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Die Insel der roten Erde Roman

Titel: Die Insel der roten Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Feindseligkeit ärgerte sie. Aus seiner Reaktion schloss sie, er müsse sich in die echte Amelia verliebt haben. Und da gab er ihr natürlich die Schuld daran, dass sie durch ihre Strafe an Evan gekettet und nicht frei für ihn war. Hoffentlich macht er mir keine Schwierigkeiten oder schreibt an die Gefängnisbehörde, dachte Sarah besorgt.
    Edna fand, sie war es Gabriel schuldig, offen zu ihm zu sein. »Bitte entschuldige Amelias Benehmen, Gabriel. Sie ist gar nicht glücklich darüber, dass diese Miss Jones nebenan eingezogen ist. Sie hat mir von deinem Brief erzählt und dass du sie gefragt hast, ob sie sich bei der Identifizierung von Miss Jones geirrt haben könnte.« Edna bemerkte den erstaunten Blick ihres Mannes, denn sie hatte noch keine Gelegenheit gehabt, ihm von dem Briefwechsel zu erzählen. »Sie gibt Miss Jones die Schuld am Tod ihrer Begleiterin.«
    »Sarah macht sich die größten Vorwürfe, auch wenn sie sich nicht erinnern kann, was an Bord der Gazelle geschah«, erwiderte Gabriel. »Sie hat alles vergessen, was vor ihrer Ankunft auf Kangaroo Island war. Sie leidet sehr darunter.«
    »Es muss furchtbar sein, sich an gar nichts erinnern zu können«, sagte Edna. »Aber unsere arme Amelia hat viel mehr als nur das Gedächtnis verloren.« Und war obendrein den unsittlichen Annäherungen Brian Huxwells ausgesetzt, fügte sie im Stillen hinzu. »Ich glaube, ihre Empörung über Lucys Tod ist eine Art Ersatz für den Schmerz über den Tod ihrer Eltern. Amelia sucht einen Schuldigen und richtet ihren Hass auf Miss Jones.«
    »Wird dieser Hass sich mit der Zeit legen?«, fragte Gabriel.
    Edna schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Charlton und ich haben erst heute erfahren, was für eine Rolle Miss Jones beim Tod von Amelias Begleiterin spielte. Hätten wir früher davon gewusst, hätten wir es uns sicher zweimal überlegt, ob wir Evan Faith Cottage zur Pacht anbieten.«
    »Evan war in einer Notlage, Edna«, gab Charlton zu bedenken. »Bei allem Verständnis für Amelia, aber Evan hat sechs Kinder, an die er denken muss. Mit der Zeit wird Amelia sicherlich über ihren Kummer hinwegkommen. Bis dahin sollten wir darauf achten, dass ihre und Miss Jones’ Wege sich so selten wie möglich kreuzen.«

26
     
     

     
     
     
     
     
    Es war ein langer Tag gewesen, und die Kinder waren rechtschaffen müde. Nachdem sie den kalten Braten und das Brot gegessen hatten, die Polly gebracht hatte, gingen sie zu Bett. Auch Amelia war erschöpft. Sie konnte kaum die Augen offen halten, wollte aber auf Gabriel warten.
    Gabriel und Lance verließen gemeinsam das Haus der Ashbys. Gabriel erklärte, er wolle noch einmal nach den Finnlay-Kindern sehen und bat Lance, schon vorzugehen.
    »Du willst jetzt noch nach den Kindern sehen?«, entfuhr es Lance. »Sie schlafen doch bestimmt schon.«
    »Möglich, aber ich will trotzdem rasch einen Blick reinwerfen.« Als Lance ihn verwirrt ansah, fühlte Gabriel sich zu einer Erklärung genötigt. »Die Kleinen fürchten sich vielleicht in der fremden Umgebung, zumal Evan nicht da ist. Ich habe ihm versprochen, mich um die Kinder zu kümmern. Also geh ruhig schon vor, ich komme gleich nach.«
    »Wie du meinst.« Sein Pflichtbewusstsein ehrte Gabriel, doch Lance bezweifelte, dass diese Miss Jones erbaut sein würde, wenn er ihr um diese Zeit einen Besuch abstattete. Sie und die Kinder waren nach der Reise und dem Einzug in ihr neues Heim sicherlich müde.
    »Wie war dein Abend?«, fragte Amelia, als Gabriel hereinkam. Obwohl sie abgekämpft war, freute sie sich, ihn zu sehen.
    »Oh … ganz nett«, antwortete Gabriel ausweichend.
    Amelia sah ihn prüfend an. »Hat Miss Divine etwas über mich gesagt?« Es wäre ihr schrecklich unangenehm, wenn sie das Gesprächsthema des Abends gewesen war.
    »Nein«, sagte Gabriel rasch.
    »Sicher nicht?«
    »Der Hauptgang war noch nicht serviert, da ist sie schon aufgestanden und gegangen. Sie sagte, sie habe keinen Hunger …«
    »Und?«, forschte Amelia, als er nichts hinzufügte. »Hast du ihr geglaubt? Oder meinst du, die Sache mit dem Brief ist ihr unangenehm?«
    Gabriel zögerte. Sollte er ihr weismachen, alles sei in bester Ordnung? Andererseits wäre es möglich, dass die junge Lady sie darauf ansprach. Er beschloss, aufrichtig zu sein, damit sie vorgewarnt wäre. »Sarah, sie hat in ihrem Brief ihre Meinung über dich deutlich zum Ausdruck gebracht. Es sollte uns also nicht überraschen, wenn sie über deinen Einzug hier nicht gerade

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