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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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Pulver ähnlicher ist«, beharrte Nalig. »Mag sein. Aber wir haben nicht die Zeit, andere Pflanzen zu trockenen und zu mahlen. « Nalig dachte nach. »Die brauchen wir auch gar nicht. Warte hier. Ich bin sofort wieder da. « Er eilte in den Tempel und untersuchte die Feuerstelle im Speisesaal. Spät abends wurden in den Schlafzimmern und im Speisesaal Feuer entzündet, wenn es auf Kijerta kälter wurde. Nalig nahm eine Hand voll erkalteter Asche heraus. »Perfekt«, murmelte er und ging in die Küche, um ein Behältnis zu suchen, in dem er die Asche sammeln konnte. Zalari war begeistert von Naligs Einfall und beinahe etwas verärgert, dass er nicht selbst darauf gekommen war. Gemeinsam fegten sie alle Feuerstellen des Tempels aus. Besonders ergiebig war die in der Schmiede. Den Mittag verbrachten die Jungen damit, die Asche in die Bündel einzurollen. Viel Erfolg hatten sie dabei nicht. Die Asche war zu leicht und es gehörte schon viel Glück dazu, dass sich eines der Bündel öffnete. »Wenn wir sie lockerer binden, fällt die Asche heraus, noch bevor wir die Bündel abschießen. « Zalari ließ die Pfeile auf den Boden fallen, die er gerade aus der Zielscheibe gezogen hatte. »Vielleicht hilft es, wenn wir Steine mit in die Bündel schnüren«, überlegte Nalig. »Dann haben wir wieder das Problem, dass nicht alle gleich schwer sind. Die einen werden sich öffnen, die anderen nicht. « Die Jungen grübelten noch eine Weile, bis Nalig auf den Gedanken kam, statt gegerbter Tierhaut Blätter zu verwenden. Sie waren leichter und öffneten sich besser. Nalig und Zalari streiften durch den Wald und suchten Blätter ve r schiedenster Form und Größe zusammen. Schließlich fanden sie einen Farn, dessen Wedel sich hervorragend eigneten. Die gefiederten Blä t ter gaben dem Wind so viel Widerstand, dass man sie fest zuschnüren konnte und sie sich dennoch öffneten. Mit aschegeschwärzten Fingern gingen sie hinein, um den anderen Kriegern ihre Arbeit vorzustellen. Nalig bedauerte es wirklich, dass er beim nächsten Kampf nicht dabei sein konnte, um zu sehen, wie die neue Waffe wirkte. »Du kannst mit mir auf Kir fliegen«, bot Zalari zu Ilias Leidwesen an. »Ist das dein Ernst? « »Natürlich. Wenn Merlin nicht eifersüchtig wird. « »Er muss es ja nicht erfahren. «
    Der nächste Angriff ließ nicht lange auf sich warten. Jeder Krieger war zusätzlich zu seiner eigenen Waffe mit einem Bogen und einem Köcher voller Pfeile gerüstet. Zalari und Nalig hatten mehrere hundert Farnblätter mit blauem Pulver gefüllt. Arkas hatte ihnen eifrig geho l fen, froh darüber, endlich auch etwas zum Kampf beitragen zu kö n nen. »Bleibt nur zu hoffen, dass die Bündel beim Flug keinen Schaden nehmen. « Zalari verstaute die gerollten Blätter in den Taschen seiner Rüstung. »Dann können wir das Pulver immer noch wie bisher ve r wenden. « Gerade als Nalig hinter den anderen in den Innenhof treten wollte, tauchte Ilia vor ihm auf. »Wohin gehst du? « Sie musterte vo r wurfsvoll die Rüstung, die er trug. »Ich fliege mit den anderen zum Festland, um gegen die Ferlah zu kämpfen. « »Ich dachte, Merlin sei verletzt. « »Ich werde mit Zalari fliegen. « Die Begleittiere hatten sich schon verwandelt und Zalari blickte ungeduldig herüber. »Manchmal glaube ich, du legst es darauf an, im Kampf getötet zu werden«, sagte Ilia grimmig, als Nalig an ihr vorbei wollte. »Was? « , fragte er fassung s los und hielt inne. »Warum kannst du nicht wenigstens warten, bis Merlin gesund ist, bevor du dich wieder in die Gefahr stürzt. Du kannst es wohl gar nicht abwarten. Denkst du eigentlich ein einziges Mal an uns, wenn du da draußen bist? « Sie legte anklagend die Hände auf ihren Bauch. Nalig war empört. »Ich denke jedes Mal an dich – an uns, wenn ich auf dem Festland kämpfe«, zürnte er, während er die Blicke der anderen im Nacken spürte. »Denkst du, es macht mir Spaß, mich in Gefahr zu bringen und zu sehen, wie meine Freunde verletzt werden? « Ilia wich einen Schritt vor Nalig zurück, als dieser weiter brüllte: »Was glaubst du, würde geschehen, wenn ich nicht zum Fes t land fliegen würde? Wenn wir einfach alle hier blieben? Die Ferlah würden die Dörfer und Städte verwüsten. Auch das, in dem unsere Väter leben. Und früher oder später würden sie hier auftauchen und auch uns töten. Wir können uns hier nicht verkriechen. Es ist meine Aufgabe zu verhindern, dass den Menschen Leid geschieht. Und damit habe ich

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