Die Insel Der Abenteuer
Expreßzugsgeschrei ertönen.
Das bedeutete, daß er seinen Feind Jo-Jo erspäht hatte.
Die Kinder beobachteten, wie er sich unten suchend nach ihnen umsah. Sie sprangen auf und liefen munter zum Haus hinunter.
Als Jo-Jo die Kinder erblickte, kam er ihnen wütend entgegen. »Ihr habt mich eingeschlossen«, schimpfte er.
»Ich werde es Frau Polly erzählen. Man müßte euch verhauen.«
»Dich eingeschlossen!« rief Philipp maßlos erstaunt.
»Wo haben wir dich eingeschlossen? In welchem Zimmer?«
»Unten im Keller«, sagte Jo-Jo schäumend vor Wut.
»Hier ist Frau Polly. Ich werde ihr alles erzählen. Frau Polly, diese Kinder haben mich im Keller eingeschlossen.«
»Rede doch keinen Unsinn«, wies Tante Polly ihn zurecht. »Du weißt doch ganz genau, daß die Kellertür gar kein Schloß hat. Die Kinder waren spazieren. Sie sind ja gerade nach Hause gekommen. Wie kannst du behaupten, daß sie dich eingeschlossen haben? Du bist wirklich nicht recht bei Trost.«
»Sie haben mich eingeschlossen«, murmelte Jo-Jo verdrießlich. Ihm war plötzlich eingefallen, daß der innere Keller ja sein geheimes Versteck war. Es war wohl besser, sich nicht auf Einzelheiten einzulassen. Sonst würde Tante Polly womöglich hinuntergehen und die Tür entdecken, die er so sorgfältig verborgen hatte.
»Ich habe ihn nicht eingeschlossen«, sagte Philipp bestimmt. »Ich war den ganzen Morgen über weit weg vom Haus.«
»Und ich auch«, sagte Jack wahrheitsgetreu.
Tante Polly glaubte ihnen. Und da sie wußte, daß die vier Kinder immer zusammensteckten, dachte ich, daß die Mädchen auch fortgewesen waren. Wie konnten die Kinder also Jo-Jo eingeschlossen haben? Jedenfalls war überhaupt kein Schloß an der Kellertür. Was wollte Jo-Jo also?
»Geh an deine Arbeit, Jo-Jo«, sagte die Tante scharf.
»Immer hast du etwas gegen die Kinder und wirfst ihnen alles Mögliche vor. Laß sie doch in Ruhe, es sind gute Kinder.«
Jo-Jo dachte anders darüber. Er warf den Kindern einen finsteren Blick zu, räusperte sich ärgerlich, was Kiki sofort wunderbar nachmachte, und ging in die Küche.
»Am besten beachtet ihr ihn gar nicht«, sagte Tante Polly. »Er ist ein bißchen verrückt und furchtbar mürrisch, aber sonst ganz harmlos.«
Die Kinder gingen ins Haus und blinzelten sich zu. Es war gut, daß sie Tante Polly auf ihrer Seite hatten. Trotzdem — Jo-Jo war gegen sie. Sie mußten auf der Hut sein.
»Komisch«, dachte Jack, »Tante Polly sagt, Jo-Jo ist ganz harmlos, und Bill Smugs sagt, er ist ein gefährlicher Bursche. Einer von beiden muß sich irren.«
Noch eine Fahrt zur Insel
Was sollten die Kinder nun machen? Sollten sie Bill Smugs von ihrem Abenteuer erzählen? Würde er böse sein, daß sie ihr Versprechen umgangen hatten und in einem andern Boot zur Insel gefahren waren? Ja, er wür-de bestimmt sehr böse sein, dachten die Kinder. Er hatte einen strengen Begriff von Ehre, Versprechen und Wort-halten.
»Das haben wir auch«, sagte Jack. »Ich hätte niemals mein Versprechen gebrochen, bestimmt nicht. Ich habe es nur umgangen.«
»Aber du weißt doch, wie Erwachsene sind«, warf Dina ein. »Sie denken nicht wie wir. Ich glaube, wenn wir erwachsen sind, werden wir auch so sein. Aber hoffentlich haben wir dann nicht vergessen, wie wir als Kinder dachten.«
»Du redest schon wie eine Erwachsene.« Philipp zuckte verächtlich die Achseln. »Hör bloß auf damit!«
»Sprich nicht so mit mir«, flammte Dina auf, »nur weil ich etwas Vernünftiges sage.«
»Halt den Mund!« rief Philipp und bekam sofort eine Ohrfeige von Dina. Er gab ihr einen Klaps, daß es knallte, und sie schrie laut. »Du Grobian! Du weißt doch, daß Jungens Mädels niemals schlagen sollen.«
»Ein vernünftiges Mädchen wie Lucy würde ich auch nicht schlagen«, erwiderte Philipp. »Aber du bist so launenhaft, daß es einfach unerträglich ist. Du weißt doch ganz genau, daß du einen guten Klaps kriegst, wenn du mir eine Ohrfeige gibst.«
Dina wandte sich an Jack. »Sage du ihm, daß er sich schlecht benimmt.« Aber obgleich Jack nie ein Mädchen schlug, mußte er doch zugeben, daß Dina ganz recht geschehen war.
»Ach, du solltest dich ein wenig beherrschen«, sagte er.
»Du bist zu schnell mit Ohrfeigen bei der Hand und müßtest doch allmählich wissen, daß Philipp sich das nicht gefallen läßt.«
»Da hast du es! Mach, daß du fortkommst mit deinen Launen!« sagte Philipp böse. Sein Ohr brannte und war rot geworden. Lucy sah ganz
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