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Die im Dunkeln

Die im Dunkeln

Titel: Die im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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sie.
    »Eine letzte Frage«, sagte der Abgeordnete.
    »Bitte.«
    »Würden Sie mich als – na ja, als Klient akzeptieren?«
    »Bei allgemeinen Wahlen? Keine Frage.«
    Der Abgeordnete zwinkerte. »Vielleicht setze ich mich später dieses Jahr mit Ihnen ins Benehmen.«
    »Das wäre zu spät«, sagte sie.
    »Ich bin gerade erst vereidigt worden.«
    »Und vier Männer und mindestens zwei Frauen denken schon darüber nach, bei den Vorwahlen gegen Sie anzutreten.«
    Ehe der Abgeordnete antworten konnte, sagte MacArthur:
    »Da kommt Ihr Leibwächter.«
    Sie blickte auf, sah Partain kommen, lächelte dann MacArthur an. »Wer sagt denn, daß er mein Leibwächter ist, Willy?«

32. Kapitel
    Nachdem Jerry, der Fahrer, sein Taxi aus der Connecticut Avenue in den Kalorama Circle gesteuert hatte, fragte Partain Millicent Altford, ob sie sich verfahren hätten.
    »Ich hab’s gehört«, sagte Jerry.
    »Und?«
    »Wir werden verfolgt.«
    »Das weiß ich«, sagte Partain. »Aber ich weiß nicht, warum Sie in einen Circle fahren, um ihn abzuhängen.«
    »Ich will ihn nicht abhängen. Ich will Sie beide rauslassen, mich hinter ihn setzen und dranbleiben, bis ich weiß, wo er wohnt und wer er ist.«
    »Was fährt er?« fragte Altford.
    »Fährt überhaupt nicht«, sagte Jerry. »Hat sich ne alte schwarze Caddy-Limousine besorgt, aus den Siebzigern, mit Fahrer. Er meint wohl, das macht ihn unsichtbar.«
    Das Taxi wurde langsamer, hielt, und Altford sagte: »Da sind wir. Das kleinste Haus am Circle.«
    Partain schaute nach rechts und sah ein graues dreigeschossiges Steinhaus, hoch genug, um einen Aufzug zu benötigen, und groß genug, um als Botschaft für Ungarn, Portugal oder das ehemalige Jugoslawien zu dienen.
    Als ob sie seine Frage ahnte, sagte Altford: »Die zweite Frau des Generals hat ihm das bei ihrem Tod hinterlassen, mit ein paar Millionen Dollar als Gesellschaft für die anderthalb Millionen, die er von seiner Familie geerbt hat.«
    »Was war mit der ersten Frau?«
    »Sie hat sich anno siebenundsechzig in Aspen beim Ski den Hals und das linke Bein gebrochen, als er in Vietnam war. Hat ihm noch eine Million oder so und ihr Haus in Aspen hinterlassen. Irgendwie hat er sie nie verwunden.«
    »Auch nicht Sie«, sagte Partain.
    »Mich auch nicht«, gab sie zu. »Was das angeht, auch Hank Viars Frau nicht, die auch ein paar Dollar hatte.«
    »Steigt ihr irgendwann mal aus?« sagte Jerry.
    »Hast du Vernons Nummer?«
    »Klar.«
    »Wenn du rauskriegst, wer uns verfolgt, ruf mich an.«
    »Ja.«
    »Wo ist der alte Caddy jetzt?«
    »Drei Häuser hinter uns, linst um die Kurve. Keine Scheinwerfer. Immer noch unsichtbar.«
    Sobald sie ausgestiegen waren, nahm Partain ihren linken Arm und fühlte durch den dicken dunkelgrauen Kaschmirmantel, wie sie sich versteifte. Die Straßen- und Gebäudebeleuchtung reichte für ihn gerade aus, um das Haus zu mustern, das ein schwarzes Schieferdach hatte, jede Menge schwarzer oder grauer Blenden und einen weit zurückversetzten Eingang.
    Als sie die Haustür erreichten, ließ er sie die Klingel drücken, während er sich umdrehte und Jerrys Wagen losfahren sah. Sekunden später rollte die alte Cadillac-Limousine mit getönten hinteren Scheiben ohne Licht langsam am Haus des Generals vorbei.
    Die schwere beschnitzte Tür wurde von Winfield geöffnet, der lächelte und sagte: »Kommt herein und gebt mir die Mäntel – oder den Mantel, da Mr. Partain keinen trägt, wie ich sehe.«
    Als sie drinnen waren, wandte sich Altford um, ließ sich vom General den Mantel abnehmen und sagte: »Etwas könntest du morgen für mich tun, Schätzchen.«
    »Was immer du willst.«
    »Klemm dir Twodees unter den Arm und kauf ihm ein paar anständige Anzüge, ein Jackett, ein paar Hosen und einen guten, aber nicht zu schweren Mantel, den er in Kalifornien tragenkann, an den neun Tagen im Jahr, an denen das da nötig ist. Pack ein paar Hemden, Krawatten, Socken und Unterwäsche dazu. Leg es vor, gib mir die Quittungen, und ich stell dir einen Scheck aus.«
    Mit Altfords Mantel über dem Arm wandte sich der General Partain zu und sagte: »Ich will mich nicht aufdrängen.«
    »Was ich trage, ist ihr peinlich«, sagte Partain. »Vielleicht finden Sie etwas, das sie erträgt.«
    »Um wieviel Uhr?« sagte der General.
    »Gegen Mittag – gleich nach der Trauerfeier für Hank Viar?«
    »Die ist um elf, soviel ich weiß; dann lese ich Sie wohl am besten im Mayflower um, sagen wir, halb elf auf, und wir gehen zusammen dorthin. Darf

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