Die Hyperion-Gesänge
vorn am Kampfanzug und warf ihn zwanzig Meter in Richtung des Jadegrabs.
Er schlug heftig auf, und der Schutzanzug wurde starr, konnte aber aufgrund des Energieausfalls nur einen Teil des Aufpralls absorbieren. Mit dem linken Arm schützte er Gesicht und Hals, dann blockierte der Anzug und der Arm blieb nutzlos unter ihm angewinkelt.
Moneta sprang die zwanzig Meter, kauerte sich neben ihn, hob ihn mit einer Hand in die Luft, packte eine Handvoll Schutzpanzer mit der anderen Hand, zerrte ihm den Kampfanzug vom Oberkörper und zerriss dabei zweihundert Lagen Mikrofasern und Omegastoffpolymere. Sie schlug ihn zärtlich, beinahe verspielt. Kassads Kopf wurde herumgerissen, er verlor fast das Bewusstsein. Wind und Sand peinigten die nackte Haut von Brust und Bauch.
Moneta riss den Rest des Anzugs weg und trennte Biosensoren und Feedbackfühler ab. Sie hob den nackten Mann an den Oberarmen hoch und schüttelte ihn. Kassad schmeckte Blut, rote Pünktchen schwammen vor seinen Augen.
»Wir müssen keine Feinde sein«, sagte sie leise.
»Du hast … auf mich … geschossen.«
»Nur um deine Reaktionen zu testen, nicht um dich zu töten.« Ihr Mund bewegte sich normal unter der Quecksilberhülle. Sie schlug ihn wieder, und Kassad flog zwei Meter durch
die Luft, landete auf einer Düne, rollte im kalten Sand bergab. Eine Million Pünktchen tanzten in der Luft – Schnee, Staub, flimmernde bunte Lichter. Kassad wälzte sich herum und griff mit seinen zu gefühllosen Klauen gekrümmten Fingern in den Sand der Düne.
»Kassad«, flüsterte Moneta.
Er drehte sich auf den Rücken und wartete.
Sie hatte den Hautanzug deaktiviert. Ihre Haut sah warm und verwundbar aus und so blass, dass sie fast durchscheinend wirkte. Hellblaue Venen waren auf ihren makellosen Brüsten zu sehen. Ihre Beine sahen kräftig, sorgfältig modelliert aus, die Schenkel waren leicht gespreizt, wo sie in den Körper übergingen. Ihre Augen waren dunkelgrün.
»Du liebst den Krieg, Kassad«, flüsterte Moneta, während sie sich auf ihn senkte.
Er wehrte sich, wollte sich auf die Seite drehen, hob die Arme, um sie zu schlagen. Moneta nagelte seine Arme mit einer Hand über dem Kopf fest. Ihr Körper strahlte Hitze aus, während sie mit den Brüsten auf seinem Brustkorb auf und ab strich und sich zwischen seine gespreizten Beine senkte. Kassad spürte die sanfte Wölbung ihres Bauches an seinem Unterleib.
Da wurde ihm klar, dass dies eine Vergewaltigung war, dass er sich wehren konnte, indem er einfach nicht reagierte, sich ihr verweigerte. Es klappte nicht. Die Luft um sie herum schien flüssig zu sein, der Wind weit weg, Sand hing in der Atmosphäre wie ein Spitzenvorhang in einer sanften Brise.
Moneta bewegte sich auf ihm hin und her, drückte sich an ihn. Kassad spürte die langsame Drehbewegung seiner wachsenden Erektion. Er kämpfte dagegen an, kämpfte gegen sie, wand sich und trat um sich und bemühte sich, die Arme freizubekommen. Sie war viel kräftiger als er. Mit dem rechten Knie schob sie sein Bein zur Seite. Ihre Brustwarzen strichen
über seine Brust wie warme Perlen; sein Fleisch reagierte auf die Wärme ihres Bauchs und Unterleibs wie eine Blume, die sich dem Licht entgegendreht.
»Nein!«, schrie Fedmahn Kassad, wurde aber zum Schweigen gebracht, als Moneta den Mund auf seinen drückte. Mit der linken Hand hielt sie weiter seine Arme über dem Kopf, die rechte schob sie zwischen sie, tastete nach seinem Glied, führte es ein.
Kassad biss nach ihrer Lippe, als Wärme ihn umfing. Sein Bemühen brachte ihn nur noch näher, tiefer in sie hinein. Er versuchte sich zu entspannen, während sie sich auf seine Lenden sinken ließ, bis er in den Sand gedrückt wurde. Er musste an die anderen Anlässe denken, als sie sich geliebt hatten, als sie Trost in der Wärme des anderen gefunden hatten, während um den schützenden Kreis ihrer Leidenschaft herum der Krieg getobt hatte.
Kassad machte die Augen zu und krümmte den Rücken, um die Qual der Lust hinauszuzögern, die wie eine Woge über ihm zusammenbrach. Er schmeckte Blut auf den Lippen, wusste aber nicht, ob es seins oder ihres war.
Einen Moment später, während sie sich immer noch vereint bewegten, stellte Kassad fest, dass sie seine Arme losgelassen hatte. Ohne zu zögern griff er mit beiden Händen nach unten, legte sie um sie, presste die Finger flach auf ihren Rücken und drückte sie grob noch fester an sich – während er mit einer Hand nach oben glitt und ihren Nacken mit
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