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Die Insel der roten Mangroven

Die Insel der roten Mangroven

Titel: Die Insel der roten Mangroven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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und Jolies Rede immer wieder durch euphorische Ausrufe wie »Gelobt sei Gott!« und »Danke, Jesus!« unterbrachen. Eine Verschwörung von Macandals Anhängern erschien ihnen wahrscheinlicher als ein göttliches Eingreifen.
    »Und Victor ist wirklich nicht verletzt?«, fragte Deirdre schließlich besorgt.
    Sie dachte im Stillen auch an Jefe. Gut möglich, dass der dieHand im Spiel gehabt hatte. Ob auch wirklich niemand von den Verschwörern zu Schaden gekommen war?
    »Und Antoine?« Madeleine Montand sah Jolie besorgt an, während Suzanne de Mure nur stumm zu beten schien.
    Jolie schüttelte den Kopf. »Ich gesehen alle«, beruhigte er die Frauen. »Der Docteur und Monsieur Montand geholfen Verletzte. Und Monsieur de Mure sich kümmert um Gouverneur. Alle sehr aufgeregt, alle die weißen Herrschaften …« Er grinste. »Gouverneur hat geguckt, als hat gesehen Gespenst!«
    »Einen Geist …«, murmelte Deirdre, sie hätte beinahe gelächelt. »Macandal wird es noch schaffen, dass wir alle an Geister glauben.«
    Suzanne de Mure seufzte. »Und sie demnächst auch wieder fürchten«, fügte sie hinzu. »Mir war nicht wohl bei dem Gedanken an den Scheiterhaufen. Das ist barbarisch. Doch dass er jetzt wieder frei herumläuft und weitere Morde plant, gefällt mir auch nicht.«
    Bei den Frauen im Haus blieb die Stimmung ambivalent, aber immerhin konnten sie jetzt wieder lebhaft diskutieren. Im Bereich der Dienerschaft überwog die Freude über Macandals Flucht, auch wenn Sabina immer wieder laut verkündete, dass sie seine Methoden absolut nicht gutheiße und dass sie unter keinen Umständen jemals ihre Herrschaft vergiften würde. Bonnie wurde dazu gar nicht erst gefragt. Während die anderen sich wild spekulierend darüber austauschten, wo der Geist sich jetzt wohl versteckt halte und ob er wirklich unbeschadet durch die Flammen hatte fliehen können, hielt sie nur Namelok in den Armen. Leon sah sie erstaunt an, als sie sich zögerlich an ihn schmiegte, legte dann aber liebevoll den Arm um sie, während er seine Theorien zum Thema Geist vor den anderen ausbreitete.
    »Muss haben himmlische Schutz! Sonst nicht können durchFeuer gehen! Sonst nicht können weg sein auf einmal. Jolie sagt: Ist plötzlich verschwunden, entrückt von Engel …«
    Bonnie hielt sich zurück, war aber verwundert darüber, dass ihre Freunde offenbar längst vergessen hatten, unter welchen Umständen der Schwarze Messias sich von den Weißen hatte fassen lassen. Sie selbst empfand sein Trinkgelage im Zentrum der Macht des Feindes als sicheres Zeichen dafür, dass Macandal nichts als ein Mensch war. Ein besonderer vielleicht, einer, der in Extremen lebte. Doch Gott, wenn es ihn gab, hätte den Schwarzen sicher einen besseren Messias gesandt.
    Sabina teilte schließlich an jeden der Diener ein Glas Rum aus, mit dem sie sonst Süßspeisen verfeinerte, und Deirdre und ihre Freundinnen entkorkten eine Flasche guten Weines. Gegen Abend machten sich Madeleine Montand und Suzanne de Mure dann auf den Heimweg. Sabina bereitete für Deirdre und Victor ein kaltes Abendessen zu. Der Doktor ließ allerdings auf sich warten, Deirdre speiste allein und ohne großen Appetit.
    »Ich werde gleich zu Bett gehen«, erklärte sie Amali. »Wenn du mir beim Auskleiden hilfst und das Haar bürstest, kannst du gehen. Vielleicht magst du ja noch etwas unternehmen mit deinem Jolie.«
    Amali lächelte und knickste dankbar. Ein Ausflug in die Stadt würde ihr gefallen, ganz Cap-Français pulsierte vor Spannung. Allerdings war es sicher nicht ganz ungefährlich, sich in dieser Nacht auf die Straßen zu wagen. Die meisten Aufseher hatten ihre Plantagensklaven inzwischen gesammelt und trieben sie zurück in ihre Quartiere, die Leute aus weit entfernten Gegenden würden sich jedoch nicht bei Nacht in Marsch setzen. Jolie hatte erzählt, dass man provisorische Pferche für sie errichtet und Soldaten abgestellt hatte, um sie zu bewachen. Überall patrouillierten Gendarmen und Militärs. Während des Aufruhrs waren etliche Sklaven geflohen, man hoffte nun, zumindest einen Teil von ihnen in den Hafenschenken wieder aufzufinden. Dabei war es schon zu etlichen Prügeleien gekommen. Die betrunkenen Gäste der Spelunken warfen die Ordnungskräfte kurzerhand hinaus, wenn eine Kontrolle drohte. In Begleitung von Jolie und mit ihrem Freibrief in der Tasche würde Amali sich allerdings sicher fühlen. Und auf die Kinder konnte ja zur Abwechslung mal Bonnie aufpassen …
    Leon zwinkerte der

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