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Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Titel: Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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heilen, und desto geneigter wird Dasrick sein, jemandem zu gestatten, ihn zu behandeln.« Ich klang so kratzbürstig wie eine gereizte Krabbe, und so bemühte ich mich, in etwas weicherem Ton hinzuzufügen: » Flamme, du hast genug getan. Jetzt bin ich an der Reihe. Alles, was ich bisher getan habe, war in verschiedenen Gefängnissen herumzusitzen und mit den Zehen zu wackeln.« Ich berührte sanft ihre Haare. » Du dagegen hast ziemlich viel durchgemacht.«
    Ihr Blick schoss unwillkürlich auf das, was von dem Bett noch übrig war.
    » Nichts kann das berühren, was in deinem Innern ist – es sei denn, du lässt es zu«, sagte ich.
    » Ja, das weiß ich. Du hast es mir gezeigt. Obwohl … es schwer ist.«
    Ich nickte. Sie nahm meine Hand, und wir blickten uns verstehend an, versuchten, uns nicht an Dinge zu erinnern, die besser vergessen blieben. Ein Zwitschern erklang von dem Loch, das uns in die Gegenwart zurückführte. » Ruarth«, rief sie, und er kam, um sich auf ihre Schulter zu setzen.
    Ich wandte mich ab, als sie den schönen Kopf neigte und er mit ihr sprach. Ich musste die Sprache nicht verstehen, um zu begreifen, dass dies kein Moment war, in dem ein Dritter Platz hatte.
    Ein Krachen ertönte in der Nähe, als ein brennendes Haus in sich selbst zusammenstürzte. Ich sah wieder nach draußen und stellte fest, dass die Straße frei war. » Komm«, sagte ich.
    Flamme und ich kletterten durch die Lücke in der Mauer. Ruarth flatterte hinter uns her, und wir eilten auf den Strand zu. In dem ganzen Durcheinander achtete niemand auf uns.
    Ich brachte Flamme zum Boot und ließ sie in Lözgalts Obhut zurück. Als ich dem Festenerben erklärte, dass ich nicht zum Schiff mitkommen würde, zuckte er gleichgültig mit den Schultern; es war einer der Wahrer, der mich auf das hinwies, was ich bereits wusste. » Der Syr-Rat wird den Beschuss des Dorfes wieder aufnehmen, sobald er sieht, dass die Cirkasin in Sicherheit ist.«
    Ich nickte. » Ich hätte nichts anderes von ihm erwartet.« Mein Sarkasmus entging dem Mann wahrscheinlich; diese Wahrer waren alle der Meinung, dass Dasrick nichts falsch machen konnte.

24
    Als ich nach Kredo zurückkehrte, stellte ich fest, dass sich die Situation erneut gewandelt hatte. Morthred war von seinen Gefolgsleuten gefunden worden, und jetzt zogen sie ihn unter den Trümmern hervor, zwischen denen er festgesteckt hatte. Er war nicht verletzt. Tatsächlich starrte er seine Dunkelmagier so finster an, dass es schien, er hätte seine Rettung zum größten Teil selbst zuwege bringen müssen, ganz aus eigener Kraft.
    Ich verbarg mich hinter einigen Trümmerstücken und sah aus der Ferne zu. Er erhob sich ziemlich wackelig, und einige zitternde Sklaven strichen ihm den Muschelstaub von der Kleidung. Sein Zorn erschuf aufgeblähte Wogen aus Dunkelmagie, während er Befehle bellte. Dieser Mistkerl musste einen göttlichen Schutz besitzen.
    Ich hielt mich weiterhin verborgen, während ich darüber nachdachte, was ich tun konnte.
    Zunächst einmal lauschte ich auf das, was er seinen Leuten zurief. Einer der ehemaligen Silbmagier hatte ihn anscheinend auf die Schiffe der Wahrer aufmerksam gemacht, die für alles verantwortlich wären. Es überraschte mich nicht zu hören, dass er so tat, als würden die Schäden in Zusammenhang mit irgendeiner Art von Silbmagie stehen, obwohl er es – wie ich – besser wissen musste. Wie ich schon sagte, Silbmagie besitzt keine zerstörerische Kraft.
    Ich muss zugeben, es gelang ihm, die Situation sofort zu erfassen. Er starrte stirnrunzelnd einen Moment auf die Schiffe, während ich mich mit klopfendem Herzen fragte, ob er wohl genügend Macht besaß, um sie einfach aus dem Wasser fegen zu können. Er war immerhin der Dunkelmeister, der das Dunstigen-Inselreich in der Hochsee versenkt hatte. Aber vielleicht erinnerte er sich an die Folgen von damals, denn er wandte sich ab und erteilte den Befehl, Kredo zu verlassen. Es kam mir fast so vor, als wollte er den Schaden begrenzen. Ich wartete darauf, dass er von Thor oder Flamme oder mir sprach, aber wir standen auf seiner Liste der zu erledigenden Dinge offenbar nicht allzu weit oben. Ein paar Sklaven erhielten den Auftrag, Dinge einzupacken, die er für wertvoll hielt, und ein paar Frauen machten sich daran, mitten im Chaos Stoffballen aus Yebaan-Seide in Wollteppiche aus Mekaté einzurollen, während andere daunengefüllte Kissen in eine geschnitzte Kiste mit Perlmutteinlegearbeiten stopften. Als eine der

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