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Die Insel der roten Mangroven

Die Insel der roten Mangroven

Titel: Die Insel der roten Mangroven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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nehmen. Ringelblumen und Aloe Vera eignen sich zur Behandlung von Verbrennungen – außer sie sind auf Schweineschmalzbasis hergestellt …«
    »Was halten Sie denn von frischer Aloe?«, fragte Nora, während Deirdre sich eigentlich mehr für weitere Informationen über Werdegang und Herkunft ihres Gastes interessierte. Doch Nora war Heilerin mit Leib und Seele. Sie wies auf eine dergroßen, fleischigen Pflanzen, die im Garten neben dem offenen Küchenhaus wuchsen. »Ich nehme ein paar Blätter, schäle sie, püriere das Fleisch und mache damit einen Umschlag.«
    Dr. Dufresne nickte. »Sie können auch Quark nehmen, falls Sie welchen haben. Aber dieser Aloe-Vera-Umschlag ist interessant. So was haben wir in London nicht verwendet …« Er trat aus der Küche, brach ein Blatt ab, kam wieder herein und untersuchte es.
    Nora lachte. »Vermutlich weil die Pflanze dort nicht wächst«, neckte sie ihn. »Wir verwenden sie viel. Auch als Hautcreme und Pflegemittel …«
    »Die Hautcreme meiner Mutter macht schön«, fügte Deirdre mit spitzbübischem Lächeln hinzu.
    Dr. Dufresne schaute sie an und schien sich wieder in ihrem Anblick zu verlieren. »Wenn Ihre Schönheit allein darauf zurückzuführen ist«, fügte er schließlich an, »so ist die Pflanze wohl wirklich vom Himmel geschickt …«
    Deirdre errötete, was Nora verwunderte. An sich machten Komplimente ihre Tochter nicht verlegen.
    »Und was führt Sie nun in die Kolonien, Dr. Dufresne?«, fragte Nora weiter, während sie mit geschickten Händen den Umschlag bereitete. »Fernweh?«
    Dufresne schüttelte den Kopf. »Eher Heimweh«, antwortete er. »Ich stamme aus Saint-Domingue – dem französischen Teil von Hispaniola. Sie wissen schon, die Insel um die zweihundert Meilen nordöstlich von hier …«
    »Sicher.«
    Nora nickte. Sie war nicht allzu weit gereist, rein von der Landkarte her kannte sie hingegen die gesamte Karibik. Sie hatte schon von den Kolonien geträumt, lange bevor sie daran dachte, nach Jamaika zu heiraten. Damals hatte sie die Auswanderung gemeinsam mit ihrer ersten Liebe Simon Greenborough geplant, im Gegensatz zu all den Warringtons, Hollisters und Keensleyseinem echten Lord. Leider einem völlig verarmten. Simon war gestorben, bevor Nora eine Möglichkeit gefunden hatte, seine und ihre gemeinsamen Träume wahr zu machen. Als Nora nun an Simon dachte, fiel ihr auf, dass der junge Dr. Dufresne sie entfernt an Greenborough erinnerte. Auch Simon war dunkelhaarig, zurückhaltend und freundlich gewesen – und bescheiden, was ihr an dem Arzt ebenfalls positiv auffiel. Seine Kleidung war durchaus elegant, aber schlicht, nicht stutzerhaft wie die der meisten Besucher dieses Balls.
    »Dann ist Ihre Muttersprache ja Französisch!«, stellte Deirdre fest. Deshalb also der etwas fremdländische Beiklang in seinem Englisch. »Sie müssen mit mir Französisch sprechen! Meine Mutter hat es mir beigebracht, und Miss Priscilla spricht es auch … jedenfalls kannte sie da mal einen Geist, der …«
    Deirdre hielt inne, als Dr. Dufresne sie etwas verwirrt ansah. Ärgerlich biss sie sich auf die Lippen. Warum schaffte sie es eigentlich nicht, sich zivilisiert mit diesem Mann zu unterhalten?
    »Miss Priscilla ist die Gattin unseres Hauslehrers und zumindest in ihren eigenen Augen ein Medium«, kam ihr Nora erklärend zu Hilfe. »Sie kommuniziert mit Geistern unterschiedlichster Nationalität und bot meiner Tochter weiland an, ihr Französisch mittels Konversation mit einer gewissen Catherine Monvoisin aufzubessern …« Sie verdrehte die Augen.
    »La Voisin?« Lachend nannte der Arzt den Namen der berühmten Giftmischerin, die im Umfeld des Hofes Ludwig XIV. eine gewichtige Rolle gespielt hatte. »Ausgerechnet mit dieser Hexe?«
    »Sie werden verstehen, dass ich darauf keinen gesteigerten Wert legte.« Nora lächelte und wechselte ins Französische. » Voilà , Docteur!«
    Sie händigte Dufresne ein sauberes Mulltuch, bestrichen mit einer Paste aus zerkleinerten Aloe-Vera-Blättern, aus und sahzu, wie er die Brandwunde der kleinen Nafia geschickt damit versorgte. Nafia knabberte inzwischen schon getröstet an einem großzügig bemessenen Stück Geburtstagstorte, das Adwea ihr gleich zugesteckt hatte. Sie schluchzte nicht mehr, ihre Verletzung war nicht so schwer, wie Deirdre im ersten Moment vermutet hatte.
    Nachdem Dr. Dufresne den Verband angelegt hatte, machte sich die Kleine auch schon wieder Sorgen um das zerbrochene Geschirr.
    »Ich hab’s

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