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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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klopfte Nalig auf den Rücken, als er zu husten begann. »Ja«, röchelte dieser und besah sich den Grund seines Kelches näher. Es hatte ganz den Anschein, als habe jemand einen vollen Salzstreuer darüber ausgeschüttet. Die Kristalle, die sich nicht gelöst hatten, trieben in der aufgewirbelten Flüssigkeit. Auch Zalari warf einen Blick in Naligs Kelch. Wie auf ein Zeichen sahen beide Jungen zu Greon hinüber, der sich gerade in diesem A u genblick mit ziemlich amüsiertem Blick abwandte. »Sieh dich lieber vor«, riet Zalari überflüssigerweise. Nalig hingegen stand der Sinn nach Vergeltung. Dass er ausgerechnet von Greon, der ebenso weit davon entfernt war, ein Krieger zu werden wie jeder gewöhnliche Mensch, einen solch dummen Jungenstreich gespielt bekam und das nach den Strapazen der letzten Nacht, brachte ihn zum Kochen.
    Beim anschließenden Training ging es sehr geruhsam zu. Zalari und Stella duellierten sich halbherzig, Greon und Thorix lieferten sich ihren üblichen Schaukampf und Nalig beteiligte sich aufgrund seiner verletzten Hand überhaupt nicht am Training. Dies hatte Greon zum Anlass genommen, Thorix gut vernehmbar mitzuteilen: »Ich habe mir gestern das Handgelenk verstaucht und wollte eigentlich heute nicht beim Training mitmachen. Aber dann habe ich beschlossen die Zähne zusammenzubeißen. Ich bin sicher, es zahlt sich irgendwann aus. « Zu Naligs Genugtuung hatte Thorix daraufhin die Stirn in Falten gelegt und gemeint: »Verstaucht? Davon habe ich gar nichts mitbekommen. « Greons Unterkiefer mahlte bedrohlich. Aro beobachtete die Käm p fenden und erteilte hier und da ein paar Ratschläge. Als er Thorix kurz beiseite nahm, um ihm ein wenig Hilfestellung bei seiner Beinarbeit zu geben, nutzte Greon die Gelegenheit, allein ein paar Schwertübungen zu machen. Dabei kam er Nalig immer näher, bis sein Schwert »vers e hentlich«, wie er später beteuerte »den geschwächten Fingern« seiner verstauchten Hand entglitt und plötzlich eine Hand breit neben Naligs ausgestrecktem Bein im Gras steckte. Ob Aro bemerkt hatte, dass die Spannung zwischen den Jungen fast Funken schlug, war Nalig unklar, jedenfalls behielt er Greon für den Rest der Übung genau im Auge. Als er nach dem Training die Übungsschwerter wegbrachte und die Ju n gen und Stella sich zum Gehen wandten, konnte Nalig es nicht lassen, sich Greon noch einmal in den Weg zu stellen. »Wenn du ein Problem mit mir hast, dann würde ich es vorziehen, wenn du mir das offen sagst, statt deine hinterhältigen kleinen Attacken gegen mich zu fü h ren. « Greon setzte seine übliche, hochmütige Miene auf. »Wie kommst du darauf, dass ich ein Problem mit dir habe? « Nalig ballte unwillkü r lich seine verletzte Hand zur Faust. Greon bemerkte die Bewegung und lächelte schadenfroh. »Ach das. Ich dachte das wäre aus der Welt. « »Dachte ich auch«, bestätigte Nalig finster. Thorix und Zalari waren ebenfalls geblieben, als fürchteten sie, eingreifen zu müssen. »Mir ist jedenfalls der Grund für deinen Groll unklar. Schließlich war nicht ich derjenige, der deinen Bruder in Gefahr gebracht und es dann einem anderen überlassen hat, ihm zu helfen. « Bei diesen Worten nahm Greons Miene einen sehr unangenehmen Ausdruck an. Nalig bemer k te, dass Merlin näher heranflog. »Wäre Arkas nicht so ein Schwächling, dann hätte er es vermutlich gar nicht nötig, alle Nase lang von jema n dem gerettet zu werden. « Nalig trat einen Schritt auf Greon zu. Auch Thorix und Zalari kamen näher. »Wenn du mich fragst, dann ist von euch beiden nicht er der Schwächling. « Mit all seiner ihm eigenen Selbstgefälligkeit antwortete Greon: »Dich fragt aber niemand und soweit ich weiß, war nicht ich derjenige, der sich bei Gewitter in das Zimmer eines anderen verkrochen hat. « Erzürnt setzte Nalig zu einer Antwort an. Neben ihm machte Zalari einen drohenden Schritt auf Greon zu, doch letztendlich war es Thorix, der beiden zuvorkam. »Das musstest du ja auch nicht«, meinte er. »Schließlich hast du ohnehin schon in meinem Zimmer geschlafen. « Greon funkelte Thorix wuten t brannt an. Einen Moment lang war Nalig sicher, dass er ihn schlagen würde. Dann gab es einen heftigen Aufprall und ein hässliches Kni r schen, als Horn auf Metall schlug. Thorix flog durch die Luft und blieb einige Schritte weiter reglos liegen. Wo er eben noch gestanden hatte, scharrte nun sein Büffel mit gesenkten Hörnern im Gras. Allerdings schien er keinen weiteren Angriff

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