Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
Vom Netzwerk:
Maddie.
    „Es wurde so unangenehm, dass ich ihm auswich und weniger Zeit mit Rionna im Wohnturm verbrachte. Als ich sie eines, Tages aus ihrem Gemach holen wollte, fing der Laird mich ab und sagte schreckliche Dinge zu mir. Er küsste mich, es war widerwärtig. Ich drohte ihm, um Hilfe zu rufen, aber er fragte nur, wer denn wohl etwas unternehmen solle. Schließlich sei er der Laird, und er könne haben, was er wolle. Niemand werde sich gegen ihn stellen.
    Ich war verängstigt, denn er sagte die Wahrheit. Er hätte mich in der Kammer seiner Tochter vergewaltigt, wenn nicht plötzlich Lady McDonald hereingekommen wäre.“
    Mairin sah sie entsetzt an. „Oh, Keeley.“
    „Ich dachte, das Ärgste sei, vom Laird beinahe geschändet worden zu sein, doch ich lag falsch. Schlimmer war, von Lady McDonald als Hure beschimpft und beschuldigt zu werden, ihren Gemahl verführt zu haben. Ich wurde fortgejagt und durfte nicht zurückkehren. Ich denke, ich konnte mich glücklich schätzen, dass man mir zumindest jene Kate etwas entfernt von der Burg zugestanden hat. Aber es war ein ödes Dasein für ein junges Mädchen.“
    „Das ist abscheulich!“, stieß Christina aus. „Wie haben sie dir das nur antun können?“
    Die Frauen starrten Keeley fassungslos an, und ihr wurde leichter ums Herz. Es tat gut, dass andere um ihretwillen empört waren.
    „Am meisten hat mich getroffen, Rionna als Freundin zu verlieren. Zunächst wusste ich nicht, ob sie mich ebenfalls für eine Hure hielt. Doch als sie nach dem Tod ihrer Mutter keinerlei Anstalten machte, mich wieder in den Clan aufzunehmen, habe ich erkannt, dass in der Tat alle das Verwerflichste von mir dachten.“
    Mairin erhob sich schwerfällig, schloss Keeley in die Arme und drückte sie, bis sie meinte, keine Luft mehr zu bekommen. „Du kannst unmöglich zurückgehen“, sagte sie bestimmt. „Du bleibst hier bei den McCabes. Wir kehren niemandem der unseren den Rücken, und ganz gewiss verstoßen wir keine jungen Mädchen aufgrund der Sünden eines lüsternen alten Bocks. Laird McDonald war vor einigen Monaten zu Besuch hier. Ich wünschte, ich hätte es damals schon gewusst, dann hätte ich ihm ins Gesicht gespuckt.“ Keeley kicherte und konnte gar nicht mehr aufhören. Sie schüttelte sich regelrecht vor Heiterkeit, als sie sich ausmalte, wie Mairin den Laird anspuckte. Hilflos blickte sie Maddie und Christina an, und bald lachten alle drei lauthals.
    Endlich wischten sie sich die Tränen fort und rangen nach Luft, doch als sie Mairins verdrießliche Miene sahen, prusteten sie erneut los.
    „Ich kann nicht in Worte fassen, wie viel besser ich mich jetzt fühle“, gestand Keeley. „Um die Wahrheit zu sagen, habe ich noch nie jemanden von meiner Schande erzählt.“
    „Es ist nicht deine Schande“, entgegnete Mairin hitzig, „sondern die von Laird McDonald.“
    „Männer sind Schweine“, stieß Christina aus.
    Die drei anderen beäugten sie verwundert. Christina war stumm geblieben, während Keeley berichtet hatte, was ihr widerfahren war, doch nun waren ihre Wangen gerötet, und in ihren Augen glomm Zorn.
    „Ich weiß gar nicht, wieso wir uns so viel von ihnen gefallen lassen“, fuhr sie fort.
    Mairin lachte. „Nicht alle sind Schweine. Dein Cormac jedenfalls ist ein anständiger Bursche.“
    „Wenn er so anständig ist, warum hat er mich dann noch nicht geküsst?“
    „Eben deshalb solltest du selbst tätig werden und ihn küssen“, erwiderte Maddie amüsiert. „Vermutlich macht sich der arme Junge vor Angst in die Hosen, weil er fürchtet, etwas Falsches zu tun und dich zu kränken oder zu verschrecken. Männern gehen manchmal die seltsamsten Dinge durch den Kopf.“
    Christina lehnte sich vor und schaute verstohlen nach rechts und links. „Aber wann soll ich ihn küssen? Auf keinen Fall darf uns jemand sehen. Meine Mutter würde mir bis in alle Ewigkeit damit in den Ohren liegen.“
    „Tja, wenn der Kuss die erhoffte Wirkung hat, wirst du nicht mehr lange der Fuchtel deiner Mutter unterstehen“, meinte Maddie grinsend. „Womöglich veranlasst er Cormac, sich mit seinem Antrag etwas zu sputen.“
    Das Lächeln, das Christinas Gesicht erstrahlen ließ, war so sehnsüchtig wie hoffnungsfroh. Ihr Blick wurde weich, und ihre Augen leuchteten im Schein des Feuers.
    „Meint ihr?“
    Keeley und Mairin tauschten einen Blick und lächelten der Jüngeren aufmunternd zu.
    „ Aye , bestimmt“, sagte Mairin. „Es ist offensichtlich, dass er in dich vernarrt

Weitere Kostenlose Bücher