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Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Titel: Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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untergetaucht hatte, aber es würde eine Weile dauern, eher er wieder stark genug war, um die Ruhmesinseln herauszufordern. Zumindest hoffte ich das.
    Ich stand reglos da und sah zu, wie das Seepony mit seiner Last in der Dämmerung verschwand. Mein Gefühl des Triumphs löste sich auf; zurück blieb Unzufriedenheit, das Gefühl, etwas nicht zu Ende gebracht zu haben.
    Ich drehte mich um und humpelte über die Dünen zurück zum Dorf.
    Wahrer liefen jetzt überall herum – welche, die nicht bezwungen worden waren –, und was sie taten, war nicht sehr schön. Sie durchsuchten den Ort nach Dunkelmagiern, echten und bezwungenen, und wen sie fanden, den töteten sie. Wer immer noch dazu in der Lage war, wehrte sich natürlich. An einigen Stellen im Dorf und in den Dünen sah ich Flecken aus Dunkelmagie und Silbmagie aufflackern. Nicht alles lief für die Wahrer nach Plan, und einige von ihnen starben.
    Eine der ersten Silbbegabten, auf die ich stieß, war Mallani, die schwangere Frau, die zu mir gekommen war, weil sie über ihr Kind Bescheid wissen wollte. Ich starrte sie entsetzt an. Sie war riesig angeschwollen und wirkte müde. » Im Namen aller Inseln«, sagte ich. » Was tut Ihr denn hier? Das ist gefährlich! Ihr solltet Euch ausruhen.«
    » Dasrick hat gesagt, dass ich mitkommen soll«, sagte sie, und ihre Stimme zitterte vor Furcht. » Wenn ich im Dienst des Rates stehe, darf eine Schwangerschaft meine Arbeit nicht beeinträchtigen. Die Pflicht kommt zuerst …«
    » Das ist vollkommener Aalschleim«, sagte ich zu ihr. Ich war so wütend wie ein Fisch an der Angel. » Ihr setzt Euer ungeborenes Kind der roten Scheiße aus, von der viel zu viel hier herumhängt. Und hier sind auch noch etliche Dunkelmagier. Ich bringe Euch jetzt zurück auf Euer Schiff.« Ich sah mich um und stellte fest, dass Dasrick in der Hauptstraße war. Er leitete seine Untergebenen an. Sein längliches aristokratisches Gesicht war ausdruckslos und verriet nicht das geringste Mitgefühl.
    Ich stapfte auf ihn zu, die protestierende Mallani im Schlepptau.
    Er sprach, bevor ich etwas sagen konnte, in knappem, schroffem Ton. » Weißt du, was mit dem Dunkelmeister passiert ist?«
    Ich erzählte es ihm, und er sah zum Meer hin. Es war mittlerweile vollkommen dunkel. Es war unmöglich, jetzt ein Schiff hinter Morthred her zu schicken. Der Rat presste die Lippen zu einer festen Linie zusammen. » Schon wieder versagt, Halbblut«, sagte er dann. » Wenn er es bis zum Hafen schafft, kann er jedes Schiff zwingen, ihn sonstwohin zu bringen. Du hast dich in dieser ganzen Angelegenheit nicht sehr bewährt.«
    Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. Seine missbilligenden Worte hatten keine Macht mehr über mich, konnten mich weder verletzen noch verwirren. Er würde mich nie wieder dazu bringen, mich wie eine halberwachsene Jugendliche zu fühlen. » Wie geht es Flamme?«, fragte ich und hielt Mallani weiter am Handgelenk fest, damit sie nicht weglaufen konnte.
    » Sie erholt sich. Wir haben sie von dem Fluch befreit. Er hatte sich noch nicht sehr stark ausgebreitet. Sie wird sich, davon gehe ich aus, als dankbar genug erweisen, um mir zu sagen, wo ich das Burgfräulein finde. Dies ist schließlich das zweite Mal, dass wir sie gerettet haben.«
    Die Aussicht gefiel mir ganz und gar nicht. Ich segnete Lözgalt. Gott weiß, mit welchen Argumenten er Dasrick überzeugt hatte.
    » Du siehst geschwächt aus«, fuhr er fort. » Die Herz der Wahrer segelt in Kürze mit unseren Verwundeten nach Gorthen-Hafen zurück. Wieso fährst du nicht mit ihnen? Geh zum Strand und sage den Männern beim Boot, dass ich gesagt habe, sie sollen dich an Bord bringen.« Es war sicherlich nicht die Sorge um mich, die ihn zu diesem freundlichen Angebot verleitete. Er dachte immer noch, dass ich ihm helfen könnte, die Information aus Flamme herauszukriegen, die er haben wollte. Er hatte sich ja auch nicht darum geschert, dass ich während dem Angriff auf Kredo hätte getötet werden können. Jetzt allerdings, als er sah, dass ich überlebt hatte, wollte er mich zumindest so weit bei Gesundheit halten, das ich ihm noch von Nutzen sein könnte.
    Ich warf einen Blick über seine Schulter. In der Ferne konnte ich Thor sehen; er kümmerte sich immer noch um die Sklaven. Die ehemaligen Sklaven, wie ich glaubte, oder zumindest würden sie das bald sein, wenn die Macht der Flüche erst nachlassen würde. Ich bezweifelte, dass die Magie von Dauer war; es hätte zu viel Krafteinsatz

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