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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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er war schlichtweg erleichtert, dem Wald entko m men zu sein. Sein Falke landete auf seiner Schulter. »Du bist gar nicht so nutzlos, wie ich dachte«, bemerkte der Junge und kraulte das Gefi e der im Nacken des Vogels. Der ließ es zu und neigte den Kopf, sodass Nalig besser an die Stelle herankam. Erschrocken stellte der Junge fest, dass wahrscheinlich längst alle beim Abendessen saßen. Er eilte zum Eingang und hinauf zum Speisesaal. Kaya würde es sicher nicht gu t heißen, wenn er schon zum zweiten Mal an diesem Tag nicht zu den Mahlzeiten kam, auf die sie so großen Wert legte. Leise öffnete er die Tür und schlüpfte so unauffällig wie möglich in den Saal. Sofort dre h ten sich alle zu ihm um. Doch waren alle in diesem Fall nur die Hälfte der normalerweise Anwesenden. Kaya und die drei älteren Krieger fehlten. »Wo um Himmels Willen warst du? « , fragte Arkas und ließ den Blick über seine völlig verdreckte Kleidung wandern. »Das werde ich dir später erzählen. Wo ist Kaya? « Arkas zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Lina meinte, sie habe etwas Wichtiges zu erled i gen. « »Wahrscheinlich weiß sie es selbst nicht. Sonst würde sie es s i cher nicht für sich behalten«, grinste Zalari, den Nalig erst jetzt wir k lich zur Kenntnis nahm. »Darfst du denn schon wieder aufstehen? « »Ich sehe hier niemanden, der es mir verbieten könnte. Ich werde wohl morgen auch wieder beim Training mitmachen. « Nalig freute sich, am nächsten Tag nicht mit Stella, Thorix und Greon alleine zu sein, wä h rend Greon verlauten ließ, dass ihn nicht einmal ein gebrochener Arm vom täglichen Training abhalten würde. »Das zu behaupten, fällt dir sicher nicht schwer, da du dir ja noch nie einen Arm gebrochen hast«, erwiderte Arkas grimmig und es war das erste Mal, dass Nalig mite r lebte, dass er seinem Bruder widersprach. Es wurde schlagartig still und alle warteten auf Greons Reaktion. Dieser jedoch schien es vorz u ziehen, nicht auf die Bemerkung einzugehen.
    Ilia war auf dem Weg zum Dorfbrunnen. Ihr Vater hatte sie g e schickt, um Wasser zu holen und so war sie gegangen, obgleich sie sich seit dem Morgen wirklich elend fühlte. Ihr war schwindlig und die unentwegte Übelkeit machte es ihr unmöglich, etwas zu essen. Sie traute sich jedoch nicht, ihrem Vater davon zu erzählen. Seit dem Tod ihres Bruders war er immer in heller Aufregung, wenn er das Gefühl hatte, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Der Weg zum Marktplatz, auf dem sich der Brunnen befand, schien ihr viel weiter zu sein als sonst. Sie hoffte inständig, dass jemand in der Nähe war, der für sie das m e tallene Rad betätigen würde, um den vollen Eimer aus dem Brunnen heraufzuholen. Tatsächlich hatte sich eine ganze Traube von Dörflern versammelt. Wassereimer hatten sie nicht dabei. Stattdessen redeten sie eifrig miteinander. »Wenn ich es dir doch sage«, hörte Ilia einen Mann mit langem schwarzem Bart sagen, als sie näher kam. »Ich habe Verwandte in Gerra und die haben mir sofort geschrieben. « »Aber Gerra liegt weit entfernt von der Grenze zu Syri. Weshalb sollte es ausgerechnet dort zu einem Angriff kommen? « , erwiderte ein graugesichtiger Mann mit dröhnender Stimme. »Vielleicht kamen die Angriffe gar nicht aus Syri«, meinte der Langbärtige verschwörerisch. »Sie haben Häuser in Brand gesetzt und sogar Menschen aus der Stadt verschleppt«, meinte eine Frau, die in ein Gespräch mit einer dicken Bäuerin vertieft war. »Aber wir haben doch unser Opfer gebracht. Eda dürfte nichts geschehen. Die Göttin muss uns beschützen. « Ilia wurde noch elender zumute. Ein Angriff auf Gerra? Gerra war eine Stadt, die kaum zwei Tagesritte von Serefil entfernt lag. Wie konnte das sein? Die Bäuerin hatte Recht. Nalig war fort und so hatten alle das Köni g reich in Sicherheit geglaubt. Zudem besaß der König ein zwölftausend Mann starkes Heer. Warum also hatten Edas Soldaten den Angriff nicht verhindert? Das Mädchen lief mit leerem Eimer zurück nach Hause, um seinem Vater so bald wie möglich von den Gerüchten zu erzählen.
    Nalig lag noch lange nachdem die Nacht hereingebrochen war, o h ne einen Hauch von Müdigkeit in seinem Bett. Er wurde das unang e nehme Gefühl nicht los, dass in Serefil etwas nicht stimmte. Die Sorge um sein Dorf ließ ihn keine Ruhe finden. So lag er noch immer wach, als ein Leuchten sein Zimmer plötzlich in helles Licht tauchte. G e blendet kniff er die Augen zusammen und schlich zum Fenster. Gegen

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