Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
Vom Netzwerk:
vergiften.“ Alaric sah seinen Bruder düster an. „Nay, Caelen, ich fürchte, mein Begehren werde ich nicht so einfach los. Dafür sitzt es zu tief und ist zu leidenschaftlich. Und ich werde sie nicht derart missbrauchen. Sie verdient meinen Respekt, schließlich hat sie mir das Leben gerettet.“
    Er griff seinen Becher und starrte auf den letzten Schluck Bier darin, ehe er ihn wieder abstellte. Das starke Getränk war ihm noch immer zuwider.
    „Es gefällt mir nicht, dich so zu sehen“, sagte Caelen leise. „Geh und vergnüge dich mit einer der Mägde, denn die sind mehr als bereit, das Bett mit dir zu teilen. Du wirst die Heilerin vergessen. Es ist nicht gut, einem Weib eine solche Macht über dich zu gewähren.“ Alaric lächelte gequält. „Du hast eindeutig nie eine Frau so sehr begehrt, wie ich Keeley begehre.“
    Caelens Miene verfinsterte sich, und umgehend wünschte er sich, die unbedachten Worte zurücknehmen zu können. Die Wahrheit nämlich war, dass Caelen einige Jahre zuvor durchaus einer Frau verfallen war, und zwar mit Leib und Seele. Er hatte aller Welt verkündet, dass er sie liebe, und hätte sein Leben für sie gegeben. Diese Frau war jedoch im Bunde mit Duncan Cameron gewesen, woraufhin sie alles verloren hatten, nicht zuletzt auch den alten McCabe, ihren Vater, und Ewans junge Gemahlin. Nie wieder hatte Caelen sich gestattet, in den Bann einer Frau zu geraten. Alaric war sich nicht einmal sicher, ob er je auch nur seine Fleischeslust bei einem Weibe stillte. Wenn, dann ging er mit äußerster Verschwiegenheit vor.

Kapitel 15
    K eeley zog den schweren Fellumhang fester um sich, während sie durch den Schnee auf Maddies Kate zu stapfte. Die Nachmittagssonne stand hoch am Himmel und tauchte die Schneelandschaft in blendend weißes Licht.
    Der Laird hatte Lady McCabe angewiesen, im Wohnturm zu bleiben, worüber diese gar nicht glücklich war. Keeley kam sich zwar treulos vor, pflichtete ihm aber bei, denn es bestand durchaus die Gefahr, dass Mairin auf einer vereisten Stelle ausglitt und sich verletzte. Durch das Kind, das sie trug, war sie plump und unbeholfen, und zweimal wäre sie bereits fast die Treppe hinuntergestürzt. Cormac, der bei ihr gewesen war, wäre vor Schreck beinahe das Herz stehen geblieben.
    Daher war Keeley auf dem Weg, Maddie und Christina zu holen. Sie sollten der eingesperrten Mairin, die vor Langeweile verging, Gesellschaft leisten.
    Sie lächelte, denn sie genoss es, sowohl mit Maddie und Christina als auch mit Mairin zusammen zu sein. Zahlreiche Abende hatten sie gemeinsam am Kamin zugebracht, hatten genäht, geredet und Christina mit ihrer Schwärmerei für Cormac aufgezogen. Zum Glück war noch niemandem aufgefallen, wie viel Keeley an Alaric lag und ihm an ihr. Und sollte es jemandem aufgefallen sein, so war der Betreffende anständig genug, darüber zu schweigen.
    Sie klopfte an Maddies Tür und hauchte sich die klammen Finger warm.
    „Keeley!“, rief Maddie, nachdem sie geöffnet hatte. „Steh doch nicht da in der Kälte herum. Komm, wärme dich am Feuer.“
    „Danke.“ Sie trat ein.
    „Was treibt dich an einem solch eisigen Tag her?“
    Keeley lächelte breit. „Mairin steht kurz davor, den Verstand zu verlieren. Sie möchte, dass du und Christina sie ablenkt. Der Laird hat ihr nämlich verboten, den Wohnturm zu verlassen.“
    „Und das ist auch gut so“, beschied Maddie nickend. „Bei Eis und Schnee sollte sie nun wirklich nicht umherspazieren. Was, wenn sie stürzt und das Kind zu Schaden kommt?“
    „Sie hatte keine Einwände, ist aber dennoch nicht froh darüber. Wirst du sie ein wenig aufmuntern?“
    „Selbstredend. Ich hole rasch Umhang und Stiefel, und auf dem Rückweg sammeln wir Christina ein.“
    Wenig später klopften sie bei Christina, die sie mit einem strahlenden Lächeln begrüßte. Als sie hörte, dass Mairin sie gerne im Wohnturm hätte, ergriff sie die Gelegenheit begeistert beim Schopfe.
    „Ich liebe meine Mutter ja über alles“, erklärte sie, als sie zum Turm schritten. „Aber bei Gott, sie treibt mich in den Wahnsinn. Ich hätte sie nicht einen Augenblick länger ertragen.“
    Lächelnd drückte Keeley ihr die Hand. „Und dass es dir so möglich wird, Cormac zu sehen, ist dir natürlich gar nicht in den Sinn gekommen.“
    Christina wurde rot, und Maddie lachte laut auf. „Erwischt!“ „Meint ihr, er wird mich je küssen?“, fragte Christina wehmütig. Maddie schürzte die Lippen. „Wenn er bislang nicht versucht

Weitere Kostenlose Bücher