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Die Hüterin des Schattenbergs

Die Hüterin des Schattenbergs

Titel: Die Hüterin des Schattenbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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tun, was in meiner Macht steht«, gelobte er feierlich.
    »Und? W ie ist es gelaufen?« Ulves zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu Corneus an den T isch.
    »Gut, sehr gut.« Corneus verzog die Lippen zu einem siegesgewissen Lächeln. »Du hattest recht, die Furcht vor dem V erlust ihrer Privilegien hat die Ratsmitglieder alle Bedenken vergessen lassen.«
    »Sogar Elaries?« Ulves zog erstaunt eine A ugenbraue in die Höhe.
    Corneus schüttelte den Kopf. »Den natürlich nicht. Der alte Sturkopf hat den Saal gleich nach der A bstimmung verlassen.« Er grinste. »Bedauerlich für ihn, dass er diesmal mit seinen A nsichten ganz allein dastand.«
    »Unterschätz ihn nicht«, mahnte Ulves. »Er ist sehr einflussreich und hat viele A nhänger in der Feste.«
    »Keine Sorge, ich werde ein A uge auf ihn haben.« Corneus war viel zu gut gelaunt, um sich wegen eines verbohrten alten Mannes die Stimmung verderben zu lassen. »Sollte er unbequem werden oder versuchen, meine Pläne zu durchkreuzen, werde sich schnell Mittel und W ege finden lassen, seine Lebensspanne zu verkürzen. Ich kann mir weitaus geeignetere Ratsmitglieder vorstellen, als senile Greise, die sich der Zukunft verschließen.« Er zwinkerte Ulves verschwörerisch zu. »Ist es nicht so, dass du schon lange ein A uge auf einen Sitz im Rat geworfen hast?«
    »Wenn er mir angeboten wird, würde ich nicht Nein sagen.« Ulves lächelte und hob bescheiden die Hände.
    »Dann sind wir uns ja einig.« Corneus nahm einen tiefen A temzug, erhob sich und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. »Es ist alles bereit«, sagte er wie zu sich selbst. »Der Zauber kann jederzeit eingesetzt werden. Sobald Salvias mit dem Buch zurückkehrt, werden mich die Ratsmitglieder auf Knien anflehen, die Schatten ein für allemal zu vernichten. Sie werden alles tun, damit ich den Zauber einsetze. A lles!« Er lachte böse. »Diese Narren. Natürlich werden sie erkennen, dass ich mich zum alleinigen Herrscher über Selketien aufschwinge, aber sie werden nichts dagegen unternehmen, weil sie A ngst haben und unfähig sind, selbst Gegenmaßnahmen zu ergreifen. A ls Erstes werde ich Elaries seines Postens entheben und dich zu meinem Stellvertreter ernennen. A ber das ist nur der A nfang …«
    »Willst du den anderen von dem Buch erzählen, wenn es in deinem Besitz ist?«, fragte Ulves.
    »Nein.« Corneus Stimme nahm einen scharfen T on an. »Die beiden Drachenreiter haben die A nweisung, nach ihrer Rückkehr sofort zu mir zu kommen und mir das Buch persönlich zu übergeben. Niemand darf erfahren, dass es sich hier in der Feste befindet.«
    »Aber die Drachenreiter wissen dann …«
    »Was kümmern mich die Drachenreiter?« Corneus wischte Ulves Bedenken mit einer herrischen Handbewegung fort. »Sobald ich das Buch habe, brauche ich die beiden nicht mehr.« Ein dünnes Lächeln umspielte seine Lippen. »Du weiß doch, wie unberechenbar Schwertdrachen sein können. Salvias wäre wahrlich nicht der Erste, der Opfer seines eigenen Reittiers wird. Dann wissen nur noch wir beide, welcher Schatz sich hinter diesen Mauern verbirgt.«
    Ulves schluckte trocken. Nach einer kurzen Pause räusperte er sich und fragte eine Spur zu hastig: »Wann … wann erwartest du die Drachen zurück?«
    »Nicht vor morgen A bend.«
    »Wird die Schattenmagie so lange halten?«
    »Ich hoffe es.« Corneus gab sich zuversichtlich. »Ich werde morgens und abends in den Keller hinabsteigen, um dort nach dem Rechten zu sehen. A m Schwund der grünen Farbe lässt sich die Entwicklung der Magie sehr gut abmessen. A ußerdem beobachtet Meister Pretonias die V eränderungen am Berg T ag und Nacht. Er hat den Befehl, mich sofort zu benachrichtigen, wenn sich die Kraft der Magie der kritischen Untergrenze nähert. W enn der V erfall sich weiter beschleunigen sollte, steht ein Schwertdrachen für mich bereit, mich zum Schattenberg zu bringen. In diesem Fall werde ich auch dann handeln, wenn Salvias noch nicht zurückgekehrt ist.«
    »Was ist mit den Eleven?«
    »Was soll mit ihnen sein?« Corneus Gedanken waren so angefüllt mit Plänen, dass die Eleven für ihn nur lästiger Ballast waren.
    »Nun, ich finde wir sollten zumindest bis zur Rückkehr der Drachenreiter den A nschein wahren, dass auch wir an eine glückliche Heimkehr der Novizin glauben«, sagte Ulves. »Die Eleven langweilen sich und werden allmählich unruhig. Sie haben noch nicht bemerkt, dass wir sie eingesperrt haben, aber ich fürchte, sie werden es bald

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