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Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende

Titel: Die Inseln des Ruhms 01 - Die Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Liebenswürdigkeit hinzu. Ich wollte sehen, wie er sich wand.
    Er hätte beinahe mit den Zähnen geknirscht – was ich selten bei ihm erlebt hatte. » Fälle wie dieser sollten eigentlich durch die Gesetze zur Fortpflanzung verhindert werden. Die willkürliche Ausbreitung von Silbmagie ist genauso gefährlich wie das Auftauchen von Dunkelmagie.«
    » Arme Leute gehorchen den Gesetzen zur Fortpflanzung nicht immer so wie sie sollten, nicht wahr?«, fragte ich zuckersüß. » Dieses Mädchen ist erfahren. Jemand hat ihr beigebracht, mit ihrer Silbbegabung umzugehen.«
    » Aber sicher kein Wahrer«, sagte er voller Abscheu und offenbarte die typische Missbilligung der Wahrer gegenüber jedem, der oder die kein Wahrer war und dennoch Silbmagie besaß. Sie konnten natürlich nichts dagegen tun, aber es gefiel ihnen nicht. Und Dasricks Meinung nach kam es ganz offensichtlich viel zu häufig vor.
    Er klang immer noch mürrisch, als er sagte: » Wenn sie das Burgfräulein ist und über Silbmagie verfügt, könnte sie ihre Tätowierungen mit einer Illusion verbergen.«
    Das verärgerte mich, aber ich schluckte die Beleidigung hinunter. Wahrer hassten es zuzugeben, dass es Dinge gab, die zwar die Wissenden tun konnten, nicht aber die Silbbegabten. » Sie könnte sich nicht vor mir verstecken«, sagte ich mit gleichförmiger Stimme. » Sie hat keine Tätowierungen. Sie hat nie welche gehabt. Ich habe beide Handrücken sehr deutlich gesehen. Und es ist absolut sicher, dass das Burgfräulein Lyssal entsprechend der Tradition des Herrscherhauses von Cirkase auf beiden Händen welche gehabt hat. Ich habe das überprüft. Abgesehen davon ist es selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass ein Burgfräulein Silbmagie besitzt, unmöglich, dass sie lernen könnte, sie zu gebrauchen. Niemand würde es wagen, sie zu unterrichten, nicht einmal in Cirkase. Aber diese Frau ist erfahren genug, um ein Geschwür der Dunkelmagie zu heilen.«
    » Was ist dann mit dem Burgfräulein geschehen?«
    » Ich habe nicht die geringste Ahnung – noch nicht. Es ist möglich, dass sie aus irgendwelchen Gründen nie hier angekommen ist. Sie haben sie sicherlich nicht irgendwo anders absetzen können, dazu war keine Zeit, also ist sie entweder getötet worden oder aus irgendeinem Grund an Bord des Schiffes gestorben und über Bord geworfen worden. Oder sie haben sie an ein anderes Schiff übergeben.«
    Er wirkte jetzt sogar noch entsetzter. » Sie muss gefunden werden. Und zwar bald. Ich erwarte Ergebnisse.«
    » Es wäre vielleicht hilfreich, wenn Ihr mir sagen könntet, was in Gorthen-Nehrung vor sich geht. Da Ihr kein Wissender seid, ist es vielleicht Eurer Aufmerksamkeit entgangen, dass es hier nach Dunkelmagie riecht. Allerdings bezweifle ich, dass Ihr Euch des Problems gänzlich unbewusst seid.«
    » Das ist nichts, was dich beschäftigen sollte«, sagte er steif. » Wir haben die Situation im Blick. Deshalb sind wir hier.«
    Natürlich. Nur wegen meines Problems mit dem Burgfräulein hätten sie wohl kaum den ganzen Weg nach Gorthen-Nehrung auf sich genommen. Wenn Dasrick mir eine Aufgabe übertrug, dann erwartete er, dass ich sie ohne seine Hilfe löste. Ich fragte mich, warum er zuerst nach Lem gegangen war, hielt mich aber nicht lange bei diesem Gedanken auf: Vielleicht hatte er aus irgendeinem Grund die Notwendigkeit verspürt, den Burgherrn zu besänftigen. Es ging mich nichts an.
    Seine Augen funkelten mich unversöhnlich an. » Wieso hast du die Cirkasin nicht befragt?«
    » Weil ich nicht sicher sein kann, dass sie nicht Teil irgendeiner Intrige von Cirkase ist, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Burgfräulein loszuwerden.«
    Er sah mich verächtlich an. » Eine cirkasische Intrige? Was für eine Intrige?«
    » Ihr habt nicht zugehört, Syr-Silb. Kaum war das Burgfräulein aus dem Palast geflohen, wurde sie gefangen genommen und in die Sklaverei verkauft. In einem Land, das den Verkauf von Sklaven der Theorie nach für gesetzeswidrig erklärt hat – Entschuldigung, das jede Form von Arbeitsverpflichtung, außer für Verbrecher, für gesetzeswidrig erklärt hat –, ist sie auf ein Schiff verkauft worden, das mit Beauftragten des Burgherrn persönlich Handel betreibt. Die ganze Sache stinkt. Meine Vermutung ist, dass sie zur Flucht ermutigt und dann verraten wurde. Ich würde gern wissen, wieso.«
    Er begriff sofort, worauf ich hinauswollte. » Glaub mir, der Burgherr hat mit dem Verschwinden seiner eigenen Tochter nichts zu tun.«
    »

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