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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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dahin aus“, warf Keeley ein.
    Selbstzufrieden sah der Laird seine Gattin an, die wiederum Keeley mit einem vernichtenden Blick bedachte. „Verräterin“, zischte sie.
    Es klopfte, und der Laird erhob sich stirnrunzelnd und öffnete. Draußen stand Rionna McDonald. Keeley versteifte sich und wandte den Blick ab, auch wenn es töricht war. Schließlich sah Rionna sie trotzdem.
    „Verzeiht, Laird McCabe“, sagte Rionna förmlich. „Ich hatte gehofft, Lady McCabe einen Besuch abstatten zu können, sofern sie mich empfangen möchte.“
    Mairin schaute ihren Mann hilflos an und warf Keeley einen entschuldigenden Seitenblick zu.
    „Ich habe alles erledigt“, sagte Keeley. „Ich werde später wieder nach Euch sehen, Mylady.“ Sie verneigte sich höflich und eilte an Rionna vorbei.
    Rionna fasste sie am Arm. „Bitte, Keeley, ich würde nachher gerne mit dir reden.“
    Keeley setzte ein Lächeln auf. „Nicht nötig, es gibt nichts zu besprechen. Wie ich hörte, kommt der König in zwei Tagen. Meinen Glückwunsch zur Eheschließung. Ich bin sicher, du bist schon ganz aufgeregt.“
    Damit wandte sie sich ab und hastete den Gang entlang. Im Rücken spürte sie Rionnas bekümmerten Blick.
    Alaric holte weit mit dem Schwert aus und schlug zu. Der Schild seines Gegners segelte durch die Luft. Es war der vierte Mann, den er innerhalb kürzester Zeit entwaffnet hatte, und er wirbelte herum, in Erwartung des nächsten Kontrahenten.
    Doch seine Männer hielten sicheren Abstand, und niemand trat vor, um sich ihm zu stellen.
    Plötzlich stand Caelen vor ihm und ließ sein Schwert wie beiläufig kreisen. Die Geste wirkte höhnisch - und wie eine Herausforderung.
    „Du wirkst streitlustig, Bruderherz. Das kommt mir sehr zupass.“
    Alaric musterte ihn grimmig. „Ich bin nicht in der Stimmung, mich von dir aufziehen zu lassen.“
    Caelen hob eine Braue. „Aufziehen? Wir wollen beide dasselbe. Also hör auf, Zeit zu verschwenden, und heb endlich das Schwert.“
    Ohne weiter darüber nachzusinnen, weshalb Caelen auf einen Kampf aus sein mochte, holte Alaric aus und griff an. Fast spielerisch wich Caelen aus und wehrte den Schlag ab, indem er ihn mit der Klinge nach unten ablenkte.
    Das metallische Klirren hallte im Hof wider, und binnen weniger Sekunden erhob sich ein aufgeregtes Raunen. Sowohl die McCabe - als auch die McDonald-Mannen strömten herbei und bildeten einen Ring um die Brüder.
    Zunächst ging Alaric es gelassen an, gab ein gemächliches Tempo vor und legte nicht allzu viel Wucht in seine Hiebe. Rasch aber wurde ihm klar, dass Caelen nicht an einem simplen Übungskampf gelegen war.
    Wut glomm in den Augen seines Bruders, und er hatte die Zähne so fest zusammengebissen, dass die Muskeln an seinem Kiefer bei jedem Schlag hervortraten.
    Mit einem wilden, aber zufriedenen Laut stürzte sich Alaric in den Kampf. Die geballte Verzweiflung der vergangenen Wochen kochte in ihm hoch, und er ließ sie an seinem jüngeren Bruder aus.
    Doch sorgen brauchte er sich um diesen nicht, denn Caelen schien von einer neuen Kraft besessen. Sie gingen aufeinander los wie zwei Gladiatoren.
    Es dauerte nicht lange, und die Umstehenden schlossen Wetten ab, schlugen sich auf die Seite des einen oder des anderen und feuerten sie an. Die anspornenden Rufe waren noch über den Lärm der aufeinandertreffenden Klingen und das Knurren der Kontrahenten hinweg zu hören.
    Ein wenig entfernt stand Ewan und schaute dem Kampf schweigend zu. Er machte keine Anstalten einzuschreiten, denn er war nicht lebensmüde. Der Durst nach Blut stand seinen Brüdern ins Gesicht geschrieben. Ewan vertraute darauf, dass sie sich nicht umbringen würden - wie schwer sie sich verletzen mochten, war eine andere Sache. Jedenfalls hatte er nicht vor, sich ins Gemetzel zu stürzen und abgetrennte Gliedmaßen oder gebrochene Knochen zu riskieren.
    Was Caelens Zorn derart entfacht hatte, vermochte er nicht zu sagen. Aber er würde es herausfinden.
    Keeley lag zu später Stunde noch wach, während die meisten Burgbewohner längst zu Bett gegangen waren. Jetzt erst drangen die Ereignisse des Tages ihr ins Bewusstsein und machten ein Einschlafen unmöglich. Sie hatte anstrengende Zeiten hinter sich und wusste nicht, wie lange sie der Belastung noch standhalten würde, ehe sie zerbrach.
    Ihr war nichts über den Zwischenfall mit Laird McDonald zu Ohren gekommen, und so nahm sie an, dass Caelen Wort gehalten und niemandem etwas erzählt hatte.
    Sie ballte eine Hand zur Faust

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