Die Insel des Mondes
wie das Kaleidoskop, das sie für ihr Kind gekauft hatte.
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Wenn man eine Sau in Gold kleidete, so legte sie sich doch in den Kot
W er hätte gedacht, dass ein Wesen, das mehr Ähnlich keit mit einem jungen Fohlen aufweist denn mit einer Frau, so bezaubernd schön aussehen kann. Das reich bestickte Kleid in den verschiedenen Weißtönen brachte ein Perlmuttschimmern auf ihre Haut, der Wein entspannte sie und ließ ihre Augen glänzen. Ihr herzhafter Appetit war eine Freude für unsere Gastgeber, und dabei fällt mir ein, und ich denke mit Schaudern daran, wie beherzt sie beim Premier minister dieses widerwärtige Badewasser getrunken hat. Eine solche Meisterin der Verstellung ist mir noch nie begegnet. Ihr Lächeln wird immer von einem leichten Senken des Kopfes begleitet, was einen charmant demütigen Eindruck hinterlässt, ohne unterwürfig zu sein. Es ist mir ein Rätsel, wie sie es schafft, im richtigen Moment rot zu werden, und wenn das geschieht, reißt sie ihre Hand vor den sinnlichen Mund, so als wären ihr gerade unpassende Worte entschlüpft, was aber nicht der Fall ist, denn der Grund für ihr Erröten bleibt uns allen ja verborgen.
Ich verstehe, dass die Königin sich mit ihr unterhalten wollte, lieber als mit mir, und ich muss sagen, die außerordentliche Raffinesse dieses Weibsstücks beginnt mir langsam Respekt einzuflößen. Mit keiner Silbe hat sie heute Abend ihr eigentliches Ziel erwähnt, ein Fehler, den alle anderen begangen haben, und ich war besonders ungeschickt, was ich nicht eigentlich ihr anlasten kann. Trotzdem spüre ich tief in meinem Innersten, dass es ihre Schuld ist, und ich möchte sie nur zu gern bestrafen. Und wenn ich wüsste, wie ich es tun könnte, ohne dass der Verdacht auf mich fällt, würde ich nicht zögern. Doch ich kann es nicht riskieren, dass sie uns davonläuft. Immerhin haben wir sie mit dem Gesandtenschwindel in der Tasche. Das wird uns noch nützlich sein, da bin ich sicher.
Morgen muss unser Bestreben sein, herauszufinden, wohin ihre Reise geht, und wir müssen dafür sorgen, dass sie uns nicht entwischt. Nicht, dass ich glaube, ein hilfloses Frauenzimmer könnte das allein schaffen, aber dieses ist anders und zäher, als ich dachte, sie könnte es ohne uns wagen. Jedoch wäre sie ohne Noria verloren. Nun, diese Erkenntnis versüßt mir die Nacht. Es schreit geradezu danach, dass ich mich um Noria kümmere, was nicht allzu schwer sein dürfte, denn sie ist eine Frau.
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Elemi
Amyris Plumieri, das Ölbaumharz kommt besonders aus Manila in den Handel und ist von fast farblosem Aussehen, kräftig und angenehm in seinem an Dill, Fenchel und Macis erinnernden Geruch.
N ach einer sehr unruhigen Nacht erwachte Paula von leise flüsternden Stimmen, die sie sofort daran erinnerten, dass sie nicht allein im Zimmer war.
Die Männer unterhielten sich über sie, als ob sie vergessen hätten, dass sie sich hinter dem Vorhang befand.
»Eine Landplage, dieses Weibsstück …«, sagte Villeneuve gerade.
»Aber ganz hübsch, wenn man flache Landschaften goutiert …« Lázló schnalzte mit der Zunge.
»Wir müssen verhindern, dass sie sich noch weiter an die Königin heranmacht, man kann ihr nicht trauen. Wir sollten sie besser unter Kontrolle haben«, meinte Morten.
Paulas Kehle wurde eng. Was sollte sie jetzt tun? Sich laut räuspern? Husten?
»Sie ist geschickt.« Morten schien sich heftig zu kratzen, während er redete. »Mit dem Gewäsch über ihre Großmutter hat sie die Aufmerksamkeit der Königin vollkommen absorbiert.«
Das konnten sie doch nicht ernst meinen, sie mussten doch wissen, dass sie hier war, das sollte sicher ein Scherz sein, und wenn sie sich bemerkbar machte, würden sie sofort aufhören und sich entschuldigen.
»Man kann die Frauenzimmer nicht unter Kontrolle ha ben, der Letzte, der das geschafft hat, war Heinrich VIII.« Villeneuve lachte, Lázló stimmte mit ein, und dann vermischten sich die Stimmen so, dass Paula sie nicht mehr eindeutig zuordnen konnte.
»Aber wir brauchen sie.«
»Das stimmt.«
»Wir dürfen nicht riskieren, dass sie ohne uns weiterzieht.«
»Sie würde sich glatt verpflichtet fühlen …«
Es klopfte an der Tür. Es war Noria, die wissen wollte, wo Paula denn bliebe, der Dadarabee, der Magier, sei da und wünsche zu beginnen. Sie konnte förmlich hören, wie die Männer zu Eis erstarrten, und ihr wurde klar, dass sie wirklich geglaubt hatten, sie wäre längst fort, was wohl daran gelegen hatte, dass ihre
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