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Die Insel der roten Erde Roman

Titel: Die Insel der roten Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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gewesen sein«, sagte Charlton ruhig.
    Edna nickte. »Was für eine grauenhafte Geschichte! Ich kann sogar verstehen, dass Amelia einen Schuldigen sucht. Lucys Tod muss sie schwer getroffen haben. Wir sollten uns künftig überlegen, was wir sagen, wenn sie in Hörweite ist.«
    »Mir kam es so vor, als hätte sie nach Sherry gerochen.«
    »Ja, das ist mir auch aufgefallen.« Wieder nickte Edna. »Es muss ihr wirklich nahe gehen, dass diese Sarah Jones nebenan eingezogen ist.«
    In diesem Moment kam Polly durch die Hintertür herein. Sie wirkte bedrückt, weil ihr die Worte ihrer neuen Nachbarin im Kopf herumspukten. Was für eine grauenhafte Vorstellung, sich an gar nichts mehr erinnern zu können!
    »Stimmt etwas nicht, Polly?«, fragte Edna, die den abwesenden Gesichtsausdruck des Mädchens bemerkte.
    »Nein, alles in Ordnung, Mrs Ashby.«
    »Du machst so einen niedergeschlagenen Eindruck. Du warst nebenan, nicht wahr?«
    »Ja, Mrs Ashby. Miss Jones hat mir erzählt, dass sie an dem Tag, an dem sie und Miss Divine gerettet wurden, ihr Gedächtnis verloren hat. Ich habe mir gerade vorzustellen versucht, wie furchtbar das sein muss. Ich habe ihr geraten, Dr. Thompson aufzusuchen, aber sie meint, Mr Finnlay würde es vielleicht nicht erlauben. Außerdem hat sie kein Geld. Sie will sich nach Verbüßung ihrer Strafe eine Arbeit suchen und dann zu einem Arzt gehen, falls ihr Erinnerungsvermögen bis dahin nicht zurückgekehrt ist.«
    Edna konnte sich erinnern, dass ihr Mündel ihr erzählt hatte, die Zuchthäuslerin hätte ihr Gedächtnis verloren – oder behauptete es zumindest. Ihr Mündel hatte den Verdacht geäußert, diese Sarah Jones hoffe möglicherweise, die Identität einer Frau anzunehmen, die bei dem Unglück umgekommen war. Dennoch hatte Edna Mitleid mit der jungen Frau. Es imponierte ihr, wie sie ihr Schicksal meisterte, anstatt sich selbst zu bedauern.
    »Kein Wort über Miss Jones zu Amelia, Polly!«
    Polly verstand zwar nicht warum, aber sie würde sich hüten, mit ihrer Arbeitgeberin zu diskutieren. »Wie Sie wünschen, Mrs Ashby.«
    »Es gab da nämlich einen Vorfall, als das Schiff sank, und Amelia zürnt Miss Jones deswegen noch heute«, erklärte Edna. »Sie hat vorhin zufällig gehört, wie mein Mann und ich über Miss Jones gesprochen haben, und sich schrecklich aufgeregt. Denk bitte daran und nimm Rücksicht!«
    »Ja, Mrs Ashby.«
    »Ich werde Mr Donnelly für heute Abend zum Essen einladen. Lance kommt ebenfalls. Sorg bitte dafür, dass etwas Besonderes auf den Tisch kommt. Ich werde Mr Donnelly sagen, dass du Miss Jones und den Kindern eine kleine Mahlzeit hinüberbringst. Sie haben mit Auspacken und Einrichten genug zu tun, da sollten sie sich nicht auch noch um das Kochen kümmern müssen.«
    Jemand klopfte an die Hintertür.
    Edna warf einen Blick durchs Fliegengitter und sah Gabriel draußen stehen. »Komm rein, Gabriel. Wir haben gerade von dir gesprochen.«
    »Hat das Futter für die Schweine und Hühner gereicht?«, fragte Charlton.
    Gabriel nickte. »Ja, nochmals vielen Dank.«
    »Gern geschehen. Es ist genug da. Nimm dir, so viel du willst.«
    »Das ist sehr großzügig, Charlton, aber ich werde morgen einen Futtermittelvorrat kaufen, damit Evan sich nicht darum kümmern muss, wenn er hier erscheint. Er wird erschöpft sein.«
    »Apropos Vorrat – die Hammonds haben ihre Vorräte dagelassen, Gabriel«, warf Edna ein. »In der Speisekammer findet ihr Mehl, Salz, Hafer, Eingemachtes und ein paar andere Dinge. Ich habe es Miss Jones schon gezeigt. Von jetzt an werden wir alle Essensreste für Evans Schweine aufheben.«
    »Danke, Edna.«
    »Wann wollte Evan denn aufbrechen?«, erkundigte sich Charlton.
    »Heute Morgen in aller Frühe.«
    »Dann wird er in ein paar Tagen da sein. Hin und wieder wird er dem Pferd eine Rast gönnen müssen, aber da er keine Herde zu treiben braucht, dürfte er zügig vorankommen.«
    Gabriel nahm an, dass Evan seinem Pferd alles abverlangen würde, um so schnell wie möglich wieder bei seinen Kindern zu sein. Dennoch hoffte er, wenigstens ein paar Tage mit seiner Sarah zu haben. Sobald Evan da war, musste er wieder nach Cape du Couedic zurück.
    »Du isst doch mit uns zu Abend, Gabriel?« Edna berührte ihn am Arm. »Wir haben uns sehr viel zu erzählen!«
    Gabriel zögerte. Eigentlich hatte er den Abend in Faith Cottage bei Sarah und Evans Kindern verbringen wollen.
    Als er schwieg, fragte Edna sich, ob Evan ihn gebeten hatte, Sarah Jones im Auge zu

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