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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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lange warten müssen, bis wir uns Wiedersehen.“
    Keeley schloss die Augen und erwiderte die Umarmung. „Aye“, presste sie heiser hervor. „Das verspreche ich dir.“

Kapitel 34
    V on ihrem Fenster aus beobachtete Keeley, wie Alaric mit Rionna am Seeufer entlangging. Das Brautwerben zeichete sich nicht gerade durch Ungestörtheit aus. Krieger der McCabes und der McDonalds standen Wache, während Braut und Bräutigam Zeit miteinander verbrachten.
    Zwar konnte man nicht sagen, dass es warm war, aber das milde Wetter machte es angenehm, sich draußen aufzuhalten. Und so wimmelte es im Burghof von Menschen, die mit allerlei Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt waren.
    Wie ein Lauffeuer hatte sich in den Highlands die Nachricht verbreitet, dass der König eingetroffen war, und nach und nach erschienen die benachbarten Clans und schlugen vor den Mauern der Feste ihr Lager auf.
    Gertie und die übrigen Frauen der Burg arbeiteten Tag und Nacht, um genügend Essen für die Gäste zuzubereiten.
    Alle in den Highlands schienen mit Spannung auf das große Ereignis zu warten. Es drohte Krieg, und ein jeder Clan wollte auf der Seite des Gewinners stehen.
    Der König würde Rionnas und Alarics Verbindung öffentlich gutheißen und zudem die Nachbarclans auffordern, dem Bündnis beizutreten. Wenn dann noch die Macht über Neamh Álainn an Ewan McCabes Tochter übergeben würde, hätten die McCabes nach dem König den größten Grundbesitz in ganz Schottland.
    An diesen Tag würde man sich noch viele Jahre lang erinnern.
    Keeley ließ den Blick zu Alaric schweifen, der Rionna aufmerksam lauschte. Wobei es so aussah, als halte sie ihm einen Vortrag.
    Sie hatte gewusst, dass Alaric für Größeres bestimmt war. Als Laird der McDonalds würde er gemeinsam mit Ewan McCabe den Thron verteidigen - den Thron ebenso wie ihre beiden Clans.
    In diesem Moment schaute Alaric auf, und eine Brise hob einen seiner Zöpfe. Wie gern wäre sie ihm mit den Fingern durchs dichte Haar gefahren. Ihre Blicke trafen sich, und Kummer legte sich wie ein Schatten über Alarics Gesicht.
    Keeley wich vom Fenster zurück, da sie nicht wollte, dass jemand ihren Blickwechsel bemerkte. Sie würde nichts tun, das Rionna beschämen mochte, auch wenn ihr das Herz in tausend Stücke zersprang.
    Ein Klopfen an der Tür riss sie aus ihren trübseligen Betrachtungen, und dankbar für die Ablenkung ging sie, um zu öffnen.
    Überrascht sah sie, dass Caelen auf der Schwelle stand. Sie schaute zu ihm auf und wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Auch Caelen fühlte sich sichtlich unwohl. Er räusperte sich und blickte wie üblich mürrisch drein. „Ich dachte, du würdest vielleicht lieber ... Also, ich dachte, dass du womöglich lieber in Gesellschaft hinunter zum Nachtmahl gehen würdest.“
    Sie hob eine Braue. „Und Ihr bietet mir die Eure an?“
    Sein Blick wurde eine Spur finsterer. „Aye. Ich weiß, dass es dich einiges kosten wird, denn an der Tafel wird vorwiegend von Alarics Heirat morgen die Rede sein. Aber ich finde nicht, dass du den Abend allein in deiner Kammer verbringen solltest.“
    Ihre Miene wurde weich, und sie lächelte zu ihm auf.
    „Jetzt fang bloß nicht an zu heulen“, brummte er.
    Keeley unterdrückte ein Lachen. „Ich nehme dein Angebot dankend an.“
    Er bot ihr seinen Arm und sah sie eindringlich an.
    Die Stimmung beim Mahl, das bis tief in die Nacht dauerte, war lebhaft und ausgelassen. An der hohen Tafel saßen die Lairds der umliegenden Clans, die alle um die Gunst des Königs buhlten.
    Rionna, die zwischen Alaric und ihrem Vater saß, wirkte gelangweilt und rastlos. Mairin sah aus, als schlafe sie jeden Augenblick im Sitzen ein, bis Laird McCabe ihr schließlich einen Arm um die Schultern legte und sie an sich zog, alle Regeln des Anstands außer Acht lassend.
    Caelen hatte neben Keeley Platz genommen und beobachtete stumm das ausgelassene Treiben um ihn her. Er war von Natur aus nicht eben gesprächig, beugte sich aber dann und wann vor und fragte sie, ob es ihr gut gehe.
    Seine Fürsorge rührte sie. Hinter seinem abweisenden Äußeren steckte ein Mensch voller Ehrgefühl und Treue. Keeley wusste nicht, was dazu geführt hatte, dass er in allem, was das Herz betraf, derart auf der Hut war. Aber ebenso offenkundig war, dass er jeden, der ihm am Herzen lag, treu und ergeben beschützte.
    „Ich fürchte, dieser Abend war zu viel für Mairin“, flüsterte sie ihm zu. „Aber sie wird niemals zugeben, dass sie vollkommen erschöpft

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