jeden Morgen mein Glas Ziegenmilch«, erwiderte Elaries. »Wie kommst du darauf, dass ich es heute nicht tun sollte?«
    »Weil Corneus etwas in die Milch gegeben hat«, sagte Rik ernst. »Etwas, das er gestern Nacht auch in die Gläser mit dem A tacam-Wein getan hat. Ich weiß nicht, was es war, aber er schien mit der W irkung zufrieden zu sein und bedauerte lediglich, dass Ihr keinen W ein getrunken habt. Deshalb wollte er es bei dem Glas Ziegenmilch nachholen.«
    »Woher weißt du das?« Elaries kniff die A ugen zusammen und schaute Rik misstrauisch an.
    »Ich habe gelauscht.« Rik stellte das Glas wieder auf den T isch. Dann erzählte er Elaries, was er gegen Ende des Festes von seinem V ersteck aus gesehen hatte.
    Elaries hatte Rik zugehört, ohne ihn zu unterbrechen. Er nahm das Glas zur Hand und hielt es in die Höhe. »Wenn es wahr ist, was du sagst, kann es sich eigentlich nur um eines handeln …« Prüfend hielt er die Hand über das Glas, schloss die A ugen, als ob er auf etwas lauschen würde und nickte bedächtig. »Du könntest recht haben. Ich spüre die A ura von Magie.«
    »Das ist bestimmt der Zauber, der die dunkle Seite der Seele auslöscht«, antwortete Jordi an Riks Stelle.
    Elaries nickte und hielt das Glas prüfend ins Licht. »Das wäre ihm zuzutrauen.«
    »Warum?« Rik schaute Elaries fragend an. »Was hat er davon?«
    »Einen fügsamen Rat, der seinen Befehlen ohne W iderspruch folgt. Einen Rat, der sich Orekhs Lehren nicht mehr verbunden fühlt und alles tut, was Corneus will.« Elaries seufzte. »Ich hätte nie für möglich gehalten, dass er das wagen würde, aber wenn es stimmt, was du beobachtet hast, fürchte ich, dass er bereits am Ziel ist.«
    »Aber dann …«
    »Warte!« Elaries bedeutete Rik zu schweigen. Mit dem Glas in der Hand ging er zu seiner Katze, die zusammengerollt auf einem Sessel lag und schlief. Er füllte etwas von der Ziegenmilch in ihren Napf und weckte die Katze, die ob der Störung fauchend in die Höhe schnellte. A ls sie die Milch sah, sprang sie zu Boden und begann, sofort zu trinken. Elaries wartete, bis die Schale geleert war, dann beugte er sich zu der Katze herunter und zog sie kräftig am Schwanz. Rik war sicher, dass sie wieder fauchen würde, aber die Katze begann zu schnurren und rollte sich auf den Rücken, als wollte sie spielen.
    Elaries starrte sie an. »Es ist also wahr.« Sein Gesicht hatte alle Farbe verloren.
    »Dann ist die Milch …«
    »… mit dem

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