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Die Hure von Bremen - historischer Kriminalroman

Die Hure von Bremen - historischer Kriminalroman

Titel: Die Hure von Bremen - historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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»Weißt du, dass du wunderschön bist?«
    »Du auch«, flüsterte sie heiser zurück.
    Er beugte sich vor, spielte mit seiner Zunge zärtlich an ihrer Brustwarze, und das Verlangen fuhr heiß durch ihren Körper. Sie setzte sich auf seinen Schoß. Er war bereit, und sie wölbte sich ihm entgegen.
    * * *
    Laurenz zog sich seine Hose an, während Lena die Decke zusammenrollte.
    »Wir beobachten Duckels Land und halten nach dem Mann Ausschau. Wenn wir ihn entdeckt haben, sollten wir versuchen, ihn zu stellen und auszufragen«, schlug Laurenz vor. »Wenn nicht, dann möchte ich, dass wir zurückgehen.«
    »Das klingt vernünftig. Aber wir müssen vorsichtig sein.« Lena stopfte die Decke in den Beutel. »Ich hoffe nur, dass er dort ist und wir dann auch eine Möglichkeit haben, ihn ungesehen zu stellen.«
    »Das wird sich finden.« Laurenz kam zu ihr, streichelte ihre Wange und küsste sie. Dann lösten sie sich voneinander.
    »Laurenz, es war ganz anders mit dir als mit jedem anderen Mann.«
    Seine Augen lachten. »Das will ich hoffen.«
    »Nein, bleib ernst. Ich meine es wirklich so.«
    Er nickte stumm und küsste sie erneut. »Ich glaube dir, doch wir sollten jetzt weitergehen.«
    Die Nacht war hereingebrochen, und der Regen hatte wieder verstärkt eingesetzt. Dadurch waren sie im Vorteil, denn die Sicht war schlecht.
    »Also, bist du bereit? Wir müssen schnell sein.« Laurenz fasste sie bei der Hand.
    Lena nickte, und sie rannten so schnell wie möglich über das Feld. Die Ähren standen schon kniehoch, streiften nass ihre Beine und boten im Notfall vielleicht etwas Schutz.
    Sie hatten etwa einhundert Ellen geschafft, als sie hinter sich eine Stimme hörten: »Bleibt stehen, ihr zwei!«
    Erschrocken hielten sie an und drehten sich um. Gleich mehrere bewaffnete Soldaten kamen über das Feld auf sie zugerannt. Hoyaner! Lena gefror das Blut in den Adern. Sie hatten sie nicht kommen gehört.
    Laurenz fasste sich als Erster. »Wir sind nur Bauern und auf dem Heimweg.«
    »So, Bauern«, spottete der Hauptmann. »Und da rennt ihr wie der Teufel über die matschigen Felder, statt die Straße zu nehmen, noch dazu in der Dunkelheit? Wo soll denn euer Hof sein?«
    »Es ist viel Gesindel dieser Tage unterwegs. Ich hielt es für sicherer, nicht auf der Straße zu laufen. Allein schon wegen der Bremer. Unser Hof liegt an der Grenze zu Bremen, gleich hinter dem Land von Duckel.«
    Lena war froh, dass er so schnell reagierte. Er hatte in seinem Dienst bereits einige Male die Ratsherren begleitet und kannte sich hier in der Gegend ein wenig aus.
    »So, so. Dann sag mir doch mal deinen Namen und wie viele Leute auf dem Hof leben und wann du das letzte Mal da warst.« An dem Tonfall des Soldaten war deutlich zu hören, dass er Laurenz nicht glaubte.
    »Frost«, antwortete Laurenz. »Frost ist mein Name. Wir waren vier Tage unterwegs. Und es wohnen noch fünf Leute mit uns auf dem Hof, außerdem unsere zwei Kinder.«
    »Tja, scheinbar warst du länger als vier Tage nicht mehr auf deinem Hof, denn er steht seit Wochen den Soldaten des Grafen zur Verfügung. Von den Bauern, die dort gelebt haben, sind nur noch das alte Ehepaar und eine Magd geblieben.« Er zog sein Schwert und deutete damit auf Laurenz. »Ich glaube eher, dass ihr geflohene Bauern des Grafen seid.« Sein Ton wurde drohender. »Ihr werdet jetzt mit uns kommen.«
    »Es hätte schlimmer kommen können«, beruhigte Laurenz sie flüsternd. Manch anderer hätte mich vermutlich getötet und dich geschändet.«
    »Vielen Dank für die tröstenden Worte«, antwortete Lena spitz, wusste aber, dass er recht hatte.
    Die restliche Nacht verbrachten sie unter strenger Bewachung der fünf Männer angebunden an einem Baum. Die Lederriemen schnitten ihnen in die Arme und waren so fest, dass an eine Flucht nicht zu denken war. Die Soldaten erwiesen sich als streng, aber nicht unmenschlich und gaben ihnen sogar zu trinken und etwas Brot. Flüsternd überlegten Lena und Laurenz, wohin man sie nun bringen würde.
    »Es ist gut, dass sie uns wenigstens für ihre eigenen Leute halten und nicht für Bremer«, flüsterte Laurenz.
    »Aber kein Mensch weiß, was sie mit Entflohenen machen.«
    »Wenn sie ihre eigenen Leute einfach töten oder einsperren würden, bräuchten sie keinen Krieg mit Bremen zu führen.« Womit Laurenz natürlich recht hatte. »Versuch, etwas zu schlafen. Ich bleibe wach.«
    Lena war tatsächlich müde, doch sie wollte nicht schlafen. Zu groß war ihr Misstrauen den

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