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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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die Helligkeit anblinzelnd, konnte er erkennen, dass das Licht aus mehreren einzelnen Lichtern bestand, die alle in unterschiedlichen Farben leuchteten. Sie flogen von hoch oben herab und landeten auf dem Innenhof. Nalig hörte, wie riesige Pfoten auf dem Boden aufset z ten. Als seine Augen sich an das Strahlen gewöhnt hatten, erkannte er Kaya und Kartax. Sie führten die Gruppe an. Kartax hatte erneut eine so enorme Größe erlangt wie schon bei Naligs Ankunft auf der Insel und strahlte das gleiche weiße Licht aus. Dann erkannte er die Gesta l ten in der violetten Lichtkugel als Stella und Aila. Die drei anderen waren die älteren Krieger. Nalig sah die Schildkröte, die Schlange und den Marder, ehe die fünf Tiere sich zurückverwandelten und die Du n kelheit wieder so vollkommen wurde wie zuvor. Woher die Krieger und Kaya gekommen waren, hatte Nalig leider nicht sehen können. Was ging auf dieser Insel nur vor? Dass die Begleittiere der Krieger sich in leuchtende, riesenhafte Abbilder ihrer Selbst verwandelten, war nicht neu für ihn. Doch dass fünf eindeutig flugunfähige Tiere in di e ser Gestalt über den Himmel flogen wie eine Schar Wildgänse, e r staunte ihn zutiefst. Der Junge überlegte, ob er Arkas oder Zalari w e cken sollte. Womöglich hatten sie eine Erklärung für dieses Gesch e hen. Dann jedoch beschloss er, dass dies bis zum nächsten Morgen Zeit hatte und ging wieder zu Bett. Nun gab es noch mehr Fragen, die ihn beschäftigten. Weshalb verließen die Krieger gemeinsam die Insel und weshalb taten sie es heimlich? Wohin waren sie geflogen und zu welchem Zweck?
    Nalig hatte erst in den frühen Morgenstunden Schlaf gefunden und er hatte den Eindruck, gerade erst die Augen geschlossen zu haben, als Arkas an seine Tür klopfte. Da von drinnen keinerlei Antwort kam, traten Arkas und Zalari einfach ein. »Liegst du etwa noch im Bett? « Arkas zog die Vorhänge an Naligs Fenster auf. »Sieht wohl ganz so aus«, meinte jener und schlug eine Hand vor die Augen, um sie vor der Helligkeit zu schützen. »Was hältst du eigentlich davon, zur Abwech s lung mal pünktlich im Speisesaal zu sein? « Widerstrebend stand Nalig auf und zog sich an. Arkas und Zalari warteten so lange in seinem Zimmer und so nutzte er die Gelegenheit, ihnen von den Geschehni s sen der letzten Nacht zu berichten. »Und du bist sicher, dass du das nicht geträumt hast? « , fragte Zalari zweifelnd und zog Kir aus seinem Ärmel, die sich vor den wachenden Augen des Falken zu verbergen versuchte. »Ganz sicher. Ich habe eindeutig mitbekommen, wie sie zurückgekommen sind. Wie kann es sein, dass keiner von euch etwas gesehen hat? « »Unsere Zimmer liegen auf der anderen Seite des Ga n ges. Nur deines zeigt zum Innenhof. Außerdem schlafe ich normale r weise zu dieser Zeit. « Arkas kraulte Nino zwischen den Ohren und musterte Nalig eingehend. »Was war so wichtig, dass fünf ausgebildete Krieger die Insel verlassen mussten? « , überlegte Nalig laut. »Und we s halb waren sie so lange fort? « , fragte sich Zalari. »Wenn sie vor dem Abendessen verschwunden sind, waren sie gerade einmal ein paar Stunden weg«, erwiderte Nalig, der Zalaris Verwunderung nicht ve r stand. »Das hat nichts zu heißen«, entgegnete jener. Auf dem Festland vergeht die Zeit schneller als hier. « Nalig wandte sich stirnrunzelnd zu ihm um. »Das ist doch Unsinn. « »Nein, keineswegs. Für jeden Tag, der auf Kijerta verstreicht, vergehen auf dem Festland drei. « »Wie ist das möglich? « Nalig war nicht sicher, ob Zalari ihn zum Narren hielt. »Auf dieser Insel geschieht so einiges, was unmöglich zu sein scheint. Es hat aber alles meist einen ganz bestimmten Grund. Da die Zeit hier lan g samer vergeht, kann ein Krieger, der seine Ausbildung beendet hat, über mehrere Generationen hinweg sein Königreich beschützen. Das ist hilfreich, denn nicht in jeder Generation gibt es jemanden, der sich als Krieger eignet. Andererseits bedeutet das auch, dass wir unsere Ausbildung so rasch wie möglich abschließen müssen, um unserem Volk helfen zu können. « Diese Nachricht erschütterte Nalig. Wenn in Serefil die Zeit schneller verging als auf Kijerta, was mochte sich dann dort schon zugetragen haben, seit er sein Dorf verlassen hatte? O b gleich Nalig und seine beiden Freunde reichlich spät in den Speisesaal traten, waren sie nicht die Letzten. Zwei der älteren Krieger erschienen kurz nach ihnen. Als alle saßen, warf Nalig einen verstohlenen Blick hinunter zum

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