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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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hat, dich zu küssen, solltest du die Dinge vielleicht selbst in die Hand nehmen und ihn küssen.“
    Entsetzt riss Christina die Augen auf. „Oh, aber das geht doch nicht! Das wäre schamlos, er würde denken, ich sei eine ... eine ...“ Stotternd brach sie ab, unfähig, das Wort auszusprechen, das ihr auf der Zunge lag.
    „Ich wette, er wäre viel zu verblüfft, um derlei zu denken“, murmelte Maddie. „Einige Männer brauchen dann und wann einen Schubs. Ein gestohlener Kuss macht noch keine Hure aus dir, ganz gleich, was deine Mutter predigt.“
    „Ich stimme Maddie zu“, warf Keeley ein.
    „Wirklich?“ Christina wandte sich zu ihr um, doch da hatten sie das Portal schon erreicht und traten ein. Wärme schlug ihnen entgegen. In der Großen Halle saß Mairin am Feuer, und als die Frauen eintraten, erhob sie sich und ging auf sie zu.
    „Gott sei Dank, dass ihr gekommen seid. Ich werde noch stumpfsinnig vor Langeweile. Ewan lässt nicht zu, dass ich die Behausung verlasse, alle anderen gehen ihren Pflichten nach, und ich bin allein.“
    Sie verstummte und musterte sie neugierig. „Was ist? Was hat diese merkwürdige Miene zu bedeuten, Christina?“
    Maddie gluckste. „Das Mädchen schmiedet Pläne.“
    Mairin hob die Brauen. „Klärt mich auf. Kommt, setzt euch zu mir ans Feuer und erzählt mir alles. Wenn ihr auf Unfug aus seid, möchte ich mit von der Partie sein.“
    „Oh, genau, sorgt nur dafür, dass der Laird in Zorn über uns kommt, weil wir Euch auf Abwege geführt haben“, meinte Keeley spöttisch.
    Die Frauen setzten sich ans Feuer.
    Mairin lächelte keck und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, wobei sie sich eine Hand auf den kugelrunden Bauch legte. „Ewan wird dir kein Haar krümmen. Jedenfalls nicht, bis unser Kind sicher zur Welt gekommen ist.“
    „Erst danach musst du dir Sorgen machen“, neckte Maddie. Keeley wurde ernst, denn wie es nach der Geburt des Kindes um ihre Zukunft bestellt war, stand in der Tat in den Sternen.
    „Haben wir etwas Falsches gesagt?“, erkundigte sich Mairin verzagt. „Du wirkst so ... traurig, Keeley.“
    Sie lächelte tapfer. „Es ist nichts. Ich habe nur darüber nachgedacht, welches Los mich wohl nach Eurer Niederkunft erwartet.“ Die anderen starrten sie bestürzt und eine Spur erschüttert an. „Du glaubst doch nicht etwa, dass du verstoßen wirst?“, rief Maddie.
    Mairin rückte auf ihrem Stuhl nach vorn und ergriff Keeleys Hand. „Das würde Ewan niemals tun. Das weißt du doch, nicht wahr?“
    „Um die Wahrheit zu sagen, weiß ich gar nichts, was meine Zukunft angeht“, erwiderte sie leise. „Höchstwahrscheinlich habe ich nicht einmal mehr ein Zuhause, in das ich zurückkehren könnte. Sofern man es ein Heim nennen kann.“
    „Gefällt es dir denn hier nicht?“, wollte Christina wissen. Keeley zögerte. Wenn Alaric erst Rionna geheiratet hatte, wäre sie ihm hier ferner als in ihrer alten Kate nahe der McDonald-Feste. Dort würde man sie vielleicht gar rufen, um Rionna von ihrem ersten Kind zu entbinden. Alarics Kind. Der Gedanke war unerträglich. Und auch hier wäre sie den beiden nahe, denn sie würden zu Besuch kommen. Sie saß in der Klemme, denn welchen Weg sie auch wählte, sie würde leiden.
    „Doch, es gefällt mir hier“, erwiderte sie schließlich. „Wie einsam ich war, weiß ich erst jetzt, da ich euch zum Lachen und Reden habe.“
    „Keeley, willst du uns nicht erzählen, was dir widerfahren ist?“, fragte Mairin behutsam. „Wenn es uns nichts angeht, sag es nur frei heraus. Aber ich würde zu gern erfahren, weshalb du nicht mehr den Namen McDonald trägst und dein Clan sich von dir abgewandt hat.“
    Keeley lehnte sich zurück und atmete tief durch. Es überraschte sie, dass sie nach all der Zeit noch immer Groll empfand. Die Wut gärte gleich unter ihrer Haut und wartete nur auf einen Riss, um sich Bahn zu brechen.
    „Ich bin mit Rionna McDonald zusammen aufgewachsen, dem einzigen Kind des Lairds. Wir waren enge Freundinnen“, setzte sie an.
    Mairin keuchte. „Mit Alarics Braut?“
    „Aye, mit Alarics Braut.“ Es kostete sie alle Kraft, die Worte gleichmütig auszusprechen. „Daher war ich oft mit dem Laird und Lady McDonald zusammen. Sie waren sehr nachsichtig mit uns, wir durften auf der Burg tun und lassen, was wir wollten. Als wir älter und allmählich erwachsen wurden, begann der Laird, ein Auge auf mich zu werfen. Seine Aufmerksamkeit bereitete mir Unbehagen.“
    „Dieser Lüstling“, grummelte

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