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Die Hyäne

Die Hyäne

Titel: Die Hyäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bistro, schaute sich kurz um und steuerte zielgerecht auf uns zu.
    Mich bedachte er mit einem kurzen Blick, dann stellte er sich neben Mrs. de Baker.
    »Alles klar. Schmeckt Ihnen der Kaffee?«
    Carrie antwortete nicht, sondern atmete nur scharf durch die Nase ein.
    »Was ist los?«
    »Nichts, Mr. Banks.«
    »Was haben Sie?« Er war verwundert.
    »Ich will gehen.«
    Amüsiert und angespannt zugleich beobachtete ich die Szene. Ich hatte dabei den Eindruck, als sollte mir hier etwas vorgespielt werden, aber so gut konnten die beiden gar nicht sein, als daß in meinem Kopf nicht die Alarmuhr getickt hätte.
    »Ich muß wirklich gehen, Mr. Banks.«
    »Habe ich Ihnen was getan?«
    Carrie rutschte vom Hocker und schaute ihn an. Ich blickte derweil auf ihren Rücken, hörte aber die Antwort sehr deutlich. »Sie nicht, Mr. Banks. Sie nicht!« Noch einmal betonte sie die letzten beiden Worte, bevor sie sich abstieß und weglief.
    Banks begriff.
    Ich stand allein da. Kein anderer mehr, und seine Augen verengten sich, als er mir ins Gesicht blickte. »Wer sind Sie?«
    »Ich wollte mich nur umschauen.«
    »Ein Neuer also?«
    »Erfaßt.«
    Banks überlegte. Er traute mir nicht. Dann stellte er sich hin wie ein Westernheld. Eine Hand an der Theke, die andere locker die Hüfte berührend. Aber er trug keine Waffe zum Outfit. Normalerweise gehörte er zu den Typen, die immer strahlten und alles im Griff hatten, auch seine weibliche Kundschaft, denn in diesen Studios gehörte das Anbaggern für viele zum Programm. Möglicherweise wurde hier sogar der Satan angebaggert.
    »Und? Was haben Sie gesehen, Mister?«
    »Es ist recht ordentlich.«
    »Soll das ein Kompliment sein?«
    »Wie man’s nimmt.«
    »Und Sie wollen hier bei uns trainieren?« Es klang wenig begeistert.
    Eher so, als wäre es Peter Banks lästig, einen neuen Kunden zu bekommen.
    Ich gab mich unentschlossen. Mit leicht quengelnd klingender Stimme erwiderte ich: »Bisher kenne ich nur die Bar. Die anderen Räume habe ich noch nicht inspiziert. Aber mein Bekannter scheint recht zu haben, was das Image hier angeht.«
    »Sie kommen auf Empfehlung.«
    »Quasi.«
    »Wie heißt die Person?«
    »Der junge Mann ist leider tot.« Ich ließ Banks nicht aus den Augen, aber er zeigte keine Reaktion, so daß ich weitersprach. »Sein Name war Collin de Baker.«
    »So ist das.«
    »Sie kennen ihn also?«
    »Sicher, er war doch Kunde. Dazu ein guter.«
    »Und hat sich hier vom Dach gestürzt.«
    »Auch.«
    »Waren Sie dabei?«
    »Nein. Dumme Frage. Wäre ich dabeigewesen, hätte ich ihn womöglich gerettet. So einfach ist das.«
    »Sehr schön«, sagte ich. »Trotzdem möchte ich mich bei Ihnen ein wenig umschauen. Sie werben auch mit einer Sauna und einem Pool-Bereich.«
    »Ist alles vorhanden.« Er reckte sein Kinn vor und lächelte mich falsch an. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie kommen in zwei Tagen noch einmal wieder her. Dann werde ich auch Zeit finden, Ihnen alles zu erklären. Ich veranstalte für Sie eine Führung. Heute habe ich leider keine Zeit, Mister…«
    »Ich heiße Sinclair.«
    »Gut, Mr. Sinclair.« Er stemmte seine Schultern in die Höhe. »Sind Sie einverstanden?«
    »Nein!«
    Meine Antwort traf ihn so überraschend, daß er zusammenschreckte.
    »Wieso nein?«
    »Weil ich übermorgen keine Zeit habe. Außerdem möchte ich mich jetzt umschauen, denn ich glaube, daß ich hier etwas Interessantes finden werde.«
    »Was soll das sein?«
    »Collin sprach von einer völlig neuen Möglichkeit der Selbstfindung, die er hier erlebt hat. Und ich möchte herausfinden, ob das auch bei mir möglich ist.«
    »Was meinen Sie denn damit?«
    »Kann ich Ihnen nicht sagen.« Ich legte Geld auf die Theke, um das Wasser zu bezahlen. Auf das Wechselgeld verzichtete ich, nickte Banks zu und löste mich vom Tresen. Er wußte nicht, wie er handeln sollte.
    Zunächst blieb er sitzen. Ich sah es in einem Spiegel. Denn diese Dinger waren auch hier aufgestellt worden. Banks verzog das Gesicht, als hätte er sauren Wein getrunken. Die Wut war ihm anzusehen. Noch mußte er überlegen, wie es weitergehen sollte.
    Ich hatte das Bistro verlassen. Die hier oben liegenden Räume interessierten mich nicht. Ich wollte andere sehen und wandte mich deshalb der gefliesten Treppe zu, die in den Kellerbereich führte.
    An den Wänden sah ich Bilder, auf denen muskelbepackte Kerle abgebildet waren. Das Licht war nicht mehr so grell. Je tiefer ich kam, um so weicher wurde es.
    Einen Verfolger sah ich

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