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Die Hyäne

Die Hyäne

Titel: Die Hyäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jedem Druck, den die Stufen spürten, ›meldeten‹ sie sich. Von oben her hörte Suko kein Geräusch. Als er die Kehre bereits hinter sich gelassen hatte, sah er oben auch den Schatten einer Tür, die allerdings nicht geschlossen war. Sie stand sperrangelweit offen. Hinter ihr lag ein Flur, in den von einem sich links anschließenden Raum Licht fiel.
    Suko hatte nur wenige Stufen zu gehen, als ihm der Geruch auffiel. Es war ein übler Gestank, der zwischen den Wänden hing. Suko war gewarnt, denn so roch es in alten Gräbern und Grüften!
    Er zog seine Waffe.
    Für ihn stand fest, daß sich in diesem Haus ein unheimlicher Besucher aufgehalten hatte.
    Und da hörte Suko auch schon das Stöhnen. Auf der Stelle blieb er stehen. Er hatte die Treppe ja hinter sich gelassen, stand nun im Flur und schaute nach links, denn aus dieser Richtung war das Stöhnen aufgeklungen.
    Durch die offene Tür schaute er in eine Küche. Sein Blickwinkel war noch nicht optimal. Er sah eine geöffnete Dose am Boden liegen und eine Bierflasche, die ausgelaufen war.
    Das Stöhnen wurde lauter. Suko hörte auch ein Kratzen, als hätte jemand mit einem großen Nagel den Boden bearbeitet.
    Suko ging in Richtung Küche. Betrat sie, schwenkte die Waffe und zielte in jede mögliche Richtung, aber ein Gegner war nicht zu sehen.
    Dafür entdeckte Suko einen Mann, der hilflos links neben dem Tisch am Boden lag und stöhnte. Die Beine hatte der Mann angezogen; die Hände umfaßten den Hals, und er schnappte verzweifelt nach Luft.
    Sofort war Suko bei ihm.
    Er kniete sich neben ihn und steckte die Waffe weg. Den Mann hatte er nie zuvor gesehen, aber er wußte, daß es Mel de Baker war, der Eigentümer des Geschäfts.
    Hier war etwas passiert, und de Baker würde ihm Genaueres sagen können. Er faßte den Mann an der linken Schulter an und schüttelte ihn leicht durch.
    De Baker stöhnte noch immer. Er löste seine Hände aber nicht vom Hals. Dort mußte es ihn erwischt haben. Als Suko die Hände des Mannes anfaßte, fing dieser an zu jammern und zu schreien. Suko hatte Mühe, sich verständlich zu machen und den Mann zu beruhigen.
    »Es ist alles okay, Mr. de Baker. Ich bin gekommen, um Ihnen zu helfen. Sie brauchen sich keine Sorgen mehr zu machen.«
    De Baker keuchte. Er starrte in das Gesicht über ihm, aber Suko wußte nicht, ob der Mann ihn überhaupt wahrnahm. De Baker war noch immer mit sich selbst beschäftigt.
    Mit sanfter Gewalt löste Suko die Hände des Mannes von dessen Hals.
    Ein Blick reichte ihm aus, um die Flecken erkennen zu können, die sich an der Haut abmalten.
    Der Mann war gewürgt worden!
    Deutlich zeichneten sich die Würgemale ab. Sie sahen aus, als hätten sie sich tief in die Haut hineingegraben, um dort ihre Flecken zu hinterlassen. Suko konnte sich plötzlich vorstellen, es nicht mit einem Menschen zu tun zu haben.
    Wer war hier eingedrungen?
    De Baker würde es ihm sagen, obwohl der Verdacht bei Suko schon bestand.
    »Kommen Sie, ich helfe Ihnen hoch.«
    De Baker gab keine Antwort. Er bemühte sich zwar, etwas zu sagen, doch statt einiger Worte brachte er nur ein Keuchen hervor.
    Suko schleifte den Mann zu einem Stuhl. Dort setzte er ihn hin. Als befürchtete er, hinunterzufallen, klammerte sich de Baker an den Tischkanten fest.
    Er war noch mit sich selbst beschäftigt. Sein Einatmen glich einem furchtbaren Röcheln. Die Augen standen vor. Das Gesicht war blaß. Nur allmählich nahm es wieder Farbe an.
    Suko hatte ein Glas geholt und aus dem Kühlschrank eine Flasche Wasser. Er schenkte ein und gab dem Mann zu trinken.
    Mel de Baker verschüttete etwas, und das Wasser lief an seinem Kinn entlang. Nach einigen Schlucken stellte er das Glas wieder zur Seite.
    Suko stand vor ihm, die Hände auf den Tisch gestützt. Der Mann schaute zu ihm hoch. Die Augen zeigten einen gequälten Blick. Suko lächelte. »Sie brauchen keine Furcht vor mir zu haben. Ich bin gekommen, um Ihnen zu helfen.«
    De Baker wollte sprechen. Es war jedoch wieder nur ein keuchender Hauch, der über seine Lippen wehte.
    »Trinken Sie doch.«
    Er tat es.
    »Gut, ich will Ihnen sagen, daß mich mein Freund und Kollege John Sinclair geschickt hat. Er befürchtete, daß Ihnen etwas Schlimmes widerfahren sein könnte. Wie es aussieht, scheint er mit seiner Prognose recht behalten zu haben. Was ist passiert, Mr. de Baker?«
    Der Kaufmann bemühte sich um eine Antwort. Er knetete seinen Hals und trank noch einmal. Er holte Luft, dann nickte er und schaffte es

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