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Die Hyäne

Die Hyäne

Titel: Die Hyäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht, aber ich fühlte mich nicht in Sicherheit.
    Trotz der hellen Umgebung konnte ich mir vorstellen, in eine Falle zu tappen.
    Es war zu riechen, welchem Bereich ich mich näherte. Eine bestimmte Luft wehte mir entgegen. Sie war feucht und war von Deos und Parfüms geschwängert. Ich hörte das Klatschen von Wasser, als ich die Treppe verließ.
    Ich blieb stehen.
    In dieser Umgebung ließ sich schlecht dem Satan huldigen. Da brauchte man andere Räume, die nicht so hell waren und zu denen auch nicht jeder Zutritt hatte.
    Irgendwo mußte es einen versteckten Raum geben, in dem auch der tote Collin de Baker früher zu Gast gewesen war. Natürlich hatte ich den Besuch seiner Mutter hier im Center nicht vergessen. Ich fragte mich wirklich, was die Frau hier zu suchen hatte. Daß sie mit Banks unter einer Decke steckte, war zwar nicht völlig auszuschließen, hätte mich aber gewundert.
    Schließlich waren es sie und ihr Mann gewesen, denen ich den Fall zu
    ›verdanken‹ hatte. Ich sah rechts von mir so etwas wie eine Nische.
    Links führte der Weg in einen Bereich, der für Unbefugte gesperrt war.
    Kein Zutritt stand an der Tür.
    Nicht schlecht. Andere Gäste würden sich daran halten, nicht so ich. Ich streckte bereits die Hand aus, um die Klinke zu berühren, als ich hinter mir eine Stimme hörte.
    »Wo wollen Sie denn hin?«
    Als ich mich umgedreht hatte, sah ich eine junge Frau mit roten Haaren.
    Sie schaute mich lächelnd an und trug einen bis zu den Waden reichenden hellen Bademantel.
    »Durch die Tür.«
    »Sie gehören nicht zum Center!«
    »Ich wollte mich umschauen.«
    »Da gibt es für Sie nichts zu sehen, Mister.«
    »Für Sie denn?«
    »Nein, nicht unbedingt.« Sie schaute mich lauernd an, als wartete sie auf einen bestimmten Kommentar. Bevor sie noch etwas sagen konnte, hatte ich die Klinke bereits gedrückt und mußte feststellen, daß die Tür abgeschlossen war.
    »Haben Sie einen Schlüssel?« fragte ich.
    »Nein, den hat Peter.«
    Das hätte ich mir auch denken können. Ich hob die Schultern. »Schade«, sagte ich.
    »Warum?«
    »Dann muß ich eben mit Verstärkung antanzen. Ich suche einen alten Bekannten.«
    »Wie heißt er?«
    »Collin de Baker.«
    Die Rothaarige erschrak. Auf einmal war sie nicht mehr so freundlich. Sie schnaufte durch die Nase und hob die Schultern. »Komisch, Collin ist doch tot.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja.«
    »Ich bin es nicht, Miss…«
    »Sagen Sie Lucy zu mir.«
    »Also, Lucy. Ich bin mir nicht sicher, daß er tot ist. Glaubwürdige Zeugen wollen ihn gesehen haben und…«
    »Dann muß er ja aus seinem Grab zurückgekehrt sein«, flüsterte sie und versuchte, entsetzt auszuschauen, was ihr nicht gelang. »Nein, das ist unmöglich.«
    »Mögen Sie Hyänen?« fragte ich.
    Sie ging einen Schritt zurück. »Was soll das?«
    »War nur eine Frage.«
    Zu einer weiteren ließ mich Lucy nicht mehr kommen. Auf der Stelle machte sie kehrt und rannte mit schnellen Schritten davon. Allerdings nicht nach oben, sondern hinein in den Saunabereich. Sie stieß eine Schwingtür auf, schaute sich noch einmal um und mußte erkennen, daß ich die Verfolgung aufgenommen hatte.
    Diese Person wußte mehr, das war mir klar. Ich mußte sie fangen. Sie würde mir einiges erklären können.
    Andere Gäste, mehr oder weniger bekleidet, schauten mich erstaunt an, als ich wie ein Schatten an ihnen vorbeihuschte und mich umschaute. Es gab einige Kabinen, in denen mehrere Personen Platz hatten. Durch die Scheiben in den Türen war nicht viel zu sehen. Dampf, der sich in den Schutzräumen verteilte, ließ die Benutzer wie Geister aussehen.
    Ich stoppte, als ich eine Querwand sah. Lucy hatte ich nicht gesehen.
    Sie mußte sich in einer der Kabinen versteckt haben. Viel Betrieb war hier unten nicht. Wenn ich mich nach links wandte, sah ich durch eine Scheibe das Becken. Zwei Menschen schwammen darin auf dem Rücken.
    Es war plötzlich still geworden. Oder kam es mir nur so vor? Ich dachte an die Hyäne, die sicherlich in keiner der Saunakabinen ein Versteck gefunden hatte.
    Die verschlossene Tür war wichtiger.
    Einige Sekunden wartete ich ab. Als Lucy sich bis dahin nicht gezeigt hatte, ging ich wieder zurück. Vorbei an der ersten Kabine, aus der ich beobachtet wurde. Ein Mann stand hinter der Tür, das Gesicht war dicht an der Scheibe. Es sah aus wie eine teigige und dazu etwas unförmige Masse.
    Vorn begann die Treppe. Zu sehen war dort niemand. Auch Peter Banks hatte die Verfolgung nicht

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