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Die Hure von Bremen - historischer Kriminalroman

Die Hure von Bremen - historischer Kriminalroman

Titel: Die Hure von Bremen - historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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begleichen«, höhnte der zweite.
    »Zu meiner Schuld stehe ich, und nun nimm das verdammte Schwert weg«, antwortete Ludwig mit zitternder Stimme. »Ich gab euch mein Wort.«
    »Oh, dann ist heute Zahltag.« Einer der Männer half Ludwig, aufzustehen. »Hast du nun unser Geld dabei oder nicht?«
    Ludwig klopfte sich die Uniform ab. »Nein, noch ist es nicht so weit. Geduldet euch noch ein paar Tage.«
    »Pfff. Das hast du schon beim letzten Mal gesagt. So viel Geduld, wie du erwartest, besitzt niemand.« Der Mann spuckte demonstrativ vor Ludwig aus. »Also, was ist nun?«
    »Ja, ich weiß. Ich erhielt heute eine Nachricht, dass ich beim Schreiber etwas abholen kann. Das gebe ich weiter an die Abordnung. Dann dauert es nicht mehr lange und ihr bekommt euer Geld.«
    »Ich bekomme langsam das Gefühl, dass du das alles nur erfunden hast und es kein Vermögen gibt.«
    »Zweifelst du an meinem Wort, Mann?« Ludwig legte seine Hand auf seinen Schwertknauf.
    »Mach dich nicht so breit und wage es nicht, deine Waffe zu ziehen, Bürschchen. Wir wollen unser Geld. Wie du es beschaffst, ist uns egal. Du hast noch eine Woche Zeit, sonst wird es dir schlecht ergehen, und wir stehen zu unserem Wort.«
    »Eine Woche ist kurz, allein der Weg nach Bremen dauert zwei Tage. Das kann ich unmöglich schaffen.«
    »Dann lass dir was einfallen. Du stehst doch so gut mit dem Gräfchen, vielleicht bekommst du von ihm das Geld.«
    »Aber –«
    »Kein Aber. Eine Woche.«
    Damit verschwanden die beiden wieder im Nebel. Ludwig sah ihnen nach und fluchte leise vor sich hin, dann ging er auf das einzige beleuchtete Zelt zu und trat hinein.
    Lena wusste, was darin vor sich ging. Einige Soldaten frönten dort regelmäßig dem Glücksspiel. Thomas hatte ihr erzählt, dass manch einer dabei schon sein Hab und Gut verspielt hatte. Lena reichte, was sie gehört und gesehen hatte. Hastedt würde zum Schreiber gehen. Der Mann musste irgendwie in die Geschichte verwickelt sein.
    Am nächsten Nachmittag war sie damit beschäftigt, den großen Küchenkessel zu spülen, als Thomas plötzlich hinter ihr stand. Er hatte heute Wache auf der Burgmauer und konnte von dort den gesamten Burghof übersehen. Lena hatte ihn gebeten, ihr Bescheid zu geben, sollte Hastedt sich draußen sehen lassen.
    »Er ist gerade auf dem Weg zum Tor.«
    »Danke, Thomas.« Sie sah sich um. Es war niemand in der Nähe, dem ihr Fortgehen auffallen würde, und so spülte sie schnell den Topf aus und machte sich mit Thomas ebenfalls auf den Weg zum Tor.
    »Hatte er es denn eilig?«
    »Nein, er ging ganz normal.«
    »Dann kann ich ihn vielleicht noch einholen.«
    »Sei bitte vorsichtig, ich kann dich nicht begleiten.«
    »Ich versuche es.«
    Am Tor angekommen, wollte ein Wachposten Lena den Weg versperren.
    »Lass sie bitte durch, sie macht nur eine Besorgung für mich«, sagte Thomas, worauf der Mann sie passieren ließ.
    Das Dorf Hoya, das direkt auf der anderen Seite der Brücke lag, bestand aus vier kleinen Gassen und einem großen Marktplatz mit Brunnen. Es war der Platz, auf dem sie sich nach ihrer Rückkehr versammelt hatten. Suchend sah Lena sich um. Einige Bürger eilten geschäftig umher, ein Junge zog mit einer Karre rumpelnd über den Hauptweg in Richtung Burg, und zwei Frauen standen an einem Brunnen und unterhielten sich beim Wasserschöpfen. Lena wurde von ihnen misstrauisch beäugt, aber nachdem man sie wohl als harmlos eingestuft hatte, fuhren sie mit ihrer Unterhaltung fort. Da Ludwig nirgends zu sehen war, ging sie auf die Frauen zu.
    »Guten Tag. Ich komme von der Burg des Grafen. Ist hier zufällig ein Soldat entlanggekommen? Ich suche ihn und soll ihm etwas ausrichten.«
    »Da in die Gasse ist er gegangen.« Die Frauen deuteten in Richtung Osten.
    »Wohnt dort zufällig der Schreiber?«
    »Ja, ist das vierte Haus«, antwortete die Frau. Lena bedankte sich und bog in die schmale Gasse ein. Es gab dort eine Apotheke, einen Tuchhändler, einen Bäcker und einen Rechtsgelehrten. Auf beiden Seiten standen je sechs Häuser dicht zusammen. Ludwig Hastedt war nicht zu sehen.
    Als sie am besagten Haus ankam, hörte sie eine männliche Stimme, die etwas vorlas:
    »›Und deswegen wird sich ein Teil der Truppe an der Aller in einer Senke positionieren, eine weitere Truppe wird von Norden kommen, und eine wird von hinten angreifen, um Hoya in ihre Mitte zu nehmen. Man wird dort versuchen, sie einzukreisen und niederzumachen. Geplant sind auch Gräben aus Feuer. Da Bremen von

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