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Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Titel: Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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bebte unter meinen Füßen. Ich wäre am liebsten weggelaufen, hätte mich versteckt, aber ich tat, was Dasrick verlangt hatte. Ich sah nach Kredo. Und sah, wie die Wand eines Gebäudes einstürzte. Als der Staub und der Rauch sich geklärt hatten, konnte ich ein schwarzes Loch gähnen sehen – ein Loch, das größer war als ein Mann –, wo zuvor die Wand gewesen war.
    Ich spürte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich, und musste mich an der Reling festhalten, um nicht zu stürzen. Ich verstand gar nichts mehr. Aber die Verbindung zwischen den Röhren der Schiffe, dem üblen Lärm, den sie verursachten, und dem Loch in der Wand waren klar. Diese Röhren schleuderten Dinge auf Kredo, so wie ein Bogen einen Pfeil abschoss, nur dass diese Geschosse sich so schnell bewegten, dass ich sie überhaupt nicht sehen konnte. Außerdem schienen sie unverhältnismäßig großen Schaden anzurichten, wenn sie ihr Ziel erreichten.
    Ich war mir noch nie so verloren vorgekommen. Thor und Alain waren noch irgendwo da drin, und ich wusste nicht, wie ich sie retten sollte.
    Ich wandte mich an Dasrick. » Silbmagie? Aber die Silbmacht sollte nicht zum Töten eingesetzt werden.«
    Er lächelte immer noch selbstgefällig. » Es ist keine Magie. Das hier könnte jeder tun, der weiß, was man dafür braucht und wie man es handhabt.«
    » Haltet es auf!«
    » Aufhalten? Du hast doch darum gebeten, dass wir heute angreifen! Du wirst mir übrigens irgendwann etwas über den Vogel erzählen müssen. Ein Nachfahre der Dunstigen, vermute ich. Ich habe davon gehört … Aber wie auch immer, ich nehme an, es gab einen guten Grund für deine Bitte.«
    Ich suchte hektisch nach einem Grund, warum er aufhören musste. » Flamme ist da drin. Sie ist Eure Hauptverbindung zu dem Aufenthaltsort des Burgfräuleins. Sie allein weiß, wo sie ist. Und sie weiß es wirklich. Ich bin ganz sicher. Tatsächlich«, fügte ich ein bisschen gewagt hinzu, » besteht eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass das Burgfräulein in ebendiesem Moment selbst in Kredo ist.«
    » Weißt du das sicher?«
    » Ich wette mein Leben darauf.«
    » Flamme sagte, sie würde das Burgfräulein ausliefern, wenn ich dich retten würde.«
    Scheiße! Wieso hörte diese muschelköpfige Frau mir eigentlich nie zu? » Und habt Ihr Euch bereit erklärt?«
    » Nein. Sie bestand darauf, dass ich sofort angreifen sollte, aber wir waren noch nicht so weit. Abgesehen davon war ich überzeugt, dass sie mich anlog. Wenn sie wirklich gewusst hätte, wo das Burgfräulein ist, hätte sie mir das schon vorher gesagt. Keine Frau würde sich eher den Arm abschneiden lassen, als mir diese Information zu geben.«
    Ich schnaubte. Das ist das, was du denkst, du dreckiger Mistkerl, dachte ich. Flamme hat zehnmal so viel Wert wie du …
    Zweifel flackerten einen kurzen Moment in seinen Augen auf.
    » Vertraut mir, Dasrick«, sagte ich. » Das Burgfräulein ist in Kredo.«
    Aber in dem Blick, den er mir zuwarf, lag Argwohn, kein Vertrauen. » Wenn ich den Angriff jetzt abbreche, verliere ich das Überraschungsmoment. Der Dunkelmagier könnte entkommen.«
    » Werden die Landwege bewacht?«
    » Natürlich. Mit Bogenschützen. Und Zaubersprüchen. Sie waren bereits angebracht; wir hatten den Angriff ohnehin für morgen früh geplant. Glut, du hast hoffentlich einen guten Grund dafür, dass wir den Angriff vorverlegen sollten. Und noch einen besseren dafür, dass du ihn jetzt abbrechen willst.«
    » Ich wusste nicht, dass Ihr vorhattet, das Dorf zu – zerlegen! Und Flamme und das Burgfräulein gleich mit. Versteht doch, Dasrick, wo liegt das Problem? Selbst, wenn der Dunkelmagier entkommt – diesem Beschuss entkommt –, wird er auf Eure Wachen stoßen.« Das heißt, sofern er nicht an ihnen vorbeikam, indem er sich in Dunkelmagie hüllte, oder die Zaubersprüche mit Dunkelmagie ausschaltete … Das Schlimme war, dass Dasrick von diesen Möglichkeiten genauso gut wusste wie ich. Weshalb er sich ein Stück abseits der Küste befand und diese Was-auch-immer-es-war auf Kredo abschoss. Er hatte bereits zu viele Silbbegabte an diesen Dunkelmagier verloren; er wollte nicht noch weitere verlieren. » Gebt mir ein Boot, das mich zum Ufer bringt, und eine Stunde Zeit, und ich bringe Euch Flamme. Und wenn ich das Burgfräulein finde, bekommt Ihr auch das. Eine Stunde lang wird nicht geschossen, von dem Moment an, da meine Füße das Ufer betreten, Dasrick.«
    Er öffnete den Mund, um sich zu weigern.
    Hinter mir sagte

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