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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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es«, sagte Connie verärgert. Aber sie war zu weit entfernt von Kimberly.
    »Lass nur«, sagte ich. Ich beugte mich über die Axt und stützte mich mit der linken Hand am Boden ab, während ich mit der rechten nach dem Messer griff.

    Ich konnte nicht anders, ich musste einfach durch den Spalt neben dem Messer in Kimberlys Höschen blicken, das von dem roten Plastikgriff etwa zwei Zentimeter von ihrem Körper weggehalten wurde. Ich sah ein Stück glatte, makellose Haut und ein paar Kringel schwarzer Haare.
    Der Anblick verschlug mir den Atem, ließ mein Herz schneller schlagen und pumpte mir einen Schwall von Blut zwischen die Beine. Während sich meine Hand dem Messer näherte, bekam ich einen Riesenständer.
    Um es sicher greifen zu können, musste ich mit Daumen und Zeigefinger tiefer in Kimberlys Höschen fassen und stöhnte unwillkürlich auf, als ich dabei ihre warme Haut berührte. »Entschuldigung«, murmelte ich mit heiserer Stimme.
    Langsam zog ich das Messer aus dem elastischen Stoff des Höschens heraus und riskierte, kurz bevor es ganz im Freien war, noch einen letzten Blick.
    Dann war das Messer aus dem Bund, und der Stoff schnappte zurück wie ein Mund, der sich schloss.
    »Hab es!«, murmelte ich.
    »Danke«, sagte Kimberly.
    Ich danke , dachte ich, sagte es aber nicht.
    Ich hob den Kopf und zwang mich zu einem Lächeln. Nach ihrem Blick zu schließen, wusste Kimberly ganz genau, was mit mir los war. Ob sie die Situation wohl absichtlich herbeigeführt hatte?
    »Wenn du da unten Hilfe brauchst …«, sagte ich. Die Worte waren noch nicht richtig ausgesprochen, da erkannte ich ihre Doppeldeutigkeit.
    Zum Glück hatte Connie sie nicht bemerkt, sonst hätte sie bestimmt einen fiesen Witz gerissen. Oder vielleicht hielt sie sich bewusst zurück.

    »Kann sein, dass du mir nachher das Messer herunterwerfen musst«, sagte Kimberly. »Wir werden sehen.«
    »Gerne. Sag nur, wenn du etwas brauchst.«
    Sie ließ sich langsam weiter in den Abgrund gleiten, wobei der Rand des Felsens ihr über Schritt und Bauch glitt. Erst jetzt ergriff sie mit einer Hand das Seil und drückte mit der anderen ihren Körper von der Felswand weg.
    Ich kroch zurück zur Axt und drückte sie, während ich das Taschenmesser in der rechten Hand hielt, mit der linken nach unten. Als ich wieder zu Kimberly blickte, schaute nur noch ihr Kopf aus der Schlucht hervor. Einen Augenblick später war auch er verschwunden.
    Jetzt, wo ich Kimberly nicht mehr sehen konnte, konzentrierte ich mich auf die Axt und das Seil. Alles schien in Ordnung zu sein. Die Schneide der Axt steckte fest in der Felsspalte, und das straff gespannte Seil vibrierte schwach.
    Connie kniete immer noch neben mir, und Billie war an den Rand des Abgrunds getreten, um Kimberly beim Abseilen zuzusehen.
    Auf einmal ertönte ein gellender Schrei. »YAAAAAAHH-HHHHHHHHH«
    Mein Herz hörte für einen Moment auf zu schlagen. Zuerst dachte ich, Kimberly wäre in die Schlucht gestürzt, aber das war nicht ihre Stimme.
    Es war die Stimme eines Mannes.
    Ich hob den Kopf.
    Er rannte von der anderen Seite der Schlucht brüllend auf uns zu und sah nicht aus wie Wesley. Aber er war Wesley. Und er war definitiv größer als der Mann, der unten in der Schlucht lag.
    Obwohl ich ihn nur für ein paar Sekunden sah, erinnere ich mich so genau an jedes Detail, als hätte ich ein Foto von
ihm gemacht. Oder, genauer gesagt, als hätte ich ein Video von ihm gedreht, denn was ich vor mir sehe, sind bewegte Bilder. Manchmal sogar in Zeitlupe.
    Irgendwie war Wesley in den Besitz einer blauen Baseballmütze gekommen, die ich vorher noch nie an ihm gesehen hatte. Er trug sie verkehrt herum und sah mit dem einstellbaren Plastikriemen über der Stirn aus wie ein dicker, weißer Gangsta-Rapper.
    Außerdem trug er Thelmas großen, roten Büstenhalter, mit dem er offenbar einen Verband an der linken Seite seiner Brust fixierte. Das rechte Körbchen hatte er abgeschnitten, sodass man seine wabbelige, behaarte Brust sehen konnte, die wie die einer Frau beim Rennen auf und ab hüpfte.
    Seit der Nacht unseres Hinterhalts - in der ich ihn zum letzten Mal gesehen hatte - musste er irgendwo einen Ledergürtel gefunden haben. Eine Hose gab es nicht dazu, dafür baumelten an dem Gürtel, den er sich um seine fette Taille geschnallt hatte, zwei große Jagdmesser in Lederscheiden. Wesley schwitzte am ganzen Körper und war bis auf den Büstenhalter, den Gürtel und die Turnschuhe an seinen Füßen

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