Die Huette
erwiderte sein Lächeln. Dadurch hellte sich dieser Ort spürbar auf. Das genügte, um Mack erkennen zu lassen, dass er hier erwartet wurde und willkommen war. Die Frau sah seltsam vertraut aus, als habe er sie in ferner Vergangenheit einmal gekannt, doch gleichzeitig wusste er, dass er sie in Wirklichkeit noch nie gesehen hatte.
»Darf ich fragen ... ich meine, wer sind Sie?«, fragte Mack mit unsicherer Stimme, die wirklich stark nach Micky Maus klang, kaum die Stille des Raumes übertönte und dann doch wie der Schatten eines Echos in der Luft schwebte.
Sie ignorierte seine Frage. »Verstehst du, warum du hier bist?« Wie eine frische Brise, die Staub davonweht, drängte ihre Stimme seine Frage sanft, aber nachdrücklich aus dem Raum. Mack konnte beinahe körperlich spüren, wie ihre Worte auf seinen Kopf herabregneten und in seine Wirbelsäule eindrangen, sodass ihm ein köstliches Prickeln durch den ganzen Körper lief. Er erschauerte wohlig und beschloss, selbst nie wieder zu reden. Von nun an wollte er nur noch dem Klang dieser wundervollen Stimme lauschen. Doch sie wartete.
Er beschloss, das Du zu verwenden, wie bei Jesus und den bei den anderen. »Du weißt es«, sagte er leise. Seine eigene Stimme klang plötzlich so unerwartet tief und volltönend, dass er versucht war, sich umzublicken, um sich zu vergewissern, dass wirklich er selbst gesprochen hatte. Irgendwie wusste er, dass das, was er da gesagt hatte, richtig war. .. es hörte sich ganz einfach richtig an. »Ich habe keine Ahnung«, fügte er hinzu, wieder unsicher nach Worten suchend. Er senkte den Blick. »Niemand hat es mir gesagt.«
»Nun, Mackenzie Allen Phillips«, sagte sie und lachte, was ihn veranlasste, sie wieder anzuschauen. »Ich bin hier, um dir zu helfen.« Wenn ein Regenbogen klingt oder das Wachsen einer Blume klingt, dann war das der Klang ihres Lachens. Es war wie eine Lichtdusche, eine Einladung zum Gespräch, und Mack stimmte unwillkürlich in dieses Lachen ein.
Bald darauf wurde es wieder still, und auf ihrem sanften Gesicht erschien ein Ausdruck feuriger Intensität, als sei sie in der Lage, tief in Mack hineinzuschauen, hinter all seine Verstellungen und Fassaden, bis zu jenen Dingen, 'über die er fast nie sprach.
»Heute ist ein sehr ernster Tag mit sehr ernsten Konsequenzen.« Sie hielt inne, als wollte sie ihren bereits bedeutungsschwangeren Worten zusätzliches Gewicht verleihen. »Mackenzie, zum Teil bist du wegen deiner Kinder hier, aber du bist auch hier, weil...«
»Meine Kinder?«, fiel ihr Mack ins Wort. »Was soll das heißen, ich bin wegen meiner Kinder hier?«
»Mackenzie, du liebst deine Kinder auf eine Weise, wie dein Vater dich und deine Schwestern niemals zu lieben vermochte.« »Natürlich liebe ich meine Kinder. Alle Eltern lieben ihre Kinder«, sagte Mack. »Aber was hat das damit zu tun, dass ich hier bin?«
»In gewisser Weise lieben in der Tat alle Eltern ihre Kinder«, erwiderte sie, seine zweite Frage ignorierend. »Aber manche Eltern sind seelisch zu gebrochen, um sie gut lieben zu können, und andere sind fast überhaupt nicht in der Lage, ihnen Liebe zu geben. Das müsstest du doch wissen. Aber du, du liebst deine Kinder gut - sehr gut.«
»Da habe ich viel von Nan gelernt.«
»Das wissen wir. Aber du hast gelernt, nicht wahr?« »Ja, das stimmt wohl.«
»Inmitten der Rätsel einer gebrochenen Menschheit ist das eine bemerkenswerte Fähigkeit: zu lernen und Veränderungen zuzulassen.« Sie war so ruhig wie ein windstiller Ozean. »Darf ich dich nun fragen, Mackenzie, welches deiner Kinder du am meisten liebst?«
Mack lächelte innerlich. Während seine Kinder nach und nach das Licht der Welt erblickten, hatte er immer wieder um eine Antwort auf diese Frage gerungen. »Ich liebe keines von ihnen mehr als die anderen. Ich liebe jedes meiner Kinder anders«, sagte er, seine Worte sorgfältig wählend.
»Erkläre mir das, Mackenzie«, sagte sie interessiert.
»Nun, jedes meiner Kinder ist einzigartig. Und diese Einzigartigkeit und ihre individuelle Persönlichkeit rufen bei mir auch eine einzigartige Reaktion hervor.« Mack lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Ich weiß noch, wie es war, als Jon, unser erstes Kind, geboren wurde. Ich war so gebannt vom Wunder dieses kleinen Wesens, dass ich mich fragte, ob ich überhaupt noch Liebe für ein zweites Kind übrighaben würde. Als dann Tyler auf die Welt kam, war es, als hätte er ein besonderes Geschenk für mich mitgebracht, eine ganz
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