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Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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eigentlich neu erstarkt sein müsste.« Er schaute triumphierend in die Runde. »Das kann nur eines bedeuten: Der Neunte Zirkel hat keine Macht und wird nie Macht besitzen. Er wird den V erfall nicht aufhalten können. Nicht mehr lange und die Schatten werden wie Bestien über die Selketen herfallen und das Land in ein blutiges Chaos stürzen, das zu schützen wir geschworen haben.« Er deutete mit dem Finger anklagend auf Jemina. »Und du bist Schuld daran. Du hast gelogen oder versagt. A ber was auch immer der Grund sein mag, es spielt jetzt keine Rolle mehr. T atsache ist, dass wir verloren sind, wenn wir nicht unverzüglich handeln und meine Magie einsetzen, um die Schatten zu vernichten.«
    »Ich bin dafür!« Ulves hob so schnell die Hand, als sei dies mit Corneus abgesprochen. »Corneus hat recht. W as er sagt, entspricht der W ahrheit. Durch die Feierlichkeiten gestern A bend haben wir nichts gewonnen. Im Gegenteil, wir haben sogar kostbare Zeit verloren. Die Hüter sind schwach. A uf sie können wir nicht länger vertrauen. W enn wir Selketien schützen wollen, müssen wir kühn und entschlossen handeln! Corneus’ Magie einzusetzen, ist die einzige Möglichkeit, die wir jetzt noch haben, um das Schlimmste zu verhindern.«
    »Wohl gesprochen, Ulves mein Freund«, lobte Corneus. »Genau so ist es.« Er schaute wieder in die Runde. »Wer ist noch dafür?«
    »Das entscheiden wir erst, wenn wir mit eigenen A ugen gesehen haben, dass die Magie wirklich so schwach ist«, rief Elaries, ehe ein anderer sich zu W ort melden konnte.
    »Du zweifelst an meinen W orten?« Corneus warf Elaries einen misstrauischen Blick zu.
    »Nein.« Elaries sprach ganz ruhig. »Es ist nur leichter, einen so wichtigen Entschluss zu fassen, wenn man mit ganzem Herzen dahintersteht.« Elaries schaute die Ratsmitglieder an und fragte: »Habe ich nicht recht?«
    Zustimmendes Gemurmel wurde laut.
    »Also gut!« Corneus schnitt eine Grimasse. Die V erzögerung behagte ihm offensichtlich gar nicht, aber er ließ sich darauf ein. »Im Gegensatz zu dieser verlogenen Hüterin habe ich nichts zu verbergen … A ber wenn es euch damit besser geht, es gesehen zu haben.« Er warf Jemina einen scharfen Blick zu und fuhr fort: »Folgt mir in Orekhs Laboratorium. Dann werdet ihr sehen, dass ich die W ahrheit sage.«
    Die Mitglieder des Rates erhoben sich.
    »Ihr kommt auch mit!« Corneus deutete auf Jemina und zeigte dann mit dem Finger auf Rik.
    »Ich?«
    »Ja, du!« Corneus machte eine ungeduldige Handbewegung. Dann wandte er sich an die W achen. »Schafft die übrigen Hüter in mein Labor und sperrt sie dort ein. W enn sie die Schatten schon nicht durch ihre Magie zurückhalten können, sollen sie wenigstens einen ehrenvollen A nteil an deren V ernichtung haben.«
    »Sie haben Euch doch nichts getan«, begehrte Rik auf.
    »Du irrst, das haben sie.« Corneus grinste breit. »Schließlich habe ich meine anderen Gefangenen wegen dieser nutzlosen Hüterweihe freilassen müssen. Sieh es als eine A rt W iedergutmachung für euren Betrug.« Er schnippte mit den Fingern und gab den W achen ein Zeichen. »Worauf wartet ihr? Schafft sie weg.«
    »Nein!« Jordi schrie entsetzt auf und wollte davonlaufen, hatte gegen die W achen aber keine Chance. Ein stämmiger Posten ergriff ihn und hielt ihm den Mund zu, während Jordi sich zappelnd in seinem Griff wand. Die anderen waren gewarnt und verhielten sich ruhig. Mir Furcht im Blick wurden sie an Rik vorbei aus dem Saal geführt.
    »Und wir gehen jetzt zur Säule.« Corneus eilte zur T ür, öffnete sie und verließ den Raum. Die Ratsmitglieder folgten ihm etwas langsamer. Rik und Jemina hatten sie in die Mitte genommen. A uf dem W eg zum Keller schloss Elaries unauffällig zu ihnen auf. In einem günstigen A ugenblick beugte er sich zu Rik und flüsterte: »Das ist eure Chance. Nutzt sie. Mehr kann ich nicht für euch tun.« Dann war er fort.
    »Ich habe A ngst.« Jemina tastete nach Riks Hand.
    »Ich auch.« Rik umschloss ihre Finger und hielt sie fest.
    »Werden sie die anderen töten?«, fragte Jemina.
    »Wenn nicht bald ein W under geschieht, ja.«
    Jemina starrte schweigend auf ihre Schuhspitzen.
    »Hast du den Stein noch bei dir?«, wollte Rik wissen.
    »Ja.«
    »Gut.« Rik atmete tief ein. »Mit etwas Glück können wir vielleicht alle damit freikaufen, bevor …« Er verstummte.
    Jemina fasste seine Hand fester »Es ist mir gleich, was mit mir geschieht«, sagte sie tapfer. »Aber die anderen sollen nicht

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