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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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geleitete sie zu ihrer Kammer und öffnete die Tür. Lange stand sie auf der Schwelle, so betäubt, dass sie sich fragte, ob sie es überhaupt bis zum Bett schaffen würde.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Caelen behutsam.
    Als sie nicht antwortete, schob er sie sanft hinein, schloss die Tür, nahm sie in die Arme und drückte sie an sich.
    „Schon gut, Mädchen, weine nur, wenn dir danach ist. Außer mir hört dich niemand.“
    Sie vergrub das Gesicht in seiner Tunika und vergoss bittere Tränen.

Kapitel 35
    K eeley, du musst dich sputen!“, rief Christina. „Der Priester verheiratet Cormac und mich in der großen Halle, ehe er Alaric und Rionna McDonald zur Mittagsstunde im Hof traut.“
    Keeley rieb sich die Müdigkeit aus den Augen und hoffte, dass sie nicht rot und geschwollen waren. Nach dem Treffen mit Alaric hatte sie keinen Schlaf gefunden, und um die Wahrheit zu sagen, verspürte sie wenig Lust, ihre Kammer zu verlassen.
    Andererseits wollte sie Christinas Glück nicht trüben. Die junge Frau war so aufgeregt über ihre anstehende Hochzeit, dass nicht viel gefehlt hätte, und sie wäre mitsamt dem traumhaften Gewand, das Maddie und Bertha ihr geschenkt hatten, zur Decke geschwebt. Lächelnd betrachtete sie Christina. „Du bist wunderschön.“ Und das stimmte. Christina strahlte vor Seligkeit, und ihre Wangen glühten rosig. Den ganzen Morgen schon trug sie ein Lächeln zur Schau.
    „Danke“, erwiderte Christina. „Und nun beeil dich! Ich möchte Cormac nicht warten lassen.“
    Sie fasste Keeley bei der Hand und zog sie hinter sich her zur Treppe. Auch Keeley hatte sich sorgfältig zurechtgemacht und für diesen Anlass sogar ihr Haar zu einem Zopf geflochten und um den Kopf gewunden. Niemand sollte merken, dass ihr sterbenselend zumute war.
    Cormac wartete in der Tat bereits auf Christina, und die Erleichterung, die ihm bei ihrem Eintreten übers Gesicht huschte, ließ Keeley lächeln. Ewan McCabe war sein Trauzeuge, und Christina zerrte Keeley ebenfalls nach vorn.
    „Mairin ruht sich vor Alarics Hochzeit ein wenig aus, deshalb hätte ich dich gern als Trauzeugin“, flüsterte sie.
    Keeley drückte ihr die Hand. „Natürlich, gern.“
    Scheu trat Christina zu Cormac, dessen Augen aufleuchteten, als er ihre Hand ergriff. Gemeinsam wandten sie sich dem Priester zu, um das Gelübde abzulegen. Keeley lauschte den heiligen Worten, die die beiden als Mann und Frau vereinten. Wie sehr sie sich liebten, tat der Blick kund, mit dem sie einander bedachten. Für die beiden gab es niemanden außer dem jeweils anderen.
    Als Cormac sich schließlich vorneigte, um Christina zu küssen, brachen alle Anwesenden in Jubel aus. Christina errötete, als sie und Cormac sich zu den Menschen umdrehten.
    Keeley wartete, bis das Paar in die Menge der Gratulanten eingetaucht war, und schlich sich an der Mauer entlang zum Ausgang, um zu entfliehen.
    „Keeley, auf ein Wort“, sagte der Laird, als sie an ihm vorbeikam.
    Mit einer Geste forderte er sie auf, ihn zu einer Nische zu begleiten, die sich an die Halle anschloss. Abwartend sah Keeley zu ihm auf.
    „Caelen hat mir berichtet, was hier zwischen dir und Laird McDonald vorgefallen ist“, eröffnete er ihr.
    Sie erstarrte. „Das hätte er nicht tun dürfen.“
    „Doch, er hat genau richtig gehandelt. Und ich bedauere, was geschehen ist. Es entsetzt mich, dass jemandem in meiner Obhut etwas Derartiges widerfahren konnte. Ich werde Laird McDonald nie wieder auf meiner Burg willkommen heißen.“
    Keeley nickte. „Habt Dank.“
    „Zudem möchte ich dir dafür danken, dass du es nicht Alaric zugetragen hast“, fuhr er ernst fort. „Ich weiß, dass er viel für dich empfindet. Diese Heirat ist wichtig. Caelen sagte mir, dass du ihn regelrecht angefleht hast, Alaric gegenüber zu schweigen, weil du gewusst hast, dass die Angelegenheit zum Bruch zwischen unseren Clans führen könnte.“
    Sie schluckte und nickte.
    „Du hast Mut. Ich bezweifle, dass mir je eine mutigere Frau deines Alters begegnet ist. Zudem bist du meiner Gemahlin ans Herz gewachsen - nay , dem ganzen Clan. Wenn es also irgendetwas gibt, das ich tun kann, um dich glücklich zu machen, brauchst du es nur zu nennen.“
    „Ich bin dankbar dafür, die McCabes als meinen Clan bezeichnen zu dürfen. Und stolz darauf.“
    Der Laird lächelte. „Dann geh nur, ich will dich nicht länger aufhalten.“
    Keeley knickste, huschte aus der Nische und wandte sich in Richtung Hof. Nachdem sie sich durch das Gewühl

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